In unserer modernen Konsumgesellschaft fallen große Mengen Abfall an, zum Beispiel kaputte Möbel und Kleidung, Elektronikschrott oder nicht mehr benötigtes Verpackungsmaterial. Sogar im Fall von verbrauchtem Wasser kann man von Abfall sprechen, konkreter von Abwasser. Um Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu entlasten, können viele dieser Stoffe jedoch wiederverwertet oder wiederaufbereitet werden – dieser Prozess wird als Recycling bezeichnet. Erfahren Sie mehr zu Prozessen und Nutzen bei UHRIG.

Was genau ist Recycling?

Der Begriff „Recycling“ ist aus dem Englischen entlehnt und lässt sich als „Wiederverwertung“ oder „Wiederaufbereitung“ ins Deutsche übersetzen. Etymologischer Ursprung ist das griechische „kýklos“ (Kreis) und das lateinische Präfix „re“ (zurück bzw. wieder). Unter Recycling wird also verstanden, bestimmte Dinge wieder in einen Kreislauf zurückzuführen. Und dies beschreibt den Prozess bereits sehr akkurat.

Anstatt bestimmte Stoffe, Produkte oder Ähnliches einfach wegzuwerfen, endzulagern oder zu zerstören (etwa durch Verbrennung), betrachtet man Abfall bzw. Müll als Rohstoffbasis. Diese Rohstoffe sollen verschiedene Recycling-Verfahren in den Wirtschafts- bzw. Wertschöpfungskreislauf zurückholen. Das kann etwa durch die Zerkleinerung und Trennung von Materialien (Holz, Beton), das Einschmelzen (Kunststoffe, Glas, Metall), die Filtration und Reinigung (Böden, Abwasser) oder andere physikalische, biologische oder chemische Prozesse erfolgen. Für das Recycling ist es dabei unerheblich, ob die so gewonnenen und als „Sekundärrohstoffe“ bezeichneten Stoffe dann wieder demselben oder einem anderen Zweck zugeführt werden – aus eingeschmolzenen Plastikflaschen müssen also keine neuen Flaschen werden.

Allerdings ist es technisch streng betrachtet nur wirkliches Recycling, wenn der verwertete Stoff als Abfall deklariert ist. Werden bestimmte Gegenstände aufbereitet und dann erneut genutzt, spricht man hingegen von „Wiederwendung“. Umgangssprachlich werden die Begriffe jedoch häufig synonym genutzt.

Recycling lässt sich in Upcycling und Downcycling unterteilen. Ersteres beschreibt eine Qualitätssteigerung des neuen Produkts bei der stofflichen Wiederverwertung. Nutzlose Gegenstände werden in diesem Fall meist durch kreative Zweckentfremdung einer neuen, besseren Funktion zugeführt. So lassen sich etwa aus alten Europaletten mit handwerklichem Geschick moderne Möbel oder aus alten Autoreifen Schuhe herstellen. Beim Downcycling hingegen verliert das neue Produkt an Qualität, was meist aufgrund der Stoffeigenschaften des Abfalls oder wegen des genutzten Verfahrens geschieht. Bei der Wiederverwertung von Papier zum Beispiel verkürzen sich bei jedem Recycling-Prozess die Fasern, wodurch es sich irgendwann nicht mehr für Bücher und Zeitschriften nutzen lässt. Stattdessen wird aus ihm dann häufig Toilettenpapier hergestellt.

Es lassen sich jedoch nicht nur bestimmte Materialien wie Kunststoffe, Metall oder Papier recyceln, sondern ebenfalls Energie, meist in Form von Biomasse oder Wärme. So werden etwa mit der Verbrennung von (biologischem) Hausmüll Kraftwerksturbinen betrieben. Aus Bioabfall oder in Klärwerken anfallendem Klärschlamm lässt sich Biogas für Kraftwerke, Heizanlagen oder Fahrzeuge gewinnen. Brennwertheizungen und Heizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) entziehen vermeintlich unbrauchbaren Abgasen die thermische Energie und geben sie an Heizsysteme ab. Und sogar aus dem Abwasser lässt sich mithilfe von Wärmetauschern noch Heizenergie zurückgewinnen, die vorab ins Trink- oder Brauchwasser bei deren Nutzung (Duschen, Kochen, Wäschewaschen, etc.) eingespeist wurde.

 

Wieso ist Recycling wichtig?

Das Recycling, ganz gleich, in welchem Wirtschaftszweig es ansetzt und ob es sich um Re-, Up- oder Downcycling handelt, bringt immense Vorteile mit sich. Zuvorderst ist hier selbstverständlich zu erwähnen, dass jeder recycelfähige Stoff, der nicht in die Abfallwirtschaftskreislauf gelangt, weitere Probleme nach sich zieht – beispielsweise hinsichtlich der Lagerung und der letztendlichen Entsorgung. Dies ist gerade bei sehr langlebigen Kunststoffprodukten der Fall. Des Weiteren spart das Recycling eine gewaltige Menge an Ressourcen ein, die sonst im Tagebau, in der Öl- und Gasförderung oder mit anderen Prozessen neu gewonnen werden müssten. Die Abbauverfahren und Rohstofftransportketten schädigen oft die Umwelt und zerstören Landschaften. Weniger Rohstoffverbrauch bedeutet also auch weniger Umweltbelastungen und einen besseren Schutz von Ökosystemen. Ebenso spielt das Recycling in der Wasserwirtschaft eine lebensnotwendige Rolle. Verbrauchtes Wasser muss erst in Klärwerken gereinigt und aufbereitet werden, bevor wir es wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zuführen können, um aquatische Ökosysteme, die Trinkwassergewinnung, den Fischfang und viele weitere Wirtschaftszweige nicht zu gefährden. Im Prinzip unterliegt nahezu jeder Tropfen in Haushalten und Industrie genutztes Wasser einem Recycling-Prozess.

Auch im Energiesektor können Ressourcen durch das Recycling eigentlich unbrauchbarer Abfallprodukte deutlich besser verwertet werden. Bestes Beispiel für das Energierecycling ist die Kraft-Wärme-Kopplung. Hier sind Abgase bei der Verbrennung von Kohle, Öl, Gas oder Biomasse nicht einfach unerwünschter Nebeneffekt, sondern ihre Abwärme wird zusätzlich energetisch genutzt, was hilft, den Gesamtverbrauch von Energieträgern massiv zu senken. Auch bei der Abwasserwärmerückgewinnung wird ein nicht unerheblicher Teil der thermischen Energie, die in das Trink- oder Brauchwasser bei seiner Nutzung eingebracht wurde, „gerettet“ und geht nicht in den Klärwerken und Vorflutern verloren. Die so recycelte Wärmeenergie lässt sich beispielsweise zum Heizen nutzen und spart auch an dieser Stelle noch einmal fossile oder biologische Brennstoffe ein. Abwasserwärmepumpen lassen sich zudem auch mit regenerativ erzeugtem Strom betreiben – etwa aus Windenergie- oder Photovoltaikanlagen – und arbeiten dann gänzlich klimaneutral.

 

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