Flüsse sind nicht nur wichtige Ökosysteme, sondern werden von uns Menschen auch in vielfältiger Weise genutzt – zum Beispiel als Wasserstraße. Zu den wichtigsten wirtschaftlichen Funktionen der Fließgewässer zählen zum Beispiel die Energieerzeugung, die Gewinnung von Trinkwasser, die Aufnahme von geklärtem Abwasser oder aber die Nutzung als Transportweg. Der Flussbau, ein Teilgebiet des Wasserbaus, dient der baulichen Anpassung von Flüssen an diese verschiedenen Aufgaben. Erfahren Sie mehr dazu bei UHRIG.

Was sind die Aufgaben des Flussbaus?

Damit der Mensch Fließgewässer auf unterschiedlichste Art nutzen kann, müssen sie oftmals baulich bearbeitet, regelmäßig gewartet sowie streng kontrolliert werden. Dies erfordert ein gewaltiges Prozessverständnis sowie eine umfangreiche Planung vor der Durchführung jedweder Arbeiten. Schließlich kann ein Eingriff in diese empfindlichen Ökosysteme gravierende Folgen für die Natur und den gesamten Wasserkreislauf haben.

Eines der wichtigsten Aufgabenfelder des Flussbaus ist daher die Planung der notwendigen bautechnischen Maßnahmen. Hierzu sind umfassende Analysen vonnöten, zum Beispiel hinsichtlich der Strömungsgeschwindigkeit, des Feststofftransports und der schwankenden Pegelstände. Erst nach gründlicher Evaluation der Ist-Situation können flussbauliche Maßnahmen in bzw. an Fließgewässern eingeleitet werden.

Neben der Analyse und Planung ist selbstverständlich auch die Durchführung alle notwendigen Eingriffe Teil des Flussbaus. Die baulichen Prozesse können sich hierbei entweder auf den Fluss selbst beziehen oder auf Strukturen, die in ihm errichtet werden. Zu den Arbeiten am Fließgewässer zählen zum Beispiel:

  • der Ausbau – etwa Verbreiterungen, Aushebungen und Begradigungen
  • die Befestigung bestimmter Flussabschnitte
  • die Räumung von zu starken Sedimentablagerungen und
  • das „Entkrauten“, also die Entfernung unerwünschter Vegetation.

Auch die Renaturierung – die Wiederherstellung oder der Erhalt des Ökosystems „Fluss“ – fällt in die Aufgabengebiete des Flussbaus.

Bauwerke, die mittels Flussbau in den Fließgewässern errichtet werden, dienen zum Beispiel der Strömungsregulierung, dem Hochwasserschutz oder der Energieerzeugung. Hierzu zählen Wehre und Sohlenbauwerke, Wasserkraftanlagen, Deiche, Polder und Rückhaltebecken. Nicht zuletzt ist auch die Schiffbarmachung von Gewässern Aufgabe des Flussbaus. Dies geschieht etwa durch die Anlegung von Kanälen oder die Errichtung von Staustufen und -haltungen sowie Schleusen. Für den Ausbau von Kanalisationen ist es manchmal erforderlich, ein Fließgewässer zu queren. „Gewässerquerung“ nennt sich dies im Fachjargon. Hier arbeiten Kanalbau und Flussbau eng zusammen.

 

Die Wichtigkeit des Flussbaus: Anforderungen an das Teilgebiet des Wasserbaus

Wie bereits erwähnt dient der Flussbau mannigfaltigen Zielen. Durch ihn ist mithilfe von Wasserkraftwerken die emissionsfreie Gewinnung von Energie möglich. Die Schiffbarmachung von Fließgewässern vereinfacht den Transport von Gütern und reduziert die Belastung der Landverkehrswege. Zudem dienen bauliche Eingriffe in Flüsse vermehrt dem Hochwasserschutz von Siedlungen – so lässt sich durch Aushebungen des Flussbettes und der Begradigung die Menge Wasser erhöhen, die ein Fließgewässer abführen kann. Zudem versanden weniger gewundene Flüsse weniger stark. Ein letzter Vorteil des Flussbaus ist, dass es mit der Beschränkung oder Umleitung von Fließgewässern möglich ist, weiteres Land zur Nutzung für die Landwirtschaft zu schaffen.

Leider kann der Flussbau auch diverse negative Auswirkungen auf unsere Umwelt haben. Durch den Eingriff in die Lebensräume der aquatischen Flora und Fauna wird der Artenbestand stark beeinflusst. Durch die Anpassung von Flussläufen gehen auch viele Feuchtgebiete und Auwälder verloren, was ebenfalls aus der Sicht des Naturschutzes bedenklich ist. Außerdem kann die Begradigung von Flüssen und die Beeinflussung des Wassertransports ein höheres Hochwasserrisiko für Gebiete bedingen, die unter dem umgebauten Abschnitt liegen. Folglich sind die korrekte Planung und Umsetzung jedes Projekts im Flussbau, der Schutz von Lebensräumen und die naturnahe Gestaltung veränderter Flussläufe sowie die Realisierung von weiteren Ausgleichsmaßnahmen von höchster Wichtigkeit.

Flussbau, Wasserbau, Wasser- und Abwasserwirtschaft sind eng miteinander verbunden und sollten daher nie getrennt betrachtet werden, da sie sich gegenseitig beeinflussen. Stehen bei Ihnen in nächster Zeit Tiefbauprojekte an, die Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft haben, dann holen Sie sich kompetente Unterstützung von UHRIG. Als Experte für Tief- und Kanalbau stehen wir Ihnen gern mit Rat und Tat bei der Planung und Durchführung zur Seite. Sie erreichen uns telefonisch, per Mail sowie über das Kontaktformular auf unserer Webseite.

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Christoph von Bothmer
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