Microtunneling ist ein Verfahren im Tiefbau, welches der Installation neuer sowie der Erneuerung bestehender Rohre bei einer überwiegend geschlossenen Bauweise dient. Es kommt folglich ohne große Baugräben aus, wodurch die Arbeiten schneller, sicherer und günstiger durchführbar sind. Microtunneling, das sich mit in die Kategorie „dynamische Vortriebe“ einordnen lässt, kann dabei auf verschiedene Arten umgesetzt werden. UHRIG erklärt Ihnen diese sowie die Vorteile des Verfahrens genauer.

Wie wird Microtunneling durchgeführt?

Microtunneling erfolgt über einen ferngesteuerten Rohrvortrieb. In einer Startbaugrube, zum Beispiel einem Abwasserschacht, werden zunächst alle nötigen Maschinen installiert, anschließend beginnt der Bohrprozess in Richtung Zielschacht. Eine Presseinrichtung treibt die Mantelrohre voran. So entsteht ein Tunnel, der dann der Verlegung der nötigen Leitungen dient. Für die Vermessung des Rohrvortriebs kommen in der Regel Lasertechnik oder Kreiselkompass und Schlauchwaage zum Einsatz.

Der Bohrkopf zerkleinert während seiner Arbeit das anfallende Erdreich auf eine förderbare Korngröße. Die Abführung des Abraums kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen. So wird zum Beispiel eine in einem Hilfsrohr installierte Förderschnecke genutzt, welche den Boden durch den Rohrstrang zurück in die Startbaugrube transportiert. Oder aber es kommt das Spülförderverfahren zum Einsatz: Hierbei wird der Abraum durch ein Spülmedium, in der Regel ein Wasser-Betonitgemisch, aus der Bohrung und in den Startschacht geführt. Anschließend erfolgt eine Separierung von Flüssigkeit und Bohrklein. Das Spülmedium kann erneut im Kreislauf zum Einsatz kommen.

Microtunneling eignet sich nicht nur zur Verlegung neuer Wasser- oder Abwasserrohre. Auch bei Sanierungsverfahren wird es eingesetzt. Hierbei bietet sich zum Beispiel das sogenannte „Pipe-Eating“ an. Mit dieser Verfahrensvariante lässt sich das Altrohr trassengleich erneuern und sogar der Rohrquerschnitt vergrößern. Über Microtunneling wird das fehlerhafte Rohr einfach im Bohrprozess gelöst, gebrochen und abtransportiert und währenddessen nahezu zeitgleich ein neuer Mantel über eine Einschubhydraulik eingezogen.

 

Die Vorteile des Microtunnelings

Aus dem Microtunneling über Rohrvortrieb und dem Kanalbau in geschlossener Bauweise ergeben sich zahlreiche Vorteile. Zum einen verringern sich durch das minimalinvasive Verfahren die Belastungen für die Umwelt und Natur sowie für Verkehr und Baustellenanlieger. Auch die Bodenoberfläche beeinträchtigt das Microtunneling nur minimal. Die Wahrscheinlichkeit der Absenkung des Bodens nach der Untertunnelung ist ebenfalls äußert gering. Zudem kann das Verfahren unter nahezu allen Bodenbedingungen zum Einsatz kommen, unabhängig von der genauen geologischen Beschaffenheit des Baugrunds sowie des Grundwasserspiegels. Des Weiteren ist Microtunneling ab einer bestimmten nötigen Grabtiefe deutlich günstiger als das Ausheben von langen Baugräben, wie es im Kanalbau in offener Bauweise üblich ist. Nicht zuletzt ist auch der Sicherheitsaspekt zu bedenken. So ereignen sich bei Arbeiten im Tiefbau, die per Microtunneling durchgeführt werden, nachweislich weniger Unfälle als bei der offenen Bauweise. Zudem besteht hier nicht die Gefahr von fehlerhaften Tunneln, die ein enormes Risiko für das eingesetzte Personal darstellen. Außerdem bedeuten weniger Baugräben und -gruben automatisch eine höhere Verkehrssicherheit.

Haben Sie vor, ein Abwassersystem neu zu errichten oder zu sanieren oder müssen Sie eventuell andere Arbeiten im Tiefbau durchführen? Dann setzen Sie sich mit uns in Verbindung! Als eines der international führenden Unternehmen im Tief- und Kanalbau unterstützt Sie UHRIG gern bei all Ihren Projekten mit jahrzehntelanger Erfahrung und hochwertigem Equipment. Wir sind beispielsweise auf dynamische Vortriebe wie das Microtunneling spezialisiert.

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