Wärme aus dem zentralen Heizwerk
Als Fernwärme wird die Wärmeversorgung mehrerer Abnehmer durch ein einziges, zentrales Heizwerk bezeichnet, welches Wärme erzeugt und über ein Leitungssystem verteilt. Wie die Wärme erzeugt wird, ist dabei zunächst egal: Es kann sowohl ein konventionelles Heizwerk zum Einsatz kommen, das zum Beispiel Erdgas verbrennt, als auch eine moderne Wärmepumpenanlage, die auf nachhaltige Weise eine Wärmequelle in der Umgebung nutzt. In jedem Fall wird die zentral erzeugte Wärme in Form von heißem Wasser über Rohrleitungen zu den Abnehmern transportiert.
Die meisten Fernwärmenetze weisen eine Länge von nur wenigen Kilometern auf, denn je kürzer die Transportwege sind, umso weniger Energie kann unterwegs verlorengehen. Sehr kurze Fernwärmenetze von teilweise weniger als einem Kilometer Länge bezeichnen Experten auch als „Nahwärmenetze“. Neben kurzen Transportwegen ist ein möglichst niedriges Temperaturniveau entscheidend für die Effizienz eines Fernwärmenetzes, denn auch so werden Energieverluste vermindert. Effizienzsteigerungen sind durch die energetische Sanierung der versorgten Gebäude sowie durch den Einsatz moderner Niedertemperatur- und Flächenheizungen möglich.
Eine Variante der Fernwärme ist die sogenannte „kalte Fernwärme“. Dabei handelt es sich nicht etwa um das Anliefern von Kälte (dies wird als „Fernkälte“ bezeichnet), sondern um eine spezielle Form der Wärmeversorgung. Die Wärme wird dabei auf einem niedrigeren Temperaturniveau geliefert und dient den Abnehmern praktisch als Wärmequelle für ihre eigenen Wärmepumpen. Energieverluste im Fernwärmenetz lassen sich auf diese Weise noch weiter verringern, allerdings wird im Gegenzug mehr Strom für den Betrieb zahlreicher kleinerer Wärmepumpen benötigt. Ob die kalte Fernwärme insgesamt effizienter ist, müssen Energieexperten jeweils im Einzelfall exakt berechnen.
Effiziente Wärmeversorgung durch Fernwärme
Die Vorteile der Fernwärme liegen auf der Hand: Der Betrieb eines großen Heizwerks ist effizienter und günstiger als der Einsatz vieler kleiner Heizkessel oder eigener Wärmepumpen durch die Verbraucher. Moderne Fernwärmenetze der vierten Generation, die mit vergleichsweise niedrigen Temperaturen von 30 bis 70° C arbeiten, weisen zudem kaum Energieverluste auf.
Stammt die Wärme außerdem aus einer erneuerbaren Wärmequelle, dann ist eine besonders umweltfreundliche und klimaschonende Versorgung der Verbraucher möglich. Eine besonders effiziente Wärmequelle wird dabei häufig unterschätzt: das Abwasser. Dieses hat nicht nur das ganze Jahr über eine vergleichsweise hohe Temperatur zwischen rund 10 und 20° C, sondern es ist auch überall dort vorhanden, wo Menschen leben und arbeiten. Abwasserwärmepumpen greifen auf diese allgegenwärtige Wärmequelle zu und liefern besonders günstige Wärme, indem sie das Prinzip der Energierückgewinnung gezielt einsetzen. Kommt zum Betrieb der Wärmepumpe Strom aus erneuerbaren Energien wie Windkraft, Wasserkraft, Biomasse oder Solarenergie zum Einsatz, ist das sogar CO2-neutral möglich. Eine wirtschaftliche Nutzung von Abwärme, beispielweise in einem effizienten Wärmenetz, wird entsprechend des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) staatlich gefördert.
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