Bauträger, Bauherr oder Bauunternehmer?
Charakteristisch für einen Bauträger ist, dass er Immobilien auf einem in seinem Besitz befindlichen Grundstück errichten lässt, um sie zu einem späteren Zeitpunkt mitsamt dem Grundstück zu verkaufen. Anders als ein Bauherr hat ein Bauträger also nicht vor, die Immobilie selbst zu nutzen. Stattdessen arbeitet er immer mit der Absicht, einen finanziellen Gewinn zu erlangen, indem er durch den Verkauf einen höheren Preis erzielt, als er selbst für die handwerklichen Leistungen gezahlt hat.
Ähnlich wie auch ein Bauherr erbringt der Bauträger dabei in der Regel keine eigenen Leistungen am Bau. Stattdessen beauftragt er ein Bauunternehmen, welches die verschiedenen handwerklichen Gewerke in sich vereint oder ggf. weitere Subunternehmer anheuert, die zusätzliche Leistungen beisteuern. Der Bauträger lässt so einzelne Immobilien oder auch ganze Neubaugebiete errichten.
Zu den Aufgaben, die ein Bauträger dabei übernimmt, gehört neben dem eigentlichen Bau ggf. auch die Erschließung eines Grundstücks. Diese umfasst den Anschluss an das Straßennetz, die Wasser- und Abwasserversorgung, an Strom-, Gas- und Telefonleitungen und vieles mehr.
Meist lassen Bauträger bereits im Voraus planen und errichten, sie betreiben also einen sogenannten „Vorratsbau“. Es ist einem Bauträger jedoch auch möglich, zunächst einen Vertrag mit dem zukünftigen Käufer abzuschließen und erst dann mit den Bauarbeiten zu beginnen. In diesem Fall handelt es sich um einen „Bestellbau“. Auch dabei übernimmt der Bauträger alle Arbeiten – vom Anheuern der Architekten und Bauunternehmer bis hin zur Einholung behördlicher Genehmigungen.
Welche Pflichten hat ein Bauträger?
Die meisten in Deutschland agierenden Bauträger sind kleinere Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 20 Millionen Euro. Daneben existieren auch einige größere Bauträger, die Teil von Baukonzernen oder im Besitz von Kommunen sind. Sie alle unterliegen der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV), die unter anderem Verträge und Zahlungen regelt.
Mit einem Kunden schließt ein Bauträger einen sogenannten Bauträgervertrag. Dieser muss notariell beurkundet werden, weil beim Verkauf der Immobilie üblicherweise auch das dazugehörige Grundstück in den Besitz des Käufers übergeht. Für den Kunden entsteht so der Vorteil, sich nicht selbst um Aufgaben wie das Einholen von Genehmigungen oder die Zusammenarbeit mit den Handwerkern kümmern zu müssen. Allerdings sind ihm eigene Absprachen mit den Handwerkern grundsätzlich auch nur mit Zustimmung des Bauträgers möglich.
Im Gegenzug übernimmt der Bauträger die Pflicht zur einwandfreien Ausführung des Baus und zur Beseitigung aller Mängel, die dabei auftreten können. Einige Bauträger bieten ihren Kunden auch die Möglichkeit, ein noch nicht fertiggestelltes „Ausbauhaus“ zu kaufen. In diesem Fall erstrecken sich die Pflichten des Bauträgers nur bis zum vertraglich vereinbarten Baufortschritt, während die Verantwortung für alle weiteren Arbeitsschritte beim Kunden liegt.
Wie finden Sie einen zuverlässigen Bauträger?
Wer eine Immobilie erwerben will und zu diesem Zweck einen Bauträger sucht, ist gut beraten, zunächst dessen Zuverlässigkeit und die Qualität seiner Arbeit genau zu überprüfen. Neben der Einholung einer Bankauskunft sollten hier die Geschichte und der Ruf des Unternehmens im Fokus stehen. Ein Bauträger, der schon seit vielen Jahren zur Zufriedenheit seiner Kunden arbeitet, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch für Sie gute Arbeit leisten.
Auch das Einholen von Referenzen und ggf. die Besichtigung eines Referenzobjekts können wichtige Hilfen sein, um sich für den richtigen Partner beim Kauf einer Immobilie zu entscheiden. Verantwortungsvolle Bauträger und andere Bauunternehmen arbeiten außerdem mit TÜV oder DEKRA zusammen, die eine baubegleitende Qualitätssicherung anbieten. So ist sichergestellt, dass eventuell auftretende Schäden frühzeitig erkannt und behoben werden.
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