Die fortlaufende Urbanisierung sorgt dafür, dass Städte immer weiter wachsen. Dies hat unvermeidlich eine Ausweitung des Siedlungsgebiets und damit eine vermehrte Flächenversiegelung zur Folge, die der Umwelt auf verschiedene Weise schadet. Um dies zu begrenzen, kommt es in urbanen Gebieten immer häufiger zu einer so genannten Nachverdichtung. Dabei vollziehen sich neue Bauvorhaben auf bereits bebautem bzw. erschlossenem Gebiet. UHRIG stellt Ihnen das Konzept sowie die Vor- und Nachteile vor.

Was ist Nachverdichtung und wie vollzieht sie sich?

Die städtebauliche Nachverdichtung zielt darauf ab, die Ausweitung von Siedlungsgebieten und die damit einhergehende Flächenversiegelung zu vermindern, indem bereits bebaute Flächen zur Errichtung neuer Strukturen genutzt werden. Dies kann auf verschiedene Arten erfolgen. Möglich ist zum Beispiel die Bebauung nicht genutzter Freiflächen um bestehende Gebäude herum. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Baulücken oder aber um Restgrundstücke ohne Funktion handeln. Auch die so genannte Hinterlandbebauung ist eine denkbare Option – hierbei erfolgt die Konstruktion neuer Strukturen etwa in den Gärten langer Grundstücke oder aber auf größeren Höfen mit Brachfläche. Ebenso können auch Bestandsbauten erweitert werden, zum Beispiel durch den Anbau oder aber durch das Aufstocken von Gebäuden. In letztem Fall werden etwa neue Etagen auf Bestandsbauten aufgesetzt – sofern dies bautechnisch möglich ist – oder aber Dächer für neuen Wohn- und Nutzraum ausgebaut. Eine letzte Möglichkeit der Nachverdichtung ist der Abriss von vorhandenen Strukturen und die anschließende Errichtung größerer Komplexe an selber Stelle.

Damit eine sinnvolle Nachverdichtung erfolgen kann, müssen bestimmte Anforderungen an die dafür vorgesehenen Standorte gegeben sein. So gilt ein bestimmtes Gebiet als „öffnend“ – also gut nutzbar – wenn wichtige Infrastrukturen wie die Anbindung an Energie, Wasser und Abwasser bereits besteht, eine gute Nahverkehrsanbindung vorhanden ist und für Anwohner oder Arbeiter weitere praktische Standorte in der Nähe erreichbar sind, zum Beispiel Einkaufsmöglichkeiten, Erholungsgebiete und Ähnliches. Eingeschränkt wird die Nachverdichtung hingegen durch den Denkmal-, Baum- und Naturschutz.

 

Welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus der Nachverdichtung?

Mit der Nachverdichtung in Siedlungen können verschiedene Probleme des Städtewachstums umgangen werden. Zum einen wirkt sie der Zersiedelung und Flächenversiegelung entgegen, was allein schon der Umwelt einen großen Nutzen bringt. Ebenso müssen Baugebiete bei der Nachverdichtung oftmals nicht erst umständlich erschlossen werden und sind zudem gleich an bestehende städtische Infrastruktur angeschlossen. Bestimmte Infrastrukturen wie etwa der öffentliche Personennahverkehr oder die Kanalisation lassen sich durch eine höhere Besiedlung auch besser auslasten. In vorhandenen Immobilien wird die Nutzfläche erhöht, was oftmals auch im Interesse der Eigentümer ist. Die Wohnqualität ist in wachsenden Quartieren ebenfalls meist höher als in Neubaugebieten. Nicht zuletzt unterstützt die Nachverdichtung auch die von vielen Gemeinden angestrebte Belebung der Innenstädte und bringt nicht selten ebenfalls eine gestalterische Verbesserung durch die Vereinheitlichung von Fassadenfronten und anderer architektonischer Aspekte mit sich.

Allerdings stellt die Nachverdichtung Gemeinden auch vor einige Herausforderungen und bedingt verschiedene Probleme. So muss die Nachbarbebauung den verfügbaren Raum bestmöglich verwerten, Abstandsflächen optimieren und noch eine ausreichende Belichtung zulassen, was gerade planerische Aufgaben erschwert. Zudem werden durch die Nachverdichtung die noch vorhandenen Grünflächen in Innenstädten zerstört, was das Stadtklima negativ beeinflusst und eventuell auch die Freizeitgestaltung der bisherigen Anwohner einschränkt. Hier verschwinden oftmals die letzten Flächen, wo Regenwasser noch frei versickern kann. Die Folgen für den Wasserkreislauf und das Grundwasser sind enorm.

Die Enge kann ebenfalls zur Verminderung der Lebensqualität der Bewohner des Quartiers beitragen, ebenso bedingt das wachsende Verkehrsaufkommen sowie die höhere Abwasserproduktion eventuell Probleme. Nicht selten führt eine sozial-räumliche Verdichtung auch zu einem Anstieg der Mieten, wodurch in bestimmten Stadtteilen bereits wohnhafte Mieter von sozial und finanziell stärkeren Bevölkerungsschichten verdrängt werden können. Dieses Problem ist Stadtplanern als Gentrifizierung bekannt. Alteingesessene Mieter können sich die neuen Mieten in angesagten Stadtvierteln nicht mehr leisten und werden an den Stadtrand gedrängt. Dort wiederum droht dann eine „Ghettoisierung“, weil sich bestimmte Milieus konzentrieren.

Die Nachverdichtung stellt aber auch Bauunternehmen vor besondere Herausforderungen, denn der Platz auf diesen Baustellen ist oft stark limitiert. Die Gründungen sind entsprechend schwierig, weil Bestandsgebäude in der Nachbarschaft nicht beschädigt werden dürfen.

 

Wirtschaftliche und nachhaltige Nachverdichtung mit UHRIG

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