Die grabenlose Kanalsanierung ist ein Verfahren zur Erneuerung beschädigter Kanalrohre. Dabei wird oftmals das Innere des Rohres mit einer Kunststoffschicht überzogen, um seine Dichtigkeit und Stabilität wiederherzustellen. Das Ausheben eines Grabens ist nicht nötig, so dass sich die Arbeiten schnell und ohne größere Eingriffe z. B. in den Straßenverkehr durchführen lassen. UHRIG erklärt, wie die grabenlose Kanalsanierung funktioniert und wo ihre Vorteile liegen.

Ablauf einer grabenlosen Kanalsanierung

Deutschlands Kanalrohre sind zum Teil schon viele Jahrzehnte alt und die Jahre sind meist nicht spurlos an ihnen vorbeigezogen. Durch Belastungen und Erschütterungen haben sich Risse gebildet und vielfach sind Baumwurzeln in Muffen und andere Schwachstellen hineingewachsen. Oft bleiben solche Schäden lange Zeit unbemerkt, bis es schließlich nach heftigem Regen zu einer Überschwemmung, Unterspülung oder gar zum Einbrechen von Straßen kommt. Aus beschädigten Abwasserleitungen kann zudem Abwasser austreten und im schlimmsten Fall das Grundwasser verunreinigen. Eine rechtzeitige Kanalsanierung beugt vor und stellt sicher, dass das Kanalrohr auch in Zukunft gute Dienste leistet. Um den Gewässerschutz zu forcieren und die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, ist in vielen Bundesländern mittlerweile eine Dichtigkeitsprüfung der Abwasserrohre durch von den zuständigen Behörden akkreditierte Unternehmen vorgeschrieben. Werden dabei Schäden entdeckt, muss eine Kanalsanierung erfolgen.

Dafür kommen zwei Herangehensweisen in Frage: die offene und die geschlossene Bauweise. Bei der offenen Bauweise wird eine Baugrube ausgehoben, um Arbeiten am Kanalrohr durchführen zu können. Oft ist ein derart tiefer Eingriff aber gar nicht notwendig. Gerade, wenn Schäden frühzeitig erkannt wurden, lassen sich diese meist in geschlossener Bauweise bzw. grabenlos beheben.

Die grabenlose Kanalsanierung repariert das beschädigte Rohr von innen heraus, wobei der Zugriff direkt über den Kanalschacht erfolgt. Dafür wird der Kanal zunächst abgesperrt, um einen weiteren Zufluss von Trink- oder Abwasser zu unterbinden. Anschließend fährt ein Kameraroboter durch das Rohr, um einen direkten Blick auf dessen Zustand zu gewähren. Nun werden Ablagerungen und eventuell vorhandene Fremdkörper wie z. B. eingewachsene Wurzeln entfernt, damit im nächsten Arbeitsschritt die eigentliche Kanalsanierung stattfinden kann. Beim sogenannten Schlauchlining- oder Inliner-Verfahren kommt ein mit einem speziellen Kunststoffharz getränkter Gewebeschlauch zum Einsatz. Ihn führt eine Seilwinde oder ein pneumatisches Packersystem in das vorhandene Rohr ein. Anschließend wird der Schlauch mit Druckluft aufgeblasen, so dass er sich an die Innenwand des Kanalrohrs presst, und mit UV-Licht, heißem Dampf oder Warmwasser ausgehärtet. Der betroffene Kanalabschnitt ist durch die neue Kunststoffschicht abgedichtet und stabilisiert. Der Zufluss kann nun wieder geöffnet werden.

UHRIG selbst hat mit Quick-Lock ein weiteres System zur partiellen, grabenlosen Kanalsanierung entwickelt und sich patentieren lassen. Eine Edelstahlmanschette wird hier im Kanalrohr verpresst und dichtet dieses wieder vollständig ab. Die Statik wird so vollständig wiederhergestellt. Da das UHRIG-Quick-Lock-System modulartig aufgebaut ist, lassen sich so auch längere Kanalabschnitte sanieren. Die Edelstahlmanschette samt Gummidichtung ist gegenüber Säuren und Basen unempfindlich. Sie eignet sich daher auch besonders für den industriellen Einsatz. Und da sie ebenfalls vollständig ohne Bauchemie auskommt, ist sie für die Trinkwasserversorgung ebenso geeignet.

 

Wann ist eine grabenlose Kanalsanierung die richtige Wahl?

Gegenüber einer offenen Bauweise hat die grabenlose Kanalsanierung einige entscheidende Vorteile: So ist das Verfahren besonders schnell abgeschlossen. Die Bauarbeiten dauern häufig nur einen Tag. Anstelle einer wochenlangen Straßensperrung kommt es nur zu zeitweisen Durchfahr- und Halteverboten, um den Sanierungsfahrzeugen ein Heranfahren direkt an den Kanalschacht zu ermöglichen. Nicht nur die Beeinträchtigung für Anwohner und Autofahrer ist gering, auch die Kosten einer grabenlosen Kanalsanierung liegen deutlich unter denen einer herkömmlichen Sanierung mit offener Baugrube. Zudem wird auch die Umwelt geringer belastet. Durch das Entfallen aufwendiger Erdarbeiten werden die Wurzeln von Pflanzen geschont und Tiere nur wenig gestört.

Auch das Schlauchlining-Verfahren selbst ist besonders nachhaltig. Die verwendeten Kunststoffharze gehen nach dem Aushärten keinerlei Reaktionen mehr mit der Umwelt ein. Sie sind zudem auf eine besonders lange Lebensdauer von mehr als 50 Jahren ausgelegt. Müssen sie dennoch einmal entfernt werden, dann ist ein thermisches Recycling problemlos möglich. Jedoch lässt sich die grabenlose Kanalsanierung nicht überall verwirklichen. Die Beschädigungen am Rohr dürfen nicht zu groß und die Grundstatik des Rohres muss noch gegeben sein. Zudem eignet sich das Inliner-Verfahren nur für Rohre mit einem Durchmesser von mindestens zehn Zentimetern, denn der Durchmesser wird durch die eingezogene Kunststoffschicht zwar nur gering, aber merklich verkleinert.

Die Verfahren der grabenlosen Kanalsanierung Schlauchlining und Quick-Lock-System sind übrigens miteinander kombinierbar. Die Quick-Lock-Edelstahl-Manschette mit Gummidichtung wird dazu mit einem Packer an die defekte Stelle des Rohres gefahren und dort verpresst, um strukturelle Schäden zu beseitigen und das Rohr an dieser Stelle zu stabilisieren und abzudichten. Die anschließend im Schlauchlining-Verfahren aufgetragene Kunststoffschicht dichtet schließlich das komplette Rohr vollständig ab.

Sie planen eine Kanalsanierung und legen Wert auf eine schnelle, günstige und umweltschonende Bauweise? Dann setzen Sie sich mit uns in Verbindung! Mit jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich der Tief- und Kanalbauarbeiten steht Ihnen UHRIG jederzeit bei Ihrem Vorhaben zur Seite!