Wärmegestehungskosten berechnen
Beim Heizen lässt sich aus den Gestehungskosten der Heizwärme herleiten, ob eine Heizung wirtschaftlich ist. Errechnet werden die Gestehungskosten der produzierten Heizwärme dabei aus:
- den Anschaffungskosten der Heizungsanlage, verteilt auf die gesamte Nutzungsdauer
- den jährlichen Betriebskosten
- den Kosten für den Energieträger, bspw. Heizöl, Erdgas oder Fernwärme
Errechnet wird der Preis, zu dem die Heizung eine Kilowattstunde Heizwärme produziert. Daraus ergibt sich zum Beispiel, dass eine Heizung trotz eines vergleichsweise hohen Anschaffungspreises wirtschaftlicher sein kann als eine, die zunächst günstiger erscheint, wenn dafür die Betriebskosten sowie die Kosten für den eingesetzten Energieträger niedriger sind.
Generell sind die Wärmegestehungskosten umso niedriger, je größer die erzeugte Wärmemenge ist. Denn größere Anlagen besitzen, bezogen auf ein kWh produzierter Wärme, geringere Anschaffungs- und Betriebskosten als kleinere Anlagen desselben Typs. Außerdem können sie den eingesetzten Energieträger in der Regel mit größerer Effizienz verwerten.
Wärmegestehungskosten von Abwasserwärmepumpen
Ein Beispiel für Wärmeerzeuger mit besonders niedrigen Gestehungskosten sind Wärmepumpen. Denn diese sind günstig im Betrieb und greifen auf eine in der Umgebung vorhandene, kostenlose Wärmequelle zu. So entstehen keine zusätzlichen Kosten für einen Energieträger, wie das etwa bei einer Erdgasheizung der Fall ist.
Besonders gering sind die Gestehungskosten für Wärme dementsprechend, wenn große Wärmepumpenanlagen über ein Fernwärmenetz zahlreiche Verbraucher mit günstiger Wärme versorgen. Vor allem das Abwasser ist eine ertragreiche Wärmequelle, da es das ganze Jahr über warm und zudem in großer Menge genau dort vorhanden ist, wo auch die Wärme benötigt wird. Zudem wird Abwasser in der Kanalisation ständig kostenlos erneuert. Die Nutzung der Abwasserwärme ermöglicht es, ansonsten ungenutzte Abwärme sinnvoll zu verwenden, anstatt neue Energieträger zu verbrauchen. Es wird dabei außerdem kein neues CO2 freigesetzt – zumindest dann, wenn für den Betrieb der Wärmepumpe ausschließlich Ökostrom zum Einsatz kommt. Die Wärmegestehungskosten von Abwasserwärme sind, je nach den Gegebenheiten vor Ort, bei ca. 7 ct/kWh zu verorten.
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