Als Evorsion wird der Prozess der Auskolkung, also der Aushöhlung von Gewässerböden und Uferbereichen durch fließendes Wasser, bezeichnet. Mehr über die Evorsion, ihre Wirkweise und welche schädlichen Auswirkungen sie haben kann, erfahren Sie bei UHRIG.

Aushöhlung durch beständigen Materialabrieb

„Steter Tropfen höhlt den Stein“ lautet ein verbreitetes Sprichwort, das darauf hinweist, dass selbst kleine Taten große Auswirkungen haben, wenn sie nur beständig durchgeführt werden. Tatsächlich besitzt Wasser sogar eine sehr große Kraft und ist in der Lage, Stein und ähnliches Material in erstaunlich kurzer Zeit auszuhöhlen. Der Prozess, bei dem es durch die Einwirkung von Wasser zur Aushöhlung von Stellen im Gewässerbett oder an einem Ufer kommt, heißt Evorsion.

Evorsion findet vor allem dort statt, wo ein Hindernis den Wasserlauf behindert. Mögliche Ursachen können Steine oder umgestürzte Bäume sein. Aber auch unebene Untergründe, wie z. B. Schotterböden, können die Evorsion begünstigen. Im Wasser kommt es an solchen Stellen zu Verwirbelungen: Es kann sich eine auf der Stelle rotierende Wasserwalze bilden, die den Boden abschleift. Noch verstärkt wird dieser Effekt durch vom Wasser mitgeführtes, festes Material wie Sand oder Steine. So bilden sich zunächst kleine Strudelnischen, die sich im Laufe der Zeit zu großen Strudellöchern, den sogenannten Kolken, vertiefen. Auch unter Wasserfällen kommt es zur Evorsion, dort bilden sich durch die Kraft des auftreffenden Wassers sogenannte Gumpen. Die auf diese Weise gebildeten Kolke und Gumpen werden manchmal auch selbst als Evorsionen bezeichnet.

 

Evorsion als mögliche Gefahrenquelle

Obwohl die Evorsion ein natürlicher Vorgang ist, kann sie sowohl an vom Menschen errichteten Bauwerken als auch in der Natur schwere Schäden verursachen. So sind z. B. Brückenpfeiler und ähnliche, im Wasser stehende Bauwerke, durch Evorsion bedroht. Sie werden daher häufig durch sogenannte Kolksicherungen gegen die Einwirkung des Wassers geschützt. Ein Beispiel sind an Brückenpfeilern aufgeschüttete Steine, an welche das Wasser seine Energie abgeben kann.

Eine besondere Gefahr stellt die Evorsion zudem für aufgestaute Flüsse dar. An einer Stauanlage muss regelmäßig Wasser über einen Grundablass abfließen, damit die Staumauer nicht überspült wird. Das dabei austretende Wasser besitzt jedoch viel Energie und fließt mit hoher Geschwindigkeit, wodurch das empfindliche Ökosystem im Unterlauf der Stauanlage stark gefährdet ist. In der Regel wird daher direkt hinter einer Stauanlage ein sogenanntes Tosbecken errichtet, welches das Wasser zunächst auffängt und abbremst, damit es anschließend gefahrlos in den Unterlauf fließen kann. So werden die ökologischen Auswirkungen von Stauanlagen verringert.

Evorsionen bilden sich jedoch nicht nur in natürlichen Fließgewässern – beispielsweise an Wehren. Sie können auch künstliche Fließgewässer wie Abwasserkanäle bedrohen. So kann es zu Auskolkungen kommen, wenn das gereinigte Abwasser aus dem Klärwerk in den Vorfluter geleitet wird. Diese Einläufe am Ende des Prozesses der Abwasserreinigung müssen entsprechend geschützt werden.

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