Verkehrswege sind essentieller Bestandteil unserer modernen Infrastruktur. Straßen zerschneiden jedoch Lebensräume und Ökosysteme und behindern damit Tiere auf ihren Wanderungen. Häufig kommt es zu Wildunfällen, wenn Tiere versuchen, Straßen oder Schienen zu überqueren. Das kann sowohl für das Tier als auch den Menschen tödlich enden. Um Wildkollisionen zu verhindern und somit Verkehrsteilnehmer sowie Tiere zu schützen, werden über stark befahrenen Verkehrswegen so genannte Grünbrücken errichtet. UHRIG verrät, warum sich diese Investition lohnt.

Was genau sind Grünbrücken und wozu dienen sie?

Bei einer Grünbrücke – auch Wildbrücke genannt – handelt es sich um eine Querungsstelle für Tiere über stark befahrene Verkehrswege wie Bundesstraßen, Autobahnen oder Schienennetze. Auf diese Weise werden durch menschliche Infrastruktur zerschnittene Lebensräume wieder miteinander verbunden und Wildtiere können Straßen gefahrlos passieren. Dies ist wichtig, um der „Verinselung“ von einzelnen Populationen innerhalb eines stark bebauten und besiedelten Kulturlandes vorzubeugen. Sogenannte Wanderungskorridore verbinden Habitate und sollen einen besseren genetischen Austausch ermöglichen, denn viele Tierarten sind durch Inzucht bedroht. Dies betrifft beispielsweise nicht nur Luchs und Wildkatze sondern durchaus auch Rothirsche. Grünbrücken leisten also einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und den Artenschutz.

Zudem tragen Grünbrücken ebenfalls zu einer höheren Verkehrssicherheit bei, da ihre Nutzung den Wildwechsel auf den Fahrbahnen bzw. Schienen reduziert und somit aktiv hilft, Wildunfälle zu vermeiden. Zudem werden Grünbrücken nicht nur von größeren Wirbeltieren, sondern ebenfalls von Kleintieren sowie Insekten und Spinnen genutzt. Selbst Vögel aber auch Fledermäuse orientieren sich bei der Querung von Straßen oder Schienen ebenfalls an Grünbrücken. Letztlich profitiert sogar die Flora von Wildbrücken, denn Samen reißen häufig auch „per Anhalter“ im Fell von Wildtieren. Mit den Straßenbauwerken lässt sich so in eigentlich zerschnittenen Landschaften eine deutlich höhere Biodiversität erhalten.

Neben Wildbrücken bestehen noch weitere Alternativen, die Tieren einen gefahrlosen Übergang von Verkehrswegen ermöglichen. Allerdings eignen sich diese nur bedingt. So besteht etwa die Möglichkeit, die Querung unterirdisch zu errichten. In diesem Fall wird treffenderweise von einem Wildtunnel gesprochen. Dieser muss für größere Tierarten jedoch entsprechend dimensioniert sein. Zudem nehmen Huftiere wie Hirsche und Rehe unterirdische Querungen nur sehr schlecht an. Eine weitere Option für Kleintiere wie Amphibien, Reptilien oder kleine Säugetiere sind so genannte Kleintierdurchlässe. Auch hier handelt es sich um Tunnel, die die Straße oder Schiene unterqueren. Kleintierdurchlässe sind jedoch weniger groß ausgelegt als Wildtunnel. Wichtig hierbei ist vor allem, dass die Tiere die Durchlässigkeit erkennen können, also das andere Ende auch tatsächlich als Ausgang wahrnehmen.

 

Wie muss eine Grünbrücke aufgebaut sein?

Beim Bau einer Wildbrücke gibt es viele verschiedene Aspekte zu beachten, damit sie von den zu wechselnden Tierarten auch angenommen wird und ihren Zweck erfüllt. Dies betrifft zum einen die Dimensionierung. Grünbrücken weisen im Regelfall eine Breite von mindestens fünfzig Metern auf, können jedoch je nach Wildtierpopulation auch deutlich größer ausfallen. Lediglich Kleintierbrücken für Füchse, Dachse und ähnliche Säuger sind häufig nur wenige Meter breit. Wichtig ist ebenfalls eine ausreichende Höhe. So sollte die Wildbrücke nicht nur den nötigsten, sondern einen angemessenen Abstand zum unter ihr fließenden Verkehr aufweisen. Auch die Standortwahl ist für die Effizienz einer Grünbrücke entscheidend. Die Bauwerke sind am besten an bekannten Wildwechselstellen zu errichten, damit die Tiere sie leichter finden und annehmen – sofern das Bauumfeld die Konstruktion auch zulässt.

Für eine höhere Funktionalität und mehr Sicherheit werden die Seitenränder der Grünbrücke meist mit dichten Hecken bepflanzt oder mit anderen Absperrungen versehen, die nicht nur die Verkehrswege selbst vom Betreten, sondern ebenfalls die Sicht auf sie und den Lärm von ihnen abschirmen. Die übrige Fläche der Wildbrücke wird dann mit heimischen Pflanzenarten bepflanzt, um dem Lebensraum der wechselnden Tierarten eher zu entsprechen und so „einladender“ zu wirken. Typischer Bewuchs sind dabei Gräser, Büsche und Stauden. Diese unterschiedliche Zonen sind wichtig, um möglichst viele Tierarten anzusprechen. Da Tiere gerne energiesparend unterwegs sind, bevorzugen sie durchaus auch Trampelpfade, die einem Kiesbett ähneln und kaum Bewuchs aufweisen.

Sowohl Standortwahl, Dimensionierung als auch Bepflanzung unterliegen genauen Untersuchungen, um die Effektivität der Grünbrücke zu gewährleisten. Dabei ist es am sinnvollsten, die Querung bereits bei der Errichtung des Verkehrsweges mit einzuplanen und zu realisieren. Der nachträgliche Bau einer Wildbrücke ist aufgrund der aufwendigeren Planung und notwendigen Umbauten in der Regel noch einmal deutlich teurer.

 

UHRIG – Ihr kompetenter Partner für Straßen- und Verkehrswegebau

Für Straßenbauprojekte aller Art ist UHRIG Ihr zuverlässiger und kompetenter Partner. Bei der Umsetzung können Sie sich auf die Expertise eines seit über 55 Jahren tätigen Tiefbauspezialisten verlassen und profitieren zudem vom Einsatz kostengünstiger und minimalinvasiver Verfahren. Nehmen Sie einfach telefonisch oder per Mail Kontakt zu uns auf.

Ihr Ansprechpartner

Christoph von Bothmer
Geschäftsführung
+49 7704 / 806 0