Wozu dient der Deponiebau?
Nicht alle Abfälle lassen sich komplett recyceln. Ein nicht unerheblicher Teil gelangt auf Deponien, auf denen er anschließend anderweitig verwertet, verbrannt oder aber dauerhaft gelagert wird. Der Deponiebau hat die Schaffung dieser sicheren Endlagerstätten zum Ziel – etwa für Haushalts- und Industriemüll sowie für Bauschutt und Abraum. Die Entsorgung der Reststoffe muss dabei unter strengen Sicherheitsvorkehrungen erfolgen, um eine hohe Umweltbelastung zu vermeiden. Dies schließt nicht nur die Abwehr der Kontamination von Böden und Grundwasser mit ein, sondern ebenfalls die Vermeidung von Gefahren für das Klima. So entsteht beim Abbau von Müll sogenanntes Deponiegas, das beispielsweise auch den Klimakiller Methan (CH4) enthält. Dieser entsteht bei der Vergärung von organischen Reststoffen.
Ebenso dient der Deponiebau der Regelung der Abfallentsorgung, so dass etwa bestimmte Arten von Abfällen zusammengefasst werden und auf diese Weise eine individuelle Behandlung erhalten, um Umweltrisiken noch besser einzuschränken.
Neben ihrer Funktion als Lager für Reststoffe können Deponien auch als Rohstoffquelle dienen. So lassen sich Abfälle auch auf verschiedene Arten wiederverwerten, etwa als Ersatzbaustoffe. Zudem ist es möglich, das Deponiegas aufzufangen und einem energetischen Nutzen zuzuführen. Dafür muss es abgeschieden und aufbereitet werden. Das so gewonnene Gas lässt sich im Anschluss etwa zum Heizen nutzen oder kann in Kraftwerken rückverstromt werden. Dieses Vorgehen senkt den Verbrauch von fossilen Brennstoffen und hilft damit selbstverständlich auch, die Freisetzung von Treibhausgasen zu reduzieren. Denn, wenn weniger Kohle, Erdöl oder Erdgas verfeuert werden muss, entstehen auch weniger klimaschädliche Emissionen. Diese Form der Substitution schützt nicht nur die Umwelt, indem der Klimawandel begrenzt wird, sondern sie bewahrt auch endliche Ressourcen.
Welchen Anforderungen muss der Deponiebau genügen?
Damit die Entsorgung unproblematisch vonstattengeht und der Umwelt so wenig wie möglich schadet, müssen Deponien speziell konzipiert und abgesichert sein. Hierfür bedarf es verschiedener Anlagen und Abdichtungen, insbesondere zum Schutz des Bodens. Vorab sind in der Regel auch Erdarbeiten zur Geländemodellierung vonnöten.
Die wohl wichtigste Bedeutung im Deponiebau kommt den verschiedenen Abdichtungen zu. Schon bei der Standortwahl für Deponien ist eine natürliche geologische Barriere mit einer Mächtigkeit von bis zu mehreren Metern (je nach Art des gelagerten Abfalls) zu berücksichtigen. Auf dieser wird dann eine mineralische Dichtungsschicht errichtet, darüber eine weitere Schutzauflage aus Kunststoff und/oder Geotextilien. Schließlich wird über dieser noch eine mineralische Entwässerungsschicht realisiert, die Flüssigkeiten aus dem Abfall oder aber durch diesen sickerndes Regenwasser ableitet. Neben der Basisabdichtung kommen in der Oberflächenabdichtung auch eine Drainageschicht zur Deponiegasentspannung sowie eine Rekultivierungsschicht zur späteren Renaturierung des Geländes zum Einsatz. Erst auf all diesen Schichten wird schließlich der Abfall gelagert.
Der Deponiebau sichert den reibungslosen Betrieb der Anlage auch in weiterer Hinsicht. So sind zur Aufbereitung von Deponiesickerwasser ebenfalls spezielle Behandlungsstationen errichtet werden, um die Umweltbelastung weiter zu verringern. Ebenso ist das Deponiegas abzuscheiden und zu lagern, damit es nicht in die Atmosphäre gelangt. Labore dienen dazu, Sickerwasser und Gas zu überwachen, angelieferte Abfälle auf besondere Kontaminationen zu testen und ebenfalls meteorologische sowie Emissionsdaten zu ermitteln. Selbstverständlich muss auch das gesamte Gelände umzäunt oder mit einer anderen Barriere versehen werden, um die illegale Entsorgung von Abfällen zu verhindern.
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