Ein Prosument handelt zeitgleich als Hersteller und Nutzer bestimmten Waren oder Dienstleistungen. Das Wort setzt sich dabei aus den beiden Begriffen „Produzent“ und „Konsument“ zusammen (im Englischen „prosumer“ = „producer“/“provider“ + „consumer“). Geprägt wurde der Terminus im 1980 erschienenen Buch „The Third Wave“ des amerikanischen Futuristen Alvin Toffler. Prosumenten können dabei auf verschiedene Weise agieren. UHRIG stellt Ihnen den Begriff genauer vor.

Was versteht man unter einem Prosument?

Als Prosumenten gelten all jene, die in die Produktion von Waren oder die Realisierung von Dienstleistung involviert sind, die sie selbst nutzen. Man unterscheidet hierbei zwischen schwachen und starken Akteuren. Ein schwacher Prosument gestaltet Produkte oder Services dabei lediglich indirekt mit, überwiegend durch die offizielle Kundgebung seiner Meinung – etwa durch Kommentare, Kundenrezensionen und -umfragen oder Ähnliches. Das Feedback greift dann der Hersteller oder Anbieter auf und berücksichtigt es bei der Weiterentwicklung bzw. Anpassung der Ware oder Dienstleistung. Im Gegensatz dazu ist ein starker Prosument direkt in irgendeiner Weise in den Herstellungs- oder Serviceprozess involviert. Dabei ist es unerheblich, ob er nur an einem oder mehreren Produktionsschritten mitwirkt und ob er als Teil eines Kollektivs agiert oder in Eigenregie handelt.

Des Weiteren lassen sich Prosumenten in (Co-)Designer und (Co-)Hersteller unterscheiden. Erstere Gruppe stellt dabei in der Regel professionelle Nutzer dar, die sich intensiv mit einem bestimmten Produkt, Prozess oder Problem beschäftigen. Sie verfügen über umfangreiches Wissen und eventuell auch technisches Know-how. Mit diesem wenden sie sich dann an die Hersteller, um eine Modifikation des Produkts oder der Dienstleistung zu erwirken, damit diese ihre Bedürfnisse noch besser befriedigen. Die Kooperation kann dabei indirekt (Rezensionen, Umfragen) oder aber direkt (etwa Zusammenarbeit mit der Research and Development-Abteilung (R&D) des Unternehmens) erfolgen.

Als Hersteller bzw. Co-Hersteller agieren Prosumenten, wenn sie direkt etwas zu bestimmten Produkten und Angeboten beitragen. Schon mit dem bewussten Recycling und der damit einhergehenden Versorgung von Produzenten mit Rohstoffen wird ein Konsument zum Prosument, wenn er im Anschluss die Produkte aus Altpapier, -glas oder -metall kauft. Auch eine direktere Eigenversorgung zählt zum Prosuming, zum Beispiel der Anbau von Gemüse im Garten zum Eigenverzehr, die Erzeugung von Strom zum Eigenverbrauch über Photovoltaikanlagen oder Do It Yourself-Ansätze für den nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen. Auch in der Sharing Economy (Food-Sharing, Car-Sharing, etc.) agieren Personen als Prosumenten.

Eine besondere Stellung nehmen Prosumenten hinsichtlich internetbasierter Anwendungen ein, insbesondere in Social Media, Blogs und öffentlichen Wikis. Diese leben hauptsächlich vom so genannten User-Generated-Content, also den Beiträgen der Nutzer. Hauptmotivation ist hier weniger praktischer Natur, sondern überwiegend die Freude an der Erstellung der Beiträge und der Kommunikation mit anderen Usern. Weiteres Verhalten von Prosumenten im Web schließt zum Beispiel Crowdsourcing oder Crowdfunding mit ein.

 

Der Prosument in der Energiewende

Besonders im Hinblick auf unsere Energieversorgung rückt das Prosuming immer stärker in den Vordergrund. Viele Menschen – gerade Eigenheimbesitzer – haben zur teilweisen Eigenversorgung mit Strom mittlerweile Photovoltaikanlagen auf den Dächern oder an Balkons installiert. Oder aber sie beziehen thermische Energie über Sonnenkollektoren (Solarthermie), um einen Teil ihrer Heizlast selbst zu decken. Auch die Nutzung von Wärmepumpen, die mit dem eigenen gewonnenen Strom betrieben werden oder die Rückgewinnung von Wärmeenergie aus im Haushalt anfallendem Abwasser kann als prosumentisches Verhalten klassifiziert werden. Dazu gehört aber beispielsweise ebenso die Kompostierung von Bioabfällen mit anschließender Nutzung als Dünger – also das Vermeiden von Abfällen. Bei der Einbindung von Speichertechnologien (Akkumulatoren, Warmwasserspeicher) für mehr Autarkie spricht man auch von Prosumage („prosuming“ + „storage“ (= speichern/lagern)). Besteht die Möglichkeit, Strom- oder Wärmeüberschüsse in ein öffentliches Netz einzuspeisen, ist bei den Endverbrauchern auch von „Flexumern“ (Flexibilität + Prosumer) die Rede.

Das Agieren von Einzelpersonen als Prosumenten in der Energiewirtschaft trägt einen großen Teil zur Energiewende bei, da bei dieser die Nutzung von regenerativen Technologien sowie die Dezentralisierung der Versorgung im Vordergrund steht. Hierdurch wird nicht nur eine Reduktion der Verfeuerung fossiler Brennstoffe erreicht und somit der Ausstoß von Treibhausgasen verringert, sondern ebenfalls die Stabilität der Versorgungsnetze erhöht. Ersteres ist vor allem bezüglich der derzeit genutzten Heiztechnologie wichtig, letzteres im Hinblick auf die Stromversorgung.

Bei der Erzeugung umweltfreundlicher Wärmeenergie richtete sich in den letzten Jahren vor allem der Fokus auf das Abwasser. Die Abwasserwärmerückgewinnung mit Wärmetauschern und Wärmepumpen, die an Abwasserleitungen installiert werden, stellt dabei eine zuverlässige und praktische Energiequelle dar, und das aus vielerlei Gründen. Zum einen ist Abwasser ganzjährig recht warm, wodurch die Systeme im Vergleich zu Luft-Wasser-Wärmepumpen deutlich effizienter arbeiten können. Auch ist Abwasser eine „unbegrenzte“ Ressource, die überall dort anfällt, wo Menschen leben und arbeiten – also genau dort, wo sie auch wieder Wärme benötigen. Die Erschließung der Energiequelle „Abwasser“ reduziert Transportverluste. Nutzen die Betreiber der Wärmepumpen dazu noch Strom aus rein regenerativen Energiequellen, arbeiten die Systeme sogar gänzlich klimaneutral. Werden alle strategisch sinnvollen Standorte für die Technologie erschlossen, ließen sich etwa 14 Prozent des gesamten deutschen Wärmebedarfs für Gebäude über die Abwasserwärmerückgewinnung decken. Die Verbraucher wären damit gleichzeitig die Produzenten von Abwasser und die Nutzer der zurückgewonnenen Abwasserwärme. Ein perfekter Prosumer-Kreislauf, der zugleich die Umwelt schont und den Klimaschutz aktiv voranbringt.

 

UHRIG macht die Kanalisation „ready for future“

Als weltweit anerkannter Spezialist für Kanalbau und insbesondere für Abwasserwärmerückgewinnung hilft Ihnen UHRIG gern dabei, die praktische und umweltfreundliche Technologie zu nutzen. Unsere selbst entwickelten Therm-Liner-Module lassen sich dabei sehr einfach und minimalinvasiv installieren, arbeiten zuverlässig, und können bei Bedarf auch wieder demontiert und verlegt werden, etwa, wenn sich der Abwasserdurchsatz ändert oder Sanierungsbedarf in Kanälen besteht. Setzen Sie sich für weitere Informationen einfach mit uns in Verbindung – entweder telefonisch oder per Mail – und beziehen auch Sie bald günstig und umweltfreundlich Energie aus Abwasser.