Flüssiges Wasser ist – neben Sonnenlicht – die Quelle allen Lebens und kommt in verschiedenen Erscheinungsformen und mit unterschiedlichen Eigenschaften vor. So genanntes Totwasser hat dabei auf diverse Art seinen „Nutzen“ verloren oder ist sogar lebensbedrohlich für aquatische Lebensformen. Der Begriff wird in unterschiedlichen Wissenschaftszweigen für bestimmte Wassertypen verwendet. UHRIG stellt Ihnen die verschiedenen Definitionen genauer vor.

Welche Arten Totwasser werden unterschieden?

Je nach Forschungsgebiet werden Wässer mit verschiedenen Eigenschaften als Totwasser bezeichnet. In der Bodenkunde gilt unterirdisches Haft- bzw. Adsorptionswasser als „tot“, wenn die Bindungskräfte in feinporigem Untergrund so stark sind, dass es (nahezu) nicht mehr von Pflanzen aufgenommen werden kann. Grund hierfür ist die starke Kapillarwirkung in diesen Bodentypen, zum Beispiel Lehm und Ton, die im Vergleich zu Erde und Sand einen recht hohen Totwasseranteil aufweisen.

In der Schifffahrt hingegen werden Wässer mit bestimmten Strömungseigenschaften als Totwasser bezeichnet. Trifft leichtes Süßwasser auf schweres Salzwasser – etwa an Flussmündungen ins Meer oder in Kanälen – so schichtet sich ersteres über letzteres. Ein einfahrendes Schiff kann dann bei der Durchquerung dieser Gebiete auf der Grenzfläche zwischen Süß- und Salzwasser Wellen erzeugen, ohne dass diese an der Oberfläche sichtbar sind. Diese Wellen umlaufen das Schiff, „saugen“ sich quasi an dessen Heck fest und bremsen es (stark) ab.

Die wohl treffendste Verwendung findet der Terminus Totwasser jedoch in der Gewässerkunde. Hierbei Handelt es sich um Wasser, in dem eine Hypoxie vorliegt, also eine starke Sauerstoffverarmung. Sie entsteht meist aufgrund von Eutrophierung, einer übermäßigen Nährstoffanreicherung in bestimmten Gewässern bzw. Gewässerzonen, welche sich überwiegend aus menschengemachter Gewässerverschmutzung durch intensive Landwirtschaft und die Ausleitung nur teils oder ungeklärter Abwässer entwickelt. Die erhöhte Konzentration von Nitraten, Nitriten, Ammonium und Phosphaten führt zu einer starken Vermehrung der Algen, wodurch die Sauerstoffsättigung erst einmal tagsüber ansteigt, in der Nacht hingegen stark abfällt. Bakterien zersetzen schließlich abgestorbene Algen und verbrauchen weiteren Sauerstoff, der Gehalt sinkt also weiter, bis er auf unter 30 Prozent des Normalwerts abgefallen ist. Die so entstehenden Totzonen stellen eine tödliche Gefahr für Fische und bodenbewohnende Fluss- und Meerestiere dar und greifen somit massiv in die Nahrungsketten, die Ökosysteme und auch in unsere Wirtschaft ein.

 

Wie kann die Entstehung von Totwasser vermieden werden?

Um die Bildung von Totwasser in Flüssen und Meeren und die Beeinträchtigung aquatischer Ökosysteme zu vermeiden, ist ein umfassender Gewässerschutz essentiell. Hierdurch wird nicht nur weiterer Schaden begrenzt, nach unserem heutigen Wissensstand sind Totzonen zudem reversibel und Normalbedingungen lassen sich wieder herstellen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass wir einen zusätzlichen Nährstoffeintrag in die Flüsse und Ozeane verhindern, damit sich die Natur wieder regenerieren kann.

Zum einen ist es wichtig, die Landwirtschaft zu reformieren und nachhaltiger zu gestalten. Gerade der massive Einsatz von Kunstdünger, Gülle und anderen Mitteln zur Bodenaufbereitung trägt immens zu einer übermäßigen Eutrophierung bei. Auch andere menschliche Eingriffe in Flüsse, Moore und Marschen (Begradigung, Ufersicherung, Trockenlegung, etc.) bedingen und beschleunigen die Schaffung von Totzonen. Die Renaturierung dieser Gebiete sowie die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen sind daher erforderlich, um die Zerstörung der Natur wieder umzukehren.

Ein weiteres großes Problem stellt unsere Abwasserbeseitigung dar. Veraltete Kanalisationen und Aufbereitungsanlagen sorgen dafür, dass verschmutztes Wasser in die Böden, die Flüsse und den restlichen Wasserkreislauf gelangt. Die im Schmutzwasser enthaltenen Stoffe begünstigen die Entstehung von Totwasser ebenfalls. Um dies zu verhindern, muss die Ausleitung und Klärung von Abwasser reibungslos funktionieren. Es ist außerdem erforderlich, dass die Systeme jeglicher Belastung – insbesondere bei Starkregen – standhalten. Nur wenn garantiert wird, dass kein nur teils oder gänzlich ungeklärtes Abwasser aus Haushalten und Industrie in unsere Gewässer gelangt, können wir unser alltägliches Leben fortführen, ohne dass es sich negativ auf unsere Umwelt auswirkt.

 

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