Die Verlegung von unterirdischen Kabeln für Strom, Fernsehen und Internet sowie von Leitungen zur Gas- und Wasserversorgung bzw. Abwasserentsorgung ist für eine funktionierende Infrastruktur in Städten und Gemeinden essentiell. Um Kosten zu sparen und oberirdische Aktivitäten (z. B. Verkehr) jedoch so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, erfolgt dies heutzutage oftmals ohne große Baugrube oder Baugraben, sondern mithilfe von so genannten Erdraketen. Erfahren Sie mehr dazu bei UHRIG.

Wie funktioniert eine Erdrakete?

Ein Bodenverdrängungshammer, wegen seiner raketenähnlichen Form oftmals kurz „Erdrakete“ genannt, schafft unterirdische Kanäle für Kabel und Leitungen, ohne dass hierfür ein Baugraben ausgehoben werden muss. Es sind für das Verfahren lediglich eine Start- und eine Zielgrube vonnöten. In der Startgrube wird zunächst die Erdrakete samt Startlafette platziert und mittels Peiloptik so ausgerichtet, dass sie beim Vortrieb die Zielgrube erreicht. Schließlich wird der Bodenverdrängungshammer an einen Baustellenkompressor angeschlossen, denn für den Einsatz einer Erdrakete sind etwa sechs bis sieben bar Druckluft vonnöten. Nun kann der Vortrieb beginnen und eine bis zu 15 Meter lange Erdröhre für Kabel und Leitungen geschaffen werden.

Erdraketen lassen sich auf zwei verschiedene Arten betreiben bzw. existieren in zwei Formen. Im „starren“ Verfahren erfolgt der Vortrieb, indem der Kolben des Systems auf das unbewegliche Gehäuse des Bodenverdrängungshammers schlägt. Auf diese Weise wird die gesamte Erdrakete auf einmal nach vorn gestoßen. Moderner und weitaus zielgenauer ist jedoch das so genannte „Zwei-Takt-Verfahren“. Hierbei dient der Stoß des Kolbens dazu, nur den beweglichen Meißelkopf der Erdrakete vorzutreiben, welcher das Erdreich verdrängt und dabei eventuelle Behinderungen zertrümmert. Im Anschluss wird dann das eigentliche Gehäuse des Bodenverdrängungshammers nachgezogen, welches in der Regel bereits ein Medien- oder Schutzrohr für die später verlegten Kabel bzw. Leitungen mit sich führt.

Erdraketen können bei der unterirdischen, grabenlosen Leitungsverlegung nahezu überall zum Einsatz kommen. Einzige Voraussetzungen sind, dass die zu untertunnelnde Strecke nicht zu lang und der Boden verdrängbar ist. Letzteres ist zum Beispiel nicht der Fall, wenn es sich um zu sumpfige oder moorige Böden oder aber um zu festes und hartes Gestein handelt.

 

Die Vorteile der Nutzung von Erdraketen

Die Verwendung von Bodenverdrängungsverfahren und der Einsatz von Erdraketen ist im Vergleich zu offenen Verlegemethoden für Leitungen aus mehreren Gründen empfehlenswert. Zum einen spart das Verfahren viel Arbeit ein, da das aufwendige Ausheben und Sichern eines Baugrabens entfällt und nur zwei kleine Baugruben benötigt werden. Auf diese Weise lassen sich zudem Verkehrsbehinderungen minimieren oder sogar gänzlich umgehen. Des Weiteren bleibt die oberirdische Infrastruktur größtenteils intakt und muss nicht erst zerstört und im Anschluss wieder arbeitsintensiv sowie teuer wiederhergestellt werden. Nicht zuletzt wird durch die Nutzung von Erdraketen anstelle von großen Baugräben ebenfalls die Umwelt entlastet, da viel baulicher Aufwand und der Transport von Bauschutt entfällt.

Bodenverdrängungsverfahren eignen sich darüber hinaus nicht nur für die Schaffung neuer Trassen für Rohre und Kabel. Sie können zum Beispiel auch dazu eingesetzt werden, bestehende Strukturen zu renovieren bzw. Beschädigungen zu reparieren. Im Berstverfahren zerstört der Bodenverdrängungshammer dabei die alte Leitung oder Kabelführung und zieht im Anschluss gleich ein neues Medienrohr ein, durch das dann neue, unbeschädigte, stabilere und/oder größere Leitungen geführt werden können. Erdraketen lassen sich außerdem vertikal betreiben, um etwa Fundamente für Gebäude oder Verankerungen für Pfähle oder Schilder zu erstellen.

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