Der Begriff Brückentechnologie beschreibt metaphorisch eine Technologie oder Methodik, die nur übergangsweise – eben als Brücke – zwischen konventionellen und suboptimalen Verfahren und einer späteren, als besser erachteten Technologie genutzt wird. Sie dient dabei meist lediglich der „Schadensbegrenzung“, bevor sich die tatsächlich gewünschte Technik etablieren und das grundlegende Problem lösen kann. UHRIG stellt Ihnen Brückentechnologien und ihre Merkmale genauer vor.

Was sind die Hauptmerkmale einer Brückentechnologie?

Brückentechnologien zeichnen sich dadurch aus, dass die Menschheit nicht plant, sie längerfristig zu nutzen. Sie werden in der Regel nur übergangsweise eingesetzt, um die Zeit zu „überbrücken“, bis eine ausgereiftere, effizientere und/oder nachhaltigere Zukunftstechnologie an ihre Stelle tritt. Dies kann aus verschiedenen Gründen bisher noch nicht möglich sein. Entweder ist die gewünschte Technik noch nicht weit genug entwickelt oder aber – vor allem im Energiesektor – die Kapazitäten der neuen Technologie genügen noch nicht, um gänzlich auf Alternativen zu verzichten.

Die Klassifizierung als Brückentechnologie vollzieht sich dabei vergleichsweise willkürlich. So kann zum Beispiel direkt nach einer Brücke zwischen zwei Konzepten gesucht und diese dann gezielt entwickelt werden. So entstanden zum Beispiel Hybridfahrzeuge, deren weiterhin vorhandener Verbrennungsmotor die Schwächen der frühen Elektroautos ausgleichen sollte, bis diese durch bessere Batterien und Ladesysteme behoben wurden. Oder aber eine bestehende Technologie, die möglicherweise sogar früher einmal als Zukunftstechnologie galt, wird zur Brückentechnologie „zurückgestuft“, weil eine sinnvollere Alternative gefunden wurde. So geschah es etwa mit der Atomkraft.

 

Beispiele für Brückentechnologien

Brückentechnologien finden sich in nahezu allen technischen Bereichen. Vorrangig wird jedoch in Bezug auf die Energiewende und dem Umweltschutz von ihnen gesprochen. Wie bereits erwähnt gilt Atomkraft hierbei als eine der wichtigsten Brückentechnologien, denn im Gegensatz zur Verfeuerung fossiler Brennstoffe stoßen Kernkraftwerke im Regelbetrieb keine Unmengen Kohlenstoffdioxid aus. Als sauber kann die Energie, die sie liefern, dennoch nicht betrachtet werden. Denn der Bau eines Atomkraftwerkes verschlingt enorme Ressourcen. Allein die erforderliche Zementherstellungen für die Gebäudehülle oder der Uranabbau produziert Hunderttausende Tonnen an CO2-Emissionen. Während des Betriebes entsteht hochgradig gefährlicher Atommüll, für den es bislang noch keine vollends sichere Endlagerstätte gibt. Ebenso besteht das Risiko eines nuklearen Unfalls. Daher ist Atomkraft gegenüber fossiler Energie letztlich nur das kleinere Übel. Sie soll konventionelle Energieträger (Kohle, Erdgas, Erdöl) deswegen lediglich so lange ersetzen, bis regenerative Energien (Solar, Wind, Wasser, etc.) weit genug ausgebaut sind, um den Strombedarf allein zu decken. Als weitere Brückentechnologie in Bezug auf eine umweltfreundliche Energieproduktion gilt die CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage). Hierdurch wird das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe ausgestoßene Kohlenstoffdioxid aufgefangen und daran gehindert, in die Atmosphäre zu gelangen, indem man es in unterirdische Lagerstätten einschließt. Finales Ziel der Energiewende ist es jedoch, überhaupt kein CO2 bei der Energiegewinnung auszustoßen, wodurch auch diese Technologie irgendwann hinfällig wird.

Als Brückentechnologie bei der Wärmeerzeugung gelten Holzheizungen. Zwar wird bei der Verbrennung von Holz ebenfalls Kohlenstoffdioxid freigesetzt, allerdings wurde dieses durch das Pflanzenwachstum vorher aus der Atmosphäre gebunden, wodurch die Verfeuerung im Gegensatz zur Nutzung fossiler Brennstoffe immer noch klimaneutral erfolgt. Allerdings stoßen Holzheizungen große Mengen Feinstaub aus, weswegen auch sie nicht als Zukunftstechnologie gelten. In Zukunft muss auch die Wärmebereitstellung vollends mit gänzlich umweltfreundlichen Methoden geschehen, etwa mit Wärmepumpen oder Solarthermie.

In der Mobilität stellen Hybridfahrzeuge eine Brückentechnologie dar. Mit geringeren elektrischen Kapazitäten als reine E-Autos lassen sich mit ihnen zumindest Stadt- und kurze Überlandfahrten ohne die Verbrennung von Benzin bewältigen. Bei längeren Strecken hingegen wird der Verbrennungsmotor (mit)genutzt, um etwa langen Ladezeiten oder vermehrten Ladestopps auszuweichen. In der Telekommunikation galt der General Packet Radio Service (GPRS) als Brückentechnologie zwischen GSM (2G) und UMTS (3G) für das mobile Internet. Versteift man sich weniger auf den Technologiebegriff, können auch bestimmte soziale und gesellschaftliche Methodiken und Praktiken als Brückentechnologien verstanden werden. Als Beispiel wäre hier der gesetzliche Mindestlohn als Brücke zum bedingungslosen Grundeinkommen zu nennen.

 

Weg von der Brückentechnologie und hin zur Nachhaltigkeit: UHRIG unterstützt Sie!

So wichtig Brückentechnologien auch sind, um diverse derzeitige Probleme einzudämmen, sie stellen keine langfristige Lösung dar. Dies bedarf nachhaltiger und umweltfreundlicher Zukunftstechnologien, die im energetischen Bereich alle an die erneuerbaren Energien gebunden sind. Und je schneller der Ausbau dieser finalen Lösungen erfolgt, umso schneller ist es möglich, sich von Brückentechnologien und ihren eigenen, meist ebenfalls sehr bedenklichen „Nebenwirkungen“ zu verabschieden.

Gerade die Wärmeerzeugung in Deutschland erfolgt noch überwiegend auf konventionellem Weg, hauptsächlich durch die Verbrennung von Erdgas. An dessen Stelle sollten jedoch nicht erst einmal Holzheizungen treten, sondern am besten gleich regenerative Systeme wie etwa Wärmepumpen. Diese bieten den Vorteil, dass sie Umweltwärme sehr effizient über den Einsatz von Strom in Wärme umwandeln können. Der Strom, der für den Betrieb notwendig ist, sollte aus regenerativen Quellen wie Wind, Wasser oder Solar stammen. Dann handelt es sich um klimaneutralen Ökostrom. Zudem lassen sich mit Wärmepumpen auch Abfallenergien recyceln und somit aus industrieller Abwärme oder aber dem Abwasser Wärme gewinnen. Dies reduziert den Bedarf an neu erzeugter Wärme und damit auch an der Verfeuerung fossiler Brennstoffe. Doch auch, wenn das Wasser über regenerative Systeme (etwa mit Strom oder grünem Wasserstoff) erwärmt wurde, macht es weiterhin Sinn, die Wärme unter dem Einsatz einer geringeren Energiemenge wiederzuverwerten und so für thermische Energie eine Art Kreislaufwirtschaft einzurichten. Folglich handelt es sich bei der Abwärme- bzw. Abwasserwärmerückgewinnung nicht um eine Brückentechnologie, sondern direkt um eine Zukunftstechnologie.

Seit Jahren ist UHRIG einer der weltweit führenden Experten in Sachen Energie aus Abwasser. Unsere hochmodernen Therm-Liner-Module gehören eindeutig in die Kategorie „Zukunftstechnologie“. Sie eignen sich für nahezu alle Abwasserkanäle und können genug thermische Energie gewinnen, um ganze Quartiere oder Fabriken zu versorgen. Sie recyceln die „Abfallwärme“ im Abwasser sehr effizient und arbeiten darüber hinaus beinahe vollkommen wartungsfrei. Interessieren auch Sie sich für unsere Lösungen im Rahmen der Energiewende bzw. Wärmewende und damit für die Abwasserwärmerückgewinnung, dann kontaktieren Sie uns – entweder telefonisch oder per Mail. Wir helfen Ihnen bei der Planung und Installation der Systeme.