Kreuzt eine Straße oder Bahnstrecke einen Fluss, wird zur Überquerung des Wasserlaufs eine Brücke errichtet. Ist hingegen die Überquerung eines kleineren Wasserlaufs, wie z. B. ein Bach, notwendig, wird dieser stattdessen durch den Straßen- oder Bahndamm hindurchgeleitet. Den dafür nötigen Durchlass bezeichnen Wasserbauexperten als Dole. UHRIG erklärt, was Dolen auszeichnet und worauf bei ihrer Errichtung zu achten ist.

Die Dole als Durchlass unter Straßen- und Bahndämmen

Als Dole wird eine Einfassung bezeichnet, die einen Wasserlauf umschließt und es ihm ermöglicht, durch ein Hindernis hindurchzufließen. Meist handelt es sich dabei um ein Rohr aus Stahl, Aluminium, Kunststoff oder auch Beton, das tunnelförmig durch einen Straßen- oder Bahndamm führt und es dem Wasserlauf ermöglicht, diesen ungehindert zu passieren.

Zu unterscheiden ist die Dole vom Düker, bei dem ein Kanalrohr unter einem Hindernis, wie z. B. einer Straße, hindurch verlegt wird. Bei der Dole fließt das Wasser weiterhin auf gleicher Höhe und ist lediglich von der Einfassung umgeben, während es beim Düker mithilfe eines Druckrohrs unter dem Hindernis hindurchgeleitet wird.

Eine Dole ermöglicht eine unterbrechungsfreie Verbindung zwischen zwei Abschnitten eines Wasserlaufs, die ansonsten durch ein vom Menschen hergestelltes Hindernis voneinander abgetrennt wären. Somit hat die Dole große Bedeutung im Erhalt oft unscheinbarer Ökosysteme, denn sie bewahrt den Lebensraum von Fischen und anderen Wasserlebewesen. Wichtig ist dabei, dass die Dole am richtigen Ort errichtet wird und über einen ausreichenden Durchmesser verfügt. Es muss zudem sichergestellt sein, dass sie sich nicht durch vom Wasser antransportierten Sand, Kies
o.ä. zusetzt. Staut sich aufgrund einer schlecht geplanten Dole im Graben neben einer Straße Wasser auf, kann dieses sonst übertreten und die angrenzende Fahrbahn überfluten.

 

Die Dole als unterirdischer Wasserlauf oder Straßenabfluss

Auch innerstädtische Bachläufe, die aus stadtplanerischen Gründen unter die Erde verlegt wurden, werden manchmal als Dolen bezeichnet. Oftmals greift eine derartige Verdolung bzw. Eindolung ohne triftigen Grund in den natürlichen Wasserlauf ein, weshalb derartige Dolen heute vermehrt zurückgebaut und die Bäche wieder an die Oberfläche geholt werden.

Nicht zu verwechseln ist die Dole als Durchlass für einen Wasserlauf zudem mit der in Süddeutschland und der deutschsprachigen Schweiz gebräuchlichen Verwendung des Begriffs „Dole“, um den Straßenablauf oder Gully zu bezeichnen.

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