Eine Dichtheitsprüfung dient der Kontrolle der Systemintegrität von Leitungen aller Art, etwa in den Versorgungsnetzen (Wasser, Abwasser, Gas), aber auch in der Kühl- und Medizintechnik, in der Automobilindustrie und vielen weiteren Branchen. Sie kann entweder an Prüflingen in Werkstätten bzw. Fertigungsbetrieben oder in bereits bestehenden und operierenden Systemen durchgeführt werden. Dabei kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. UHRIG stellt Ihnen den Prozess genauer vor.

Wie wird eine Dichtheitsprüfung durchgeführt?

Um die Dichtigkeit von Rohren und Leitungen zu prüfen, bestehen verschiedene Testverfahren. Einige hiervon können nur im Labor durchgeführt werden. Andere eignen sich auch für die Dichtheitsprüfung von bereits verbauten Rohren. Besonders geläufig sind pneumatische Prüfungsverfahren. Hierbei wird ein Rohr bzw. ein Rohrabschnitt unter Über- oder Unterdruck gesetzt und anschließend festgestellt, ob aus dem Werkstück Druck entweicht. In bereits operierenden Systemen ist es notwendig, die Leitung hierfür temporär zu verschließen, etwa mit einer Absperrblase. Auch Durchflussmessungen können genutzt werden, um festzustellen, ob das Rohr, die Leitung oder der Kanal auch wirklich so viel Flüssigkeit oder Gas „umsetzt“, wie es der Nenndurchmesser zulässt, oder ob auf dem Weg Masse bzw. Volumen verlorengeht. Ferner können Rohre, gerade Prüflinge, auch unter Wasser getaucht, ionisiert oder per Massenspektrometer bzw. mittels Radioaktivität getestet werden.

In größeren Systemen, etwa Abwasserkanälen, kann eine Dichtigkeitsprüfung auch über eine optische Inspektion durchgeführt werden. Hierbei werden besonders große Kanäle, so genannte Hauptsammler, einfach begangen. Bei kleineren Rohren kommt eine TV-Inspektion (oftmals auch Kanal-TV genannt) zum Einsatz. Für diese wird ein Kamerawagen einfach durch die Leitung gefahren und so die Wände auf Risse oder andere Schäden geprüft.

Dichtheitsprüfungen sind unerlässlich, um die (dauerhafte) Funktionsweise verschiedener Systeme sicherzustellen, denn Fehler können verheerenden Auswirkungen haben. Entweichendes Gas aus Heizsystemen und den dazugehörigen Leitungen birgt enorme Gesundheitsrisiken und kann sogar eine Explosionsgefahr darstellen. Aus Abwasserkanälen austretendes, unbehandeltes Schmutzwasser verunreinigt Böden, Grundwasser und Oberflächengewässer und gefährdet somit die Umwelt und die Trinkwassergewinnung. Bei medizinischen oder anderen technischen Systemen, etwa Infusionskanülen oder den Bremsleitungen von Maschinen, können Leckagen sogar direkt über Leben und Tod entscheiden.

 

Was geschieht bei mangelhafter Dichtheitsprüfung?

Ein reibungsloser Ablauf einer Dichtheitsprüfung, ohne Entdeckung von Schäden und Defekten im Kanalrohr, ist das angestrebte Ergebnis. Werden jedoch Mängel festgestellt, so müssen die schadhaften Systeme repariert oder saniert werden. Bei technischen Leitungen, die in Serie gefertigt werden, kommt es immer während der Produktion zu einer Dichtigkeitsprüfung, so dass fehlerhafte Prüflinge erst gar nicht auf den Markt kommen. In Einzelfällen müssen bereits verbaute und beschädigte oder verschlissene Komponenten – zum Beispiel Kraftstoff- und Bremsleitungen in Automobilen – selbstverständlich per Rückrufaktion ausgetauscht werden.

In den Versorgungsnetzen gestaltet sich eine Sanierung jedoch etwas schwieriger. Die Rohre und Leitungen sind zum größten Teil im Untergrund verlegt. Laut Deutscher Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) beträgt in Deutschland das Alter von Kanalrohren im Durchschnitt 39,6 Jahre. Es gibt also durchaus Abschnitte in der Kanalisation, die 100 Jahre und älter sind. Da sind Lecks aufgrund von Rissen und Wurzeleinwuchs nicht ausgeschlossen. In manchen Fällen liegt noch nicht einmal eine Karte vor, wo wirklich alle verbauten Leitungen eingezeichnet sind. So ist die Behebung von Schäden oft mit großem Aufwand verbunden.

Quick-Lock unterstützt grabenlose Kanalsanierungsverfahren

Es bestehen jedoch einige Alternativen zum Ausgraben und Austauschen fehlerbehafteter Leitungsabschnitte. So kann zum Beispiel das Quick-Lock-System bei defekten Kanalrohren zum Einsatz kommen. Bei Quick-Lock handelt es sich um eine Edelstahlmanschette, welche mit einem automatisierten Packer in ein zu sanierendes Rohr eingebracht und anschließend an der undichten Stelle durch besondere Schlösser verspannt wird. Der Edelstahl sorgt wieder für Stabilität und die robuste Dichtung aus langlebigen EPDM-Gummi verschließt die Übergänge zuverlässig. Das Ergebnis: die Abwasserleitung ist wieder sicher und dauerhaft abgedichtet. Für umfangreichere Sanierungen können auch mehrere Quick-Lock-Module hintereinander im Rohr eingebracht und verspannt werden. Das Quick-Lock-System eignet sich ebenfalls für die Kombination mit Inliner-Verfahren. Zunächst stellt die Quick-Lock-Edelstahl-Manschette hier die Integrität des Rohres wieder her. Danach wird der komplette Rohrabschnitt mit einem Kunststoffschlauch ausgekleidet. Dazu bläst ein Abwassertechniker mit Druckluft den Schlauch auf und härtet das Material anschließend aus. Da das Abwasserrohr nun eine Art „zweite Haut“ bzw. ein „Rohr im Rohr“ bekommen hat, sind undichte Stellen wieder dauerhaft verschlossen. Rohr-in-Rohr-Technologien haben zudem den Vorteil, dass sie Leitungs- und Kanalsysteme statisch verstärken und so erneuten Beschädigungen an derselben Stelle vorbeugen. Dank grabenloser Verfahren ist die Kanalsanierung heute nicht nur schneller und kostengünstiger durchzuführen, sondern auch mit weniger Belastungen für Anwohner und Verkehr verbunden.

Seit über 55 Jahren ist UHRIG auf den Kanalbau in all seinen Facetten spezialisiert und entwickelt ständig neue Techniken zur Optimierung von Abwassersystemen. Gern unterstützen wir Sie bei Ihren Projekten. Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf – entweder per Telefon, E-Mail oder über unsere Webseite.

Übrigens … In vielen Bundesländern gibt es für Haus- und Grundstücksbesitzer sogar eine Pflicht, nachzuweisen, dass Ihre Anschlüsse an die Kanalisation und damit Ihre Abwasserohre dicht sind. Hat eine solche Dichtheitsprüfung bei Ihnen ergeben, dass eine Sanierung des Hausanschlusses bzw. der Abwasserkanäle erforderlich ist, dann fragen Sie bei Ihrem örtlichen Rohrreinigungs- respektive. Rohrsanierungsunternehmen doch direkt nach dem Quick-Lock-System von UHRIG. Wir arbeiten deutschlandweit mit einer Vielzahl von Rohr- und Kanalsanierungsunternehmen zusammen. Sicherlich gibt es einen UHRIG-Partner auch in Ihrer Nähe.