Der Begriff Melioration fasst verschiedene Verfahren zur Wertsteigerung von Böden zusammen. Je nach beabsichtigter Nutzung können so landwirtschaftliche Flächen geschaffen oder auch natürliche Flächen erhalten werden. Bei UHRIG erfahren Sie mehr darüber, welche Maßnahmen zur Melioration gezählt werden und warum die „Bodenverbesserung“ umstritten ist.

Schaffung und Schutz von Landschaften

Je nachdem, welchem Zweck eine Fläche zugeführt werden soll, können zur Melioration viele verschiedene Verfahren gehören. Klassischerweise wird unter dem Begriff der Melioration oder Bodenverbesserung die Wertsteigerung einer landwirtschaftlichen Fläche verstanden, auf der Ackerbau betrieben wird. Mögliche Maßnahmen, mit denen der Wert solcher Flächen gesteigert werden kann, sind zum Beispiel das Bewässern, Pflügen, Düngen und Kalken der Flächen. Aber auch das Errichten von Windschutzstreifen am Ackerrand, welche die Erosion des Bodens verhindern können, zählt zur Melioration. Abhängig davon, welche Maßnahmen durchgeführt werden, lässt sich damit die Bewirtschaftung der betroffenen Fläche erleichtern oder ihr Ertrag erhöhen.

Möglichkeiten, um zuvor ungenutztes Land insbesondere für die Landwirtschaft, aber auch für die Forstwirtschaft und ähnliches nutzbar zu machen, sind zum Beispiel:

  • das Entwässern von Sümpfen und Mooren
  • das Eindeichen von Küsten- und Schwemmland
  • das Begradigen von Flüssen

Nicht alle Meliorationsmaßnahmen sind mit Eingriffen in die natürliche Umgebung verbunden. Auch solche Maßnahmen, die zuvor genutzte Flächen einer anderen Nutzungsform oder auch einem natürlichen Zustand zuführen, werden zur Melioration gerechnet. Beispiel hierfür sind Renaturierungen von Bergbaufolgelandschaften, Mülldeponien u. ä. Zu guter Letzt können durch Maßnahmen zur Melioration auch natürliche Landschaften erhalten werden. Ein Beispiel hierfür sind Rutschhangsanierungen, die das Abrutschen von Steilhängen verhindern. Manche dieser Meliorationsmaßnahmen zählen zum Landschaftsbau und sind somit Bestandteil des Tiefbaus.

 

Warum ist Melioration umstritten?

Die Melioration natürlicher Flächen ist häufig eine Voraussetzung dafür, dass dort überhaupt Land- oder Forstwirtschaft betrieben werden kann. Außerdem ermöglicht die Bodenverbesserung es, bereits genutzte Flächen noch intensiver zu bewirtschaften.

Vor allem in früheren Jahrzehnten geschah dies oft ohne Rücksicht auf die Bedeutung natürlicher Ökosysteme. So gingen insbesondere durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten wertvolle Lebensräume verloren, während Flussbegradigungen die Hochwassergefahr auf angrenzenden Flächen steigerten. Beispielsweise führte in den 1960er und 1970er Jahren die staatlich verordnete Melioration in der DDR zu großen Umweltschäden: Oft wurden Maßnahmen zur Bodenverbesserung ohne Rücksicht auf lokale Gegebenheiten vorgenommen. Manche Maßnahmen, wie etwa das Entfernen von Windschutzstreifen am Ackerrand, durch die zusätzliche nutzbare Ackerfläche geschaffen werden sollte, hatten sogar den gegenteiligen Effekt und schädigten die Böden, was insgesamt zu einem Wertverlust führte.

Auch aus diesem Grund sind viele Maßnahmen zur Melioration heute umstritten. Jedoch ist die Bodenverbesserung nicht zwangsläufig mit Schäden an der Natur verbunden. Wichtig ist, dass stets die Interessen von Land- und Forstwirtschaft einerseits und dem Naturschutz andererseits abgewogen werden. Wird bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen darauf geachtet, dass keine natürlichen Flächen verlorengehen und insbesondere keine Feuchtgebiete zerstört werden, dann ist eine Melioration auch im Einklang mit dem Naturschutz möglich.

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