Unser modernes Leben setzt viele verschiedene Strukturen voraus, vorrangig Gebäude, Straßen und Plätze. Bei der Bebauung von Gebieten werden jedoch die genutzten Flächen meist vollständig versiegelt. Dadurch können Niederschläge nicht mehr natürlich versickern und auch ein Gasaustausch des Bodens mit der Atmosphäre ist nicht mehr möglich. Aus der Bodenversiegelung ergibt sich eine Vielzahl von Problemen. Erfahren Sie mehr dazu bei UHRIG.

Was sind die Folgen der Bodenversiegelung?

Werden Flächen aufgrund von Bebauung versiegelt, hat dies weitreichende Folgen für die Funktionalität des Bodens. Zum einen geht selbstverständlich das bebaute Gebiet als Naturraum verloren. Dies bedeutet, dass Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum verlieren, und selbstverständlich verschwindet durch die Bebauung auch für Menschen Raum zur Erholung. Wenn viele Straßen Wiesen und Wälder „zerschneiden“, zerstört das gleichzeitig auch das Landschaftsbild. Parallel dazu verliert der Boden maßgeblich an Fruchtbarkeit, da der Grundwasserspiegel aufgrund der nicht mehr gegebenen natürlichen Versickerung abfällt und Bodenorganismen durch den Wegfall des Gasaustausches mit der Atmosphäre absterben. Letztlich ist es nur unter hohem Arbeits- und Kostenaufwand möglich, den Boden nach einer erfolgten Versiegelung wieder zu entsiegeln. Unter Entsiegelung verstehen Baufachleute die angemessene Aufarbeitung des Bodens, sodass sowohl eine natürliche Versickerung als auch ein Gasaustausch wieder möglich sind. Doch selbst ambitionierte Vorhaben schaffen es nicht, den Urzustand wiederherzustellen.

Dass Regenwasser nach der Bodenversiegelung kaum noch oder gar nicht mehr versickern kann, bedingt weitere Probleme. So erhöht sich die Überschwemmungsgefahr in stark versiegelten Gebieten enorm. Um die anfallenden Niederschläge dennoch zu bewältigen, ist der Ausbau der Kanalisation erforderlich. Dies schließt eine ausreichende Erstellung und Anordnung von Abflüssen mit ein. Aber auch die Erhöhung der Kapazitäten des Abwassersystems, etwa durch Rückhaltebecken, Staukanäle und andere Entlastungsbauwerke ist erforderlich.

Außerdem beeinflusst die Bodenversiegelung das Klima negativ, gerade in Städten. Durch die Unterbindung von natürlichen Prozessen auf, an und um versiegelte Flächen erhöht sich die Schadstoffkonzentration sowie die Staubbelastung in der Atmosphäre. Ebenso heizen sich künstliche Bodenbeläge weitaus stärker auf als natürlicher Boden – vor allem dunkle Decken wie Asphalt speichern Wärme. Infolgedessen kommt es zu Temperaturanstiegen in Stadtzentren und Ballungsräumen. Stadtplaner sprechen in solchen Fällen von der Stadt als „Hitzeinsel“. Für die dort lebenden Menschen kann dies sogar zu großen, gesundheitlichen Problemen führen.

 

Wie kann der Bodenversiegelung entgegengewirkt werden?

Allein in Deutschland werden pro Tag etwa 600.000 Quadratmeter Boden zur neuen Bebauung beansprucht. Folglich nimmt die Bodenversiegelung immer mehr zu – was selbstverständlich zur Häufung der Probleme durch sie führt. Aus diesem Grund erfolgt in der modernen Stadtplanung ein immer stärkeres Umdenken, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Man spricht hier auch von „Nachverdichtung“. Diese Strategie, um Flächenversiegelung zu mindern, reduziert logischerweise den Flächenverbrauch, indem beispielsweise zur Schaffung von neuem Wohnraum auf bereits bestehenden Gebäuden neue Wohneinheiten errichtet werden. In Großstädten existieren eine Reihe von neuen Wohnkonzepten für die Nutzung der Dächer größerer Wohnblöcke. Diese können nicht nur Dachgärten und Solaranlagen beherbergen, sondern beispielsweise auch kleine Einfamilienhäuser – sofern es die Statik zulässt. Modulares Bauen und der Trend zu Tiny Houses eröffnen hier völlig neue Optionen. Eine Verringerung des Flächenverbrauchs lässt sich auch durch flächensparendes Bauen realisieren. Anstatt ein großes Gebiet zu betonieren, kann ein Gebäude beispielsweise höher statt breiter errichtet werden. Ebenso lässt sich die Infrastruktur in Städten bündeln, etwa bezüglich der Verkehrswege, aber auch im Hinblick auf die Versorgungs- und Entsorgungsleitungen (Strom, Gas, Wasser, Abwasser), denn auch diese unterirdischen Strukturen tragen zur Bodenversiegelung bei. Anstatt immer neue Flächen zu beanspruchen, ist es zudem sinnvoll, Altflächen zu recyclen und zu renovieren, um den Flächenverbrauch zu verringern. Müssen neue Flächen beansprucht werden, so sollten ebenso Ausgleichsflächen für diese geschaffen werden, etwa Wiesen, Wälder oder innerstädtische Parkanlagen.

Ebenso muss der Verhinderung der natürlichen Versickerung von Niederschlägen und der Überschwemmungsgefahr entgegengewirkt werden. Dies ist zum einen über den Ausbau der Kanalisation möglich. Besser für Böden und Stadtklima ist es hingegen, andere Entwässerungstechniken zu nutzen. Hierzu zählt beispielsweise das Anlegen von Versickerungsmulden, Versickerungsgräben oder Rigolen, in denen das Regenwasser schonend und (teilweise) natürlich wieder in den Boden eingeleitet werden kann, anstatt es einfach nur abzuführen. Das sogenannte Schwammstadt-Konzept gilt unter Stadtplanern als neuer „Goldstandard“. Zudem ist es sinnvoll, die auf versiegelten Flächen anfallenden Niederschläge in Zisternen zu speichern und zu nutzen. Dies spart nicht nur wertvolle Trinkwasserressourcen, es entlastet gleichzeitig auch die Abwasserkanäle, Rückhaltesysteme und Klärwerke.

Zur Verbesserung des Stadtklimas empfiehlt es sich außerdem, gerade Ballungsräume stärker zu begrünen. Zusätzliche Vegetation hilft nicht nur bei der Schadstofffilterung, sie kann ebenso anfallendes Regenwasser aufnehmen und dann durch Verdunstung wieder in die Atmosphäre abgeben, um einen kühlenden Effekt zu erzielen. Sollte die Errichtung von Parkanlagen und Ähnlichem aufgrund der dichten Bebauung nicht möglich sein, lassen sich auch die Dächer und Fassaden von Gebäuden begrünen. Ebenfalls ist bei der Stadtplanung darauf zu achten, weniger verwinkelt zu bauen, so dass etwa lange, gerade „Korridore“ zwischen Gebäuden eine bessere Belüftung durch Wind ermöglichen, indem sie sogenannte Frischluftschneisen bilden.

Um auch bei Bebauung die Bodenversiegelung zumindest anteilig zu vermeiden, können zudem nicht gänzlich versiegelnde Beläge genutzt werden, etwa Rasengittersteine oder wasserdurchlässiges Pflaster. Zwar bietet sich dies nicht überall an, jedoch lassen sich so zumindest Einfahrten, Parkplätze, Werksgelände und andere große Flächen vor einer vollständigen Bedeckung bewahren.

Konzepte zur Verminderung von Bodenversiegelung und einer besseren Wasserspeicherung und -versickerung sind bei der Beantwortung der Frage „Wie wollen wir in Zukunft leben“ besonders gefragt, um eine gewisse Resilienz gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu erreichen. Städte, die sich danach richten, reduzieren so gleichzeitig die Gefahr von Überschwemmungen durch Niederschläge (z. B. Starkregenereignisse), sie verbessern aber auch die Bodenqualität sowie das Stadtklimamaßgeblich .

 

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