Was ist der Unterschied zwischen Baugeräte- und Baumaschinenführer?
Im Alltag werden die Berufsbezeichnungen „Baumaschinenführer:innen“ und „Baugeräteführer:innen“ häufig synonym verwendet. Dies ist nicht verwunderlich, denn die Tätigkeitsfelder beider Berufe sind nahezu deckungsgleich, mit wenigen Ausnahmen. Allerdings handelt es sich beim Baugeräteführer um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Baumaschinenführer wird man hingegen über eine Weiterbildung bestehend aus mehreren Kursen.
Folglich sind angehende Baumaschinenführer bereits in einem Beruf – üblicherweise in einem Bauberuf – fertig ausgebildet und weisen eine gewisse Berufserfahrung auf. Je nach Weiterbildungsvoraussetzungen hat diese mindestens ein Jahr zu betragen, doch auch eine längere Expertise kann erforderlich sein. Ebenfalls setzen die Kurse zu den unterschiedlichen Maschinenarten eventuell den Führerschein einer bestimmten Klasse voraus. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, dauert die Weiterbildung zum Baumaschinenführer etwa zwei bis fünf Monate. Je nach bereits vorhandenem Wissen und praktischer Erfahrung können Interessenten ihre Abschlussprüfung auch vorzeitig und ohne den Besuch der Kurse ablegen.
Zu den Schwerpunkten in der Weiterbildung zum Baumaschinenführer gehören vor allem technische Aspekte, also Grundlagen in der Mechanik und Elektrotechnik, in der (spezifischen) Gerätekunde sowie logischerweise Einweisungen in die Bedienung von Baumaschinen sowie Anbaugeräten. Ebenso ist die Instandhaltung, Wartung, Pflege, Störungssuche und Reparatur der Gerätschaften Teil der Fortbildung. Selbstverständlich werden Interessenten auch allgemein zum Arbeitsumfeld Bau geschult, insbesondere zum Unfallschutz und der Unfallverhütung, dem Umweltschutz, aber auch in Material- und Bodenkunde.
Was sind die Aufgaben eines Baumaschinenführers?
Hauptaufgabe eines Baumaschinenführers ist selbstverständlich die Bedienung von Baumaschinen aller Art – je nachdem, an welchen Gerätschaften er oder sie in der Weiterbildung qualifiziert wurde. Hierzu können Kleingeräte wie Verdichter, Mischer, Pumpen und Ähnliches zählen, jedoch selbstverständlich auch große Baumaschinen wie Bagger, Radlader, Kräne, Walzen oder Rammen. Auch Transportgerät – etwa für Baustoffe und anderes Material, Fertigbauteile, Werkzeuge etc. – erfordert gegebenenfalls die Bedienung durch einen Baumaschinenführer. Nicht zuletzt gibt es ebenfalls spezielle Einsatzgebiete in diesem Beruf, etwa die Arbeit mit großtechnischen Anlagen im Bergbau oder Wasserbau, in Sand- und Kieswerken, in der Öl- und Gasförderung und vieles mehr. Je nach Art der Weiterbildung können die unterschiedlichsten Kompetenzen für die verschiedensten Industriebranchen erworben werden.
Neben der Bedienung der Gerätschaften sind Baumaschinenführer ebenfalls für die Bewegung und Verlegung, die Auf- und Einstellung sowie die Wartung und Pflege dieser verantwortlich. Zudem fallen kleinere Reparaturaufgaben oder aber die Umrüstung von Maschinen in den Tätigkeitsbereich. Folglich ist es besonders wichtig, dass Baumaschinenführer ein gutes physikalisches und technisches Verständnis für die Geräte in ihrer Verantwortung besitzen, sich also auch mit Motoren und Antriebsarten, Kräfteübertragungen, Druck- und Hebelwirkungen und weiteren technischen Prinzipien auskennen.
Zusätzlich zur praktischen Arbeit mit den Baumaschinen haben Baumaschinenführer auch verschiedene administrative und organisatorische Aufgaben zu bewältigen. Hierzu gehört unter anderem die Protokollierung des Gerätezustands, der verrichteten Arbeiten mit der Maschine, der durchgeführten Wartungsschritte, eventueller Komplikationen und mehr. Ebenso sind Baumaschinenführer in vielen Aspekten zur Baustellensicherheit und zum Umweltschutz unterwiesen, müssen ihren Baubereich entsprechend absichern sowie darauf achten, risikofrei und umweltschonend zu arbeiten.
Baumaschinenführer sind essentieller Bestandteil der Arbeiterteams auf nahezu allen Baustellen und werden folglich überall gesucht. Sie arbeiten im Hochbau ebenso wie im Tiefbau, im Straßenbau und auch in speziellen Bauunternehmen, bei Baustoffherstellern sowie in anderen technischen Industriezweigen. Mit weiteren Weiterbildungen und Qualifikationen weiten sie ihr Tätigkeitsfeld gegebenenfalls auch auf die gesamte Fuhrparkverwaltung in Betrieben oder aber auf die Disposition aus – in letztem Fall kommen zusätzlich auch viele organisatorische und kaufmännische Aufgaben auf sie zu.
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