Ressourcen- und klimaschonendes Wirtschaften wird in jedem Industriezweig immer wichtiger. Die Treiber dieser Entwicklung sind Aspekte der Nachhaltigkeit. Aber auch finanzielle Gründe spielen eine Rolle, denn Rohstoffe werden immer knapper und damit teurer. Neben der Entwicklung effizienterer Produktionsverfahren nimmt dabei das Recycling von Materialien einen immer höheren Stellenwert ein. Diesem Trend kann sich auch das Bauwesen nicht entziehen. In der Baubranche spricht man bei der Wiederverwertung von Baustoffen aus Altstrukturen vom zirkulären Bauen. Die Potentiale für Wirtschaft und Umwelt sind immens. UHRIG klärt auf.

Was ist zirkuläres Bauen und wieso ist es notwendig?

Zirkuläres Bauen hat verschiedene Namen, so zum Beispiel Kreislaufprinzip, Circular Construction oder aber „cradle-to-cradle“. Letzteres bedeutet übersetzt so viel wie „von der Wiege bis zur Wiege“ und beschreibt die Methodik bereits recht präzise. Es geht darum, bei einem Bauprozess von der Entstehung eines Gebäudes nicht nur bis zu seinem Abriss, sondern bis zur Entstehung einer neuen Struktur zu denken – also die zuvor aufgewendeten Baustoffe beim Abbau nicht zu entsorgen, sondern so weit wie möglich für neue Projekte erneut zu verwenden. Im Grunde genommen beschreibt der Prozess des zirkulären Bauens nichts anderes als eine Kreislaufwirtschaft im Bausektor. Ingenieur:innen und Werkstoffwissenschaftler:innen streben dabei ein bestmögliches Recycling von Baustoffen an.

Zirkuläres Wirtschaften ist in allen Industriebereichen aus den verschiedensten Gründen wichtig und notwendig. Zum einen werden durch die Wiederverwertung von Bau-, Konstruktions- und anderen Produktionsmaterialien Ressourcen an anderer Stelle geschont. Sie müssen dann nicht neu gefördert oder hergestellt werden. Zum anderen spart das Recycling von Stoffen auch große Mengen Energie und damit auch CO2-Emissionen ein, was für die Begrenzung des Klimawandels enorm wichtig ist. Und nicht zuletzt werden in einer Kreislaufwirtschaft auch immense Mengen Abfall vermieden, die sonst auf Deponien endgelagert werden müssten, wo sie ebenfalls Schadstoffe und Treibhausgase emittieren und möglicherweise sogar die Böden und das Grundwasser verunreinigen können.

Gerade im Bauwesen bieten sich sowohl ressourcen- als auch umwelttechnisch große Potentiale beim zirkulären Bauen. So ist der Bausektor in Deutschland für mehr als die Hälfte des gesamten Abfallaufkommens verantwortlich (geschätzt etwa 55 Prozent) und verursacht große Mengen an Schadstoffemissionen, vor allem indirekt durch den Energieverbrauch. Ebenso werden viele Millionen Tonnen Material verbraucht, im gesamten deutschen Gebäudebestand etwa 15 Milliarden Tonnen. Die Bauwende ist daher ebenso erforderlich wie die Energiewende oder die Wärmewende. Allein durch die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen ließen sich Ressourcenverbrauch, Abfall- sowie Emissionsmenge maßgeblich reduzieren, was einen großen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele des Pariser Klimaabkommens leisten würde.

 

Wie wird zirkuläres Bauen umgesetzt?

Die Umsetzung von zirkulärem Bauen erfordert ein Umdenken. Der Begriff „Urban Mining“ beschreibt dieses bereits sehr gut. Beim Urban Mining werden alte Baustrukturen als Rohstoffe für neu zu errichtende Gebäude gesehen. Dementsprechend erfolgt die Demontage. Im Vordergrund steht dabei natürlich die Wiederverwertung von Materialien, um einerseits das Müllaufkommen zu reduzieren und andererseits die Notwendigkeit der Neuherstellung zu verringern. Gerade Glas und Stahl werden mittlerweile schon in großen Mengen recycelt, mineralische Baustoffe wie Beton oder Ziegel hingegen nur sehr selten. Auch Holzfasern, Hanf- und Jutematten oder Glaswolle sind im Bausektor kaum in eine Kreislaufwirtschaft eingebunden. Das Problem bei der Wiederverwertung dieser Materialien ist vor allem, dass sie nach dem Abriss oft nicht mehr den Qualitätsanforderungen für eine neue Verwendung genügen. Hier bedarf es neuen Methoden zwecks Aufarbeitung. Daher sind sowohl Herstellungs- als auch Abbruchverfahren zu optimieren. Nur so lässt sich eine ausreichende Qualität für zirkuläres Bauen und Kaskaden-Nutzung gewährleisten.

Generell ist der Auswahl der genutzten Baustoffe mehr Beachtung zu schenken. Sortenreine Materialien lassen sich weitaus einfacher recyceln, denn beim Abbruch müssen diese nicht aufwendig sortiert werden, bevor sie zerkleinert und aufbereitet werden können. Greift der Bausektor hingegen vermehrt zu biologischen und damit biologisch abbaubaren Ressourcen, lassen sich diese beim Abbruch des Gebäudes leicht kompostieren. Eine technische Rückführung zur Abfallvermeidung ist dann zwar immer noch wünschenswert, aber nicht mehr zwingend notwendig.

Auch bei der Errichtung der Gebäude sind Design und Baumethodik zu überdenken, sodass diese entweder so lange wie möglich weitergenutzt werden können oder sich leicht zurückbauen lassen. Hierfür können beispielsweise nutzungsoffene Grundrisse zum Einsatz kommen. Dies bedeutet, dass Gebäude so designt werden, dass nach ihrer ursprünglichen Verwendung leicht ein neuer anderer Zweck folgen kann, ohne dass sie abgerissen oder (umfassend) umgebaut werden müssen. Über gut geplante Grundrisse lassen sich gerade Büros ohne großen Aufwand in Wohnungen umfunktionieren oder umgekehrt. Ein Rückbau gestaltet sich hingegen weitaus einfacher, wenn das Gebäude modular konzipiert ist, also etwa aus verschiedenen, teils genormten Betonfertigteilen erstellt wurde. Diese lassen sich beim Abriss leicht in Gänze zurückgewinnen und für ein neues Bauprojekt einsetzen.

Letztlich sind im Bausektor die unterschiedlichsten Prozesse um die Errichtung von Gebäuden zu optimieren. Hierzu zählen zum Beispiel kurze und effiziente Transportwege oder verbesserte Methoden für den Materialeinkauf. Auch über eine gute Koordination der einzelnen Gewerke bei einem Bauvorhaben lassen sich Prozesse beschleunigen sowie Energie und Kosten einsparen.

 

Zirkuläres Bauen, Einsatz von Modulen, Abfallvermeidung: Für UHRIG gelebte Werte!

Um Bauprozesse und -projekte so effizient und nachhaltig wie möglich zu gestalten, bedient sich auch UHRIG unterschiedlicher Methodiken. So arbeiten wir zum einen mit qualitativ hochwertigen und langlebigen Baustoffen, zum anderen mit verschiedenen wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Verfahren. Im Kanalbau setzen wir zum Beispiel auf die grabenlose Verlegung und Sanierung von Abwasserkanälen – hierdurch müssen keine umfassenden Baugräben geschaffen und womöglich oberflächliche Strukturen zerstört werden, die dann aufwendig neu zu errichten sind. Zudem lässt sich eine Vielzahl an Modulen, die wir bei der Instandsetzung der Kanalisation einsetzen, ebenfalls rückstandsfrei ausbauen – wenn ein Abschnitt beispielsweise runderneuert wird – und bei Bedarf neu verwenden. UHRIG versteht sich jedoch nicht nur auf das zirkuläre Bauen, sondern ebenfalls auf das Recyceln von Energie. Mit unseren Therm-Liner-Modulen ist es möglich, thermische Energie aus dem Abwasser zurückzugewinnen, diese mit Wärmepumpen effizient aufzubereiten und ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft und des Energierecyclings im Anschluss für Heizzwecke wiederzuverwerten. Hierdurch lassen sich große Mengen an fossilen Brennstoffen bei der Wärmeerzeugung einsparen.

Benötigen Sie unsere Unterstützung bei Ihren Tiefbau, Kanalbau oder Straßenbau-Projekten, dann kontaktieren Sie uns einfach. Sie erreichen uns telefonisch oder per Mail.

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Christoph von Bothmer
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