Unter Nachhaltigkeit wird ein Handlungsprinzip verstanden, das auf eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung unter Berücksichtigung der Regenerationsfähigkeit von Ressourcen abzielt. Hierbei sind nicht nur Aspekte des Umweltschutzes, sondern auch bezüglich der Wirtschaft und der Gesellschaft zu berücksichtigen. Nachhaltigkeit wird durch verschiedene Strategien erreicht bzw. angestrebt. UHRIG stellt Ihnen diese genauer vor.

Die Leitstrategien der Nachhaltigkeit

Um ein nachhaltiges Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen, existieren verschiedene Bestrebungen. Diese richten sich nach den drei Prinzipien Effizienz (ergiebige Nutzung), Suffizienz (geringerer Verbrauch) und Konsistenz (Umweltverträglichkeit) zur Nutzung von Ressourcen.

Effizienz-Strategien zielen darauf ab, alle vorhandenen Ressourcen, seien diese nun fossil oder erneuerbar, bestmöglich zu nutzen. Im Energiesektor bedeutet dies zum Beispiel, Wirkungsgrade zu erhöhen, um dieselbe Menge Strom und Wärme aus einem geringeren Rohstoffanteil bereitzustellen. In der Industrie sollen sowohl der Ressourcen-, als auch der Energieaufwand pro Produkt gesenkt werden. Mit einer Effizienzsteigerung geht jedoch meist auch eine Preissenkung einher, welche dann einen Mehrverbrauch zur Folge haben kann, der die Einsparungen wieder annulliert. Aus diesem Grund bedingen Effizienz-Strategien allein nur selten mehr Nachhaltigkeit.

Dem entgegengesetzt sind die Suffizienz-Strategien. Diese streben einen geringeren Verbrauch von Energie und Gütern an – der Grundgedanke ist also das richtige Maß des Konsums bis hin zum bewussten Verzicht. Prominente Beispiele hierfür sind etwa der Vegetarismus oder der Veganismus. Suffizienz-Strategien zwingen allerdings niemandem einen vollständigen Verzicht auf etwas auf, sondern sinnen lediglich nach einem bewussteren und verantwortungsvolleren Umgang mit unseren Ressourcen.

Konsistenz-Strategien zielen auf die Vereinbarkeit von Natur und Technik ab. Hierunter fallen zum Beispiel die Nutzung umweltfreundlicher Technologien und regenerativer Energien, die Ausmusterung umweltgefährdender Stoffe in der Industrie sowie die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft, in der End- und Abfallprodukte wiederverwertet werden. Im Gegensatz zu Suffizienz oder Effizienz fordert Konsistenz keinen angepassten Produktionsverlauf oder Konsum, sondern strebt an, sämtliche Prozesse naturverträglicher zu gestalten. Problematisch hingegen sind jedoch die Machbarkeit von Konsistenz-Strategien, da viele Bestrebungen entweder wenig wirtschaftlich oder (zurzeit noch) nicht technisch realisierbar sind.

Es wird schnell ersichtlich, dass jede Leitstrategie für sich allein genommen nicht zum Ziel führen kann. Um mehr Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft zu erreichen, muss ein komplexes Zusammenspiel von Effizienz, Suffizienz und Konsistenz erfolgen.

 

Energie aus Abwasser für mehr Nachhaltigkeit

Optimale Nachhaltigkeit ergibt sich also in der effizienten Nutzung und nur moderaten Belastung umweltverträglicher Ressourcen. Dieses Kriterium erfüllen regenerative Energien wie etwa Windkraft, Solarenergie oder Umweltwärme. Doch wussten Sie, dass auch unser täglich anfallendes Abwasser als nachhaltiger Energieträger genutzt werden kann und als dieser sogar sehr effektiv ist? Mithilfe der umweltfreundlichen Abwasserwärmerückgewinnung lässt sich die „verborgene“ Energie wiederverwertbar machen und kann anschließend diversen Zwecken dienen.

Als Technologie kommen hierbei Abwasserwärmetauscher und Wärmepumpen zum Einsatz. Letztere haben sich bereits seit Jahren in Haushalten und Industrie zur umweltverträglichen Bereitstellung von Wärme bewährt, nutzen jedoch entweder Umgebungsluft, Erdwärme oder Grundwasser als Wärmequelle. Bei der Abwasserwärmerückgewinnung werden hingegen Wärmetauscher direkt an Abwasserrohren oder dem Ausfluss in Klärwerken installiert, um dort die thermische Energie mittels eines Trägermediums aufzunehmen. Anschließend erfolgt die Weiterleitung zur Abwasserwärmepumpe, welche die Wärme unter Einsatz von elektrischem Strom in diversen Arbeitsschritten aufbereitet und sie anschließend in einen Heizkreislauf oder ein Wärmenetz einbringt.

Die Nutzung von Energie aus Abwasser hat viele Vorteile. Zum einen herrschen im Abwasser ganzjährig verhältnismäßig hohe Temperaturen von etwa 10 bis 20° C, wodurch die Wärmepumpen viel thermische Energie gewinnen und folglich effizienter arbeiten können. Des Weiteren entsteht Abwasser überall dort, wo auch Wärme benötigt wird: nahe am Menschen. Bei der Abwasserwärmerückgewinnung ergeben sich für die thermische Energie also nur recht kurze Transportwege, wodurch Wärmeverluste minimiert werden. Wie bereits erwähnt ist das gesamte System auch enorm nachhaltig, da die Wärme ohnehin vorhanden ist und Wärmepumpen keine fossilen Brennstoffe, sondern nur Strom für den Betrieb benötigen. Wird das Gerät dann auch noch mit reinem Ökostrom unterhalten, arbeitet das System vollkommen klimaneutral. Nicht zuletzt lassen sich die Abwassermengen über Jahrzehnte hinweg sehr genau berechnen, woraus sich eine hohe Planungssicherheit bei der Wärmerückgewinnung durch Abwasserwärmepumpen ergibt.

Wie Sie sehen, kann mithilfe von Abwasser Wärmeenergie nachhaltig und günstig bereitgestellt werden. Laut Schätzungen lassen sich sogar 14 Prozent des gesamten deutschen Wärmebedarfs allein durch Abwasserwärmepumpen decken, wenn die Technologie überall dort installiert wird, wo sie volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Interessieren auch Sie sich für das Konzept „Energie aus Abwasser“, dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf! Als eines der weltweit führenden Unternehmen bezüglich Abwasserwärmerückgewinnung unterstützt Sie UHRIG gern bei Ihren Projekten.