Definition: Was sind Außenanlagen genau?
Bei den Außenanlagen eines Grundstücks handelt es sich um sämtliche Aufbauten und andere Gestaltungsstrukturen, die keine Gebäude, Gebäudeteile oder aber Betriebsvorrichtungen sind. Sie gehören also bewertungsrechtlich zum Grundstück, stehen jedoch nicht mit dem Hauptgebäude selbst in einem Nutzungs- und Funktionszusammenhang. Zu den Außenanlagen zählen unter anderen:
- Gartenanlagen aller Art (Rasen, Beete, Bäume, Büsche)
- Einfriedungen/Grundstücksbegrenzungen (Hecken, Zäune, Mauern, Tore)
- Geh-, Fahrwege und Platzbefestigungen (z. B. Terrasse, Parkplatz)
- Beleuchtungsanlagen
- Stützmauern, Uferbefestigungen
- Nutzstrukturen ohne Gebäudezusammenhang (Garage, Carport, Gartenhaus, Pool, Teich)
- Ver- und Entsorgungsleitungen ab der Grundstücksgrenze bis zum Hausanschluss
- Entwässerungseinrichtungen, Regenspeicher
Die Kosten für die Erstellung von Außenanlagen beim Gebäudebau zählen steuerrechtlich zu den Baukosten. Leitungen, Einfriedungen, Befestigungen und Wege werden dabei in den Herstellungskosten zusammengefasst, sonstige Anlagen wie etwa die Gartengestaltung fallen in die Investitionskosten. Wirtschaftlich gelten Außenanlagen als selbstständige unbewegliche Wirtschaftsgüter.
Wie werden Außenanlagen errichtet?
Der Bau unterschiedlicher Außenanlagen erfordert diverses Baugeschick. Vorrangig sind für die Errichtung der meisten Strukturen Erdarbeiten erforderlich. So müssen eventuell der Boden aufgeschüttet oder ausgetauscht, Hänge terrassiert und Gründungen für Befestigungen geschaffen werden. Dem schließen sich dann die entsprechenden Einzelmaßnahmen an. Hierzu zählen Pflasterarbeiten für Wege, Einfahrten und Plätze, die in den Aufgabenbereich des Verkehrswegebaus fallen. Die Gestaltung der Gartenanlagen hingegen ist Teil des Landschaftsbau. Beleuchtungsanlagen benötigen Leitungen, Carports, Terrassenüberdachungen und Gartenhäuser sind Teil des Hochbaus. Möchten Sie Versickerungsflächen, einen Bachlauf oder einen (Schwimm-)Teich, so sind zudem Kenntnisse im Wasserbau erforderlich.
Gerade bei der Errichtung von Außenanlagen von Wohnquartieren ist gute Planung das A und O, denn bei den dafür notwendigen Erd- und Tiefbauarbeiten gibt es viel zu berücksichtigen. In der Regel werden die Außenanlagen angegangen, sobald der Rückbau der Baustelle beginnt, denn dann ist das erforderliche meist schwere Baugerät (Bagger, Radlader, Lkw) noch vor Ort. Je nach Wohnquartierkonzept sind beispielsweise Carports oder Parkplätze geplant. Auch Mauern lassen sich so errichten, dass sie einen Mehrwert bieten – nicht nur optisch, sondern auch ökologisch. So leisten beispielsweise Trockenmauern einen wesentlichen Beitrag zur Biodiversität. Besonderes Augenmerk auf die Außenanlagen wird auch im Rahmen des modernen Wohnungsbaus gelegt. Hier sind nicht nur Spielplätze, sondern auch Grünanlagen geplant, um die Quartiere aktiv zu kühlen und so die Resilienz gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu erhöhen. Gerade die Idee der Gartenstädte erlebt im Rahmen der Stadtentwicklung und des Städtebaus eine neue Renaissance. Aber auch neue Konzepte wie die Schwammstädte forciert. Hier liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Entwässerung von Niederschlagswasser. Es soll nicht einfach mehr über die Kanalisation abgeleitet werden. Zisternen, Rigolen und kleine Teiche fangen es gezielt auf und halten es so in der Fläche. Diese Maßnahmen helfen, den natürlichen Wasserkreislauf vor Ort zu erhalten und die wertvolle Ressource Grundwasser zu schützen.
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