In bestimmten Situationen ist es erforderlich, Niederungen künstlich zu entwässern – etwa beim Tidenhub in Küstenregionen oder nahe vom Wasseranstieg beeinflussten Flussunterläufen. Hierfür kommen verschiedene Schöpfwerke zum Einsatz, etwa Pumpwerke. Da bei steigendem Wasserstand jedoch eine natürlich Vorflut (zeitweise) fehlt, werden zur Speicherung und späteren Ausleitung des Wassers Mahlbusen angelegt. UHRIG erklärt Ihnen, wie diese konzipiert sind und welche Funktionen sie erfüllen.

Wie funktioniert ein Mahlbusen?

Bei einem Mahlbusen handelt es sich um einen künstlich geschaffenen See innerhalb eines Hauptdeichs, der durch einen Binnendeich abgeschlossen ist. Er dient somit der Erweiterung der natürlichen Vorflut bzw. überhaupt der Schaffung von dieser, sollte sie nicht durch das Gelände bedingt vorhanden sein. Ein Mahlbusen ist dabei immer mit einem oder mehreren Schöpfwerken verbunden, in der Regel Pumpwerken zur Entwässerung der hinter dem Hauptdeich befindlichen Niederungen, den so genannten Poldern. Die Schöpfwerke fördern dabei das Wasser aus den zu entwässernden Gebieten in den Mahlbusen, der dieses aufnimmt, zeitweilig zwischenspeichert und schließlich bei Ebbe wieder durch das Siel des Hauptdeichs ausleitet. Ferner dienen Mahlbusen dabei auch der Rückhaltung von Ablagerungen, zum Beispiel Schlamm und Sedimente, da durch den künstlichen Speicher die Strömung des Wassers unterbunden bzw. zwischenzeitlich unterbrochen wird.

Bei den Schöpfwerken zur Entwässerung kann es sich um periodisch betriebene Werke handeln, die das Wasser nur dann in den Mahlbusen fördern, wenn derzeit keine natürliche Vorflut besteht. Zieht sich das Wasser bei Ebbe wieder zurück und ist ein natürlicher Abfluss wieder gewährleistet, können sie vorübergehend abgeschaltet werden. Anders ist dies, wenn in dem bestimmten Gebiet generell keine Vorflut vorhanden ist – in diesem Fall müssen die Pumpwerke dauerhaft im Einsatz sein. Zuletzt gibt es dann auch noch so genannte Hochwasserschöpfwerke. Diese werden nur bzw. zusätzlich in Betrieb genommen, wenn die natürliche Vorflut zur Speicherung und Ausleitung der Wassermassen nicht ausreicht.

Je nach Tiefe des Polders können auch mehrere Mahlbusen mit unterschiedlichen Höhen zum Einsatz kommen. In diesem Fall muss zu jedem Busen auch ein Pumpwerk vorhanden sein. Das Werk zur Entwässerung der Niederung befördert dabei das Wasser zuerst in den „zwischengeschalteten“ Mahlbusen, die diesem zugehörigen Schöpfmaschinen pumpen es schließlich in das obere Speicherbecken, das mit der Abflussschleuse des Hauptdeichs (Siel) verbunden ist und über die das Wasser schließlich gänzlich ausgeleitet wird.

 

Was gilt es bei der Errichtung eines Mahlbusens zu beachten?

Als Erweiterung bzw. Vergrößerung oder aber als Ersatz einer natürlichen Vorflut muss ein Mahlbusen selbstverständlich angemessen dimensioniert sein. So hat das Becken eine ausreichende Speicherkapazität aufzuweisen, die einen dauerhaften Betrieb der Schöpfwerke während der Schließzeit der Abflussschleuse des Hauptdeichs erlaubt. Stellt der Mahlbusen die einzige Vorflut des zu entwässernden Gebiets dar, so muss er selbstverständlich für die Haltung der durchgängig anfallenden Wassermassen konzipiert sein. Wassereintrag und -ausleitung müssen also dementsprechend korrelieren.

Die Eindeichung des Mahlbusens über die Binnendeiche hat logischerweise stabil und bedarfsgerecht zu erfolgen. Auch die Anbindung an den Hauptdeich und die Abflussschleuse von diesem sind so zu konzipieren, dass ein risikofreier Betrieb der Pumpwerke und des Speicherbeckens gegeben ist.

Stehen bei Ihnen in naher Zukunft Projekte im Wasserbau oder in der Entwässerungstechnik an, steht UHRIG Ihnen dabei gern mit Rat und Tat zur Seite. Als international anerkanntes Spezialtiefbauunternehmen mit 55 Jahren Erfahrung unterstützen wir Sie gern bei all Ihren Bauvorhaben. Rufen Sie uns einfach an oder schreiben Sie uns eine Mail.

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