Zur Wartung und Sanierung der Kanalisation kommen heutzutage vermehrt verschiedene Kanalroboter zum Einsatz. Dies beginnt schon bei der Inspektion, die mit praktischen Kamerawägen durchgeführt wird. Das „Kanal-TV“ hat das Kanalmanagement revolutioniert und Dichtheitsprüfungen massiv vereinfacht. Muss ein Abwasserkanal saniert werden und wird hierfür die Abdichtung oder Reparatur per Quick-Lock oder Inliner gewählt, ist ein Versetzpacker vonnöten, der das Bauteil in das Rohr einbringt. UHRIG stellt Ihnen die Kanalroboter und ihre Funktion genauer vor.

Was genau ist ein Versetzpacker und wie arbeitet er?

Ein Versetzpacker ist eine spezielle Art Kanalroboter, der für die Verbringung bestimmter Bauteile zur Kanalsanierung eingesetzt wird – etwa Quick-Locks oder Inliner. Es handelt sich dabei um einen kleinen Wagen mit verschieden angeordneten Radsätzen, je nach Beschaffenheit des Abwasserkanals, den es zu sanieren gilt. So existieren klassische „Wagenformen“ mit vier Rädern, die auf die Nennweite des Abwasserkanals zugeschnitten sind. Moderne Versetzpacker weisen auch verstellbare Fahrwerke auf, um sich noch besser an unterschiedliche Bedingungen anzupassen. Eine weitere Bauform ist der Versetzpacker mit insgesamt sechs Rädern, wobei drei an jeder Seite in einem Winkel von 120 Grad angeordnet sind. Dies verleiht dem Packer mehr Stabilität, schränkt seine Nutzung bzw. Flexibilität jedoch stärker ein.

Kernelement eines Versetzpackers bildet die so genannte Verpackerblase. Hierbei handelt es sich um ein pneumatisches Bauteil, welches sich über eine Druckzufuhr ausdehnen bzw. durch Druckabfuhr wieder entspannen kann. Die Blase dient dazu, die aufgenommenen Manschetten oder Liner nach Einbringung in den Abwasserkanal aufzuweiten und an die Innenwand des Rohrs zu pressen, um Schäden oder Undichtigkeiten zu verschließen und zu stabilisieren. Durch ihre Funktionsweise werden die Kanalroboter daher auch manchmal pneumatische Packer genannt.

Für die präzise Kanalsanierung mittels Versetzpackern, Quick-Locks oder Inlinern ist die Begleitung bzw. Führung des Vorgangs mit einer Kamera erforderlich. Diese wird in der Regel nicht in den eigentlichen Packer verbaut, sondern begleitet den Wagen als separater Kanalroboter. Beide Maschinen können dabei einzeln geführt oder aber über eine Kupplungsstange verbunden werden. Letzteres erleichtert die Steuerung der Systeme.

Die Funktionsweise eines Versetzpackers ist denkbar einfach: Mittels Kamera und anderen Positionierungshilfen – so existieren etwa auch Packer mit Laser – wird der Kanalroboter am Schaden ausgerichtet, bis sein transportiertes Bauteil mittig an diesem aufliegen kann. Im Anschluss erfolgt die Anbringung von Quick-Lock oder Inliner, indem sich die Verpackerblase durch Luftzufuhr aufweitet. In der Regel geschieht dies zunächst mit einem geringeren Anlegedruck (für gewöhnlich etwa 2 bis 2,5 bar). Sitzen Manschette und Liner an, wird der Versetzpacker neu und diesmal mittig zum platzierten Bauteil positioniert. Nun wird für eine optimale Verpressung des Sanierungsbauteils ein höherer Applikationsdruck von bis zu 6,5 bar aufgewandt und der Pressvorgang meist einige Male wiederholt (Applikation, Druck ablassen, erneute Applikation usw.). Im letzten Schritt wird der Einbau von Inliner oder Quick-Lock per Kamera noch einmal kontrolliert und bei Bedarf nachjustiert, bevor die Bauteile verspannt bzw. ausgehärtet werden.

 

Welche Vorteile bietet der Einsatz von Versetzpackern?

Bereits die grabenlose Kanalsanierung an sich ist der konventionellen Behebung von Schäden aus vielerlei Gründen vorzuziehen. Sie geht leichter, schneller und günstiger vonstatten, da die Rohre nicht vorab durch Erdaushub freigelegt werden müssen. So lassen sich auch Abwasserkanäle unterhalb von Strukturen, die nicht abgebrochen oder untertunnelt werden können, problemlos sanieren. Da von punktuellen Zugangsschächten gearbeitet wird, fallen auch Verkehrsbehinderungen an der Oberfläche minimal aus. Zudem ist nur sehr wenig Baugerät vonnöten und es fällt kein Abraum an, der zwischengelagert werden müsste.

Die Nutzung von Versetzpackern selbst erleichtert die Sanierung mittels Quick-Locks oder Inlinern noch einmal. Die Kanalroboter lassen sich schnell und unkompliziert einsetzen und arbeiten weitaus präziser, als es mit anderen Einschubverfahren (Federn, Zugbänder oder Ähnliches) möglich ist. Auch das Anpressen über die genau steuerbare Verpackerblase sorgt für einen sicheren Einbau des notwendigen Liners bzw. der Manschette, damit das Innere des Rohres auch wirklich optimal abgedichtet und stabilisiert wird.

 

Kanalsanierung mit UHRIG: Präzise Arbeit mit Versetzpacker und Quick-Lock

Benötigen Sie Hilfe bei der Sanierung von Leitungstunneln und Abwasserkanälen, dann steht UHRIG Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite. Unser Geschäftsfeld „Kanaltechnik“ hat sich auf sogenannte No-Dig-Technologien spezialisiert. Die Abdichtung von Leckagen oder die Reparatur von strukturellen Schäden ist mit unseren eigens entwickelten Versetzpackern und Quick-Lock-Systemen schnell erledigt und sicher abgewickelt. Ein weiterer Vorteil: Quick-Locks kommen im Gegensatz zu Inlinern ohne Kunstharze und andere Bauchemie aus und können daher auch bedenkenlos in Trinkwassersystemen zum Einsatz kommen. Zudem lassen sich mit den stabilen Edelstahlmanschetten nicht nur lecke Rohre wieder abdichten, sondern ebenfalls größere Schäden wie etwa Scherbenbildung sanieren und so die Integrität des Kanals wiederherstellen. Haben Sie Interesse an unseren Produkten oder praktischer Unterstützung bei Ihren Bauprojekten im Bereich Tiefbau und/oder Kanalbau, nehmen Sie einfach telefonisch oder per Mail Kontakt zu uns auf.