Bauarbeiten im und unter Wasser gestalten sich aus vielerlei Gründen als schwierig. So ist der Arbeitsplatz logischerweise nicht gut zu erreichen. Ebenso lassen sich verschiedene Bauaufgaben nur in sehr speziellen Verfahren und mit besonderen Materialien realisieren. Zur Schaffung von Arbeitsraum oder dem Stellen von Fundamenten kommen daher im Wasserbau oftmals so genannte Caissons zum Einsatz – spezielle Druckluftsenkkästen, die ähnlich einer Taucherglocke das Wasser verdrängen. UHRIG klärt auf.

Was ist ein Caisson und wie funktioniert er?

Bei einem Caisson handelt es sich um einen speziellen Druckluftsenkkasten. Senkkästen im Allgemeinen werden für Aufgaben im Wasserbau oder Arbeiten in größerer Tiefe eingesetzt, um Wasser zu verdrängen und Arbeits- oder Materialraum gegen seitliche Wassereinbrüche abzusichern. Neben dem Caisson gibt es dabei auch einfache, oben und unten offene Schwimmkästen, die nur als einfache Umschließung für Baugruben im Wasser dienen oder Versenkkästen, in die lediglich zur Schaffung von Säulen und Trägern Beton und andere Füllstoffe gekippt werden. Ein Druckluftsenkkasten dient hingegen als Arbeitsraum in großen Tiefen.

Caissons sind – wie alle Senkkästen – vorgefertigte Baugeräte aus Stahl oder Stahlbeton, die separat hergestellt und erst nach der Konstruktion zum Einsatzort transportiert werden. Am weitesten verbreitet sind rechteckige Ausführungen, es gibt jedoch auch zylindrische Modelle, die sich abhängig von der Bausituation als vorteilhafter erweisen könnten. Caissons bestehen aus einer großen Kammer, in der die Arbeiter ihre Aufgaben verrichten, zum Beispiel Erdaushub oder Fundamenterstellung, sowie einer Druckschleuse auf der Oberseite. Da der Innenraum des Senkkastens mit Überdruck gegen das Eindringen von Wasser gesichert wird, herrschen zwischen ihm und der Außenwelt hohe Druckunterschiede. Die Schleuse mit Dekompressionskammer dient dem Schutz der Arbeiter, da hier der Druck langsam und schonend an die unterschiedlichen Bedingungen angepasst wird. Zu schnelle Druckänderungen können hingegen hohe gesundheitliche Risiken bergen, bei einem raschen Druckabfall bilden sich eventuell Stickstoffblasen in Blut und Gewebe, die zu Lähmungen führen können (Taucherkrankheit).

Die Verwendung eines Caissons gestaltet sich denkbar einfach. Der Kasten wird einfach in das Wasser abgesenkt und sämtliche Flüssigkeit durch den Überdruck aus ihm verdrängt. Erreicht er schließlich den Grund, ist ein trockener, gegen Wassereinbrüche gesicherter Arbeitsraum entstanden. Diesen können Arbeiter im Anschluss über die Druckschleuse betreten und die für das spezifische Bauvorhaben (meist die Errichtung von Tunneln oder Brücken) notwendigen Arbeiten ausführen. Sind alle Aufgaben erledigt, kann der Caisson schließlich wieder abgebaut und an einem anderen Baustandort genutzt werden. Je nach Bauaufgabe kann er jedoch auch selbst Teil der zu schaffenden Baustruktur werden und fungiert dann (teilweise) wie ein Versenkkasten oder Tunnelabschnitt.

 

Wozu werden Caissons vorrangig genutzt?

Caissons kommen vor allem bei der Errichtung von Gründungen unter Wasser zum Einsatz. Über den Druckluftsenkkasten wird ein wasserfreier Arbeitsraum geschaffen, in dem die Arbeiter schließlich mit dem Erdaushub beginnen. Durch sein Eigengewicht sinkt der Caisson dabei immer weiter ab, bis er schließlich tragfähigen Grund erreicht. Auf diesem kann im Anschluss die Errichtung von verschiedenen Strukturen erfolgen.

Vorrangig werden Caissons dafür genutzt, Brückenpfeiler zu errichten. Dies geschieht etwa durch die Einbringung von Beton mittels Kontraktorverfahren. Ein weiteres Einsatzgebiet der Druckluftsenkkästen ist der Tunnelbau unter Wasser. Hierbei werden mehrere Caissons nebeneinander abgesenkt und schließlich wasserdicht verbunden. Ist die notwendige Röhre geschaffen, werden im Anschluss die Zwischenwände der Senkkästen entfernt.

Die wohl berühmtesten Bauwerke, die mittels Caissons errichtet wurden, sind unter anderem die Tower Bridge in London, die Brooklyn Bridge in New York, die Rheinbrücke Kehl zwischen Deutschland und Frankreich und der Drogdentunnel als Teil der Öresundverbindung zwischen Dänemark und Schweden.

 

Caissons und andere Absenkbauwerke: UHRIG ist Ihr starker Partner

Neben Caissons kommen im Wasserbau noch viele andere Verfahren zum Einsatz. Ebenso werden Absenkbauwerke nicht nur bei der Arbeit in und an Gewässern genutzt. Mit über 55 Jahren Erfahrung im Baugewerbe steht UHRIG Ihnen bei den verschiedensten Projekten im normalen sowie im Spezialtiefbau mit Rat und Tat zur Seite. Dabei profitieren Sie nicht nur von unserer umfangreichen Expertise, sondern auch von uns eigens entwickelter Methodik und Technologie, mit der sich Bauvorhaben aller Art schneller, wirtschaftlicher und sicherer bewältigen lassen. Nehmen Sie einfach telefonisch oder per Mail Kontakt zu uns auf.

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