Bei den meisten Bauvorhaben spielt die Bodenbeschaffenheit eine entscheidende Rolle. Ist der Baugrund nicht tragfähig genug, können sich schwere Komplikationen bei und nach der Errichtung von Strukturen ergeben. Um Gebäudelasten in tiefere Bodenschichten abzuleiten, werden Tiefgründungen errichtet – eine hiervon ist die Brunnengründung. Diese ist zwar aufwendiger als andere Gründungen in der Herstellung, zeichnet sich aber durch hohe Tragfähigkeit aus. Erfahren Sie mehr bei UHRIG.

Wie wird eine Brunnengründung errichtet?

Bei einer Brunnengründung werden mehrere stabile, monolithische Tragkörper in den Baugrund eingebracht, um das geplante Bauwerk im Anschluss auf diese „Säulen“ zu stellen. Es erfolgt in der Regel ein ringförmiger Aushub, der im Anschluss mit Schotter, Mörtel oder (Stahl-)Beton verfüllt wird. Dadurch wird die Gebäudelast tief in den Boden abgeleitet und belastet tragfähigere Schichten, sollten die oberflächennahen Schichten eine suboptimale Stabilität aufweisen und sich dies nicht durch andere Methoden zur Bodenverbesserung beheben lassen. Eine Brunnengründung kann dabei auf verschiedene Arten bzw. mittels unterschiedlicher Verfahren hergestellt werden:

  • Brunnengründung mit Verrohrung: Zur Erstellung kleinerer Brunnengründungen kann ein Stahlrohr in den Baugrund eingebracht werden, entweder durch Druck oder Drehung. Wie groß der Durchmesser von diesem Rohr ist, hängt von den statischen Anforderungen des Bauprojekts und der notwendigen Bodenverbesserung ab – jedoch wird selten ein Meter überschritten. Innerhalb des Rohres wird das Erdreich im Anschluss ausgeschachtet, meist über einen so genannten Brunnengreifer. Nach dem Aushub wird das Stahlrohr mit stabilem Füllmaterial – etwa Beton – verfüllt und das Rohr wieder herausgezogen, um es zur Erstellung des nächsten Brunnens zu nutzen. Das Verfahren ähnelt stark der Herstellung von Bohrpfählen, es werden jedoch andere Tiefen erreicht sowie andere Gerätschaften genutzt.
  • Brunnengründung mit Schachtringen: Ein Brunnenfundament kann ebenfalls mithilfe von Schachtringen aus Beton erstellt werden – dies ist auch die gängigste Methode bei der Errichtung besonders tragfähiger Säulen. Dabei wird der Ring (mit einem Durchmesser von bis zu zehn Metern) auf dem Baugrund positioniert und das Erdreich im Innern anschließend ausgehoben. Nun sinkt der Ring durch sein Eigengewicht in den Brunnen, eventuell muss er auch zusätzlich noch eingedrückt werden. Im Anschluss wird auf den ersten ein zweiter Ring gesetzt und der Vorgang solange wiederholt, bis die statisch erforderliche Tiefe bzw. Teufe erreicht ist. Im letzten Schritt erfolgt auch hier die Verfüllung mit Schotter, Kies oder Beton. Die Ringe verbleiben im Boden.
  • Brunnengründung mit Spritzbeton: Alternativ zur Nutzung einer fertigen Führung kann eine Brunnengründung ebenfalls per Spritzbetonsicherung erstellt werden. Hierbei erfolgt ein kreisförmiger Aushub, der durch die Aufbringung von Spritzbeton von oben nach unten sukzessive bewehrt wird.

 

Die Vor- und Nachteile einer Brunnengründung

Brunnengründungen sind eine der neueren Formen von Tiefgründungen, während Pfahlgründungen und Senkkästen schon weitaus früher – teils bereits in der Antike – zum Einsatz kamen. Die Errichtung der einzelnen Brunnen und die Ableitung der Gebäudelast über diese ist dabei mit verschiedenen Vorteilen und Nachteilen verbunden. Allgemein lässt sich sagen, dass Brunnenfundamente mit die stabilsten Tiefgründungen darstellen. Durch die hohe Aufstandsfläche der einzelnen Säulen lässt sich damit sogar eine ähnliche Tragfähigkeit des Baugrunds wie bei einer Flachgründung simulieren. Zudem kommt anders als bei der Errichtung anderer Gründungen kein komplexes Baugerät zum Einsatz, Brunnengründungen lassen sich also vergleichsweise wirtschaftlich realisieren.

Im Gegenzug ist die Erstellung eines Brunnenfundaments jedoch aufwendiger als etwa die Einbringung von Stützpfählen bei einer Pfahlgründung. Folglich dauern die Bauarbeiten auch länger. Zudem kann ein zu hoher Grundwasserstand zu schweren Komplikationen führen, denn dringt Wasser vom umliegenden Erdreich in den Brunnen, kann dies etwa den untersten Schachtring verschieben oder beschädigen. Hindernisse im Baugrund sind ein weiteres Problem. So kann der Brunnengreifer Fels, verkittete Schlacken oder aber Betonreste alter Fundamente nicht durchdringen. Diese müssen zur Fortsetzung der Arbeiten erst mit einem ans Baugerät montierten Meißel oder aber – sofern der Brunnendurchmesser groß genug ist – von einsteigenden Arbeitern mit Abbruchhämmern zertrümmert werden.

 

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