Jede Baustelle stellt Bauunternehmen vor besondere Herausforderungen. Gerade die Platzverhältnisse sowie die Bodenbeschaffenheit wirken sich maßgeblich auf die Realisierung von Tiefbauarbeiten aus. Ab einer Tiefe von 1,25 Metern bedürfen Baugräben und -gruben einer besonderen Abböschung oder Abstützung, um die Integrität der Aushebung und somit die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten. Zur Realisierung eines Grabenverbaus existieren dabei verschiedene Maßnahmen. UHRIG klärt auf.

Was ist ein Grabenverbau?

Bei einem Grabenverbau handelt es sich um eine Sicherungsmaßnahme für Baugräben ab einer Tiefe von über 1,25 Metern. Ab dieser ist eine senkrechte Ausschachtung nicht mehr erlaubt – ausgenommen sind standfeste Felsböden – und es müssen bauliche Methoden zur Abstützung der Seitenwände angewandt werden. Hierbei kann es sich auch um eine einfache Abböschung handeln, die je nach Art des Baugrunds in einem bestimmten Winkel abfallen muss. Bei felsigen Böden ist nur ein Winkel von 80 Grad erforderlich, nicht-bindige oder weiche Böden müssen in einem 45-Grad-Winkel abgeböscht werden. Allerdings ist zur Realisierung dieser Abböschungen nicht immer ausreichend Platz gegeben, gerade bei Bauvorhaben in urbanen Gebieten.

Um hier einen ausreichenden Arbeitsschutz zu ermöglichen, ist die Errichtung eines festen Grabenverbaus unumgänglich. Verbausysteme für Baugräben bestehen dabei in unterschiedlicher Ausführung und können ebenfalls aus den verschiedensten Materialien gefertigt sein, etwa Holz oder Kunststoff, in vielen Fällen sind sie jedoch aus Stahl. Anders als ein Baugrubenverbau weist ein Grabenverbau jedoch bestimmte Besonderheiten auf, denn durch die geringe Breite eines Baugrabens ist keine komplexe Verankerung der seitlichen Sicherungen erforderlich. Stattdessen stützen sich diese durch Querstreben, integrierte und verstellbare Spreizen oder ähnliche Systeme gegenseitig ab und garantieren so eine ausreichende Stabilität.

Grabenverbaue können als großflächige Boxen mit fester Länge oder als so genannte Linienverbaue konzipiert sein. Letztere setzen sich aus mehreren Platten an Schienen zusammen, mit denen sich auch besonders tiefe Baugräben unkompliziert absichern lassen. Zudem können die Verbauelemente auch mit Eckmodulen realisiert sein, über die sich Grabenabschlüsse abstützen oder aber Segmente unterteilen lassen.

 

Was ist bei der Errichtung eines Grabenverbaus zu beachten?

Selbstverständlich dient ein Grabenverbau vorrangig der Sicherheit und der Abstützung des Baugrunds gegenüber Einbrüchen, wenn sich keine ausreichende Abböschung realisieren lässt. Doch je nach Baustelle und zu tätigender Arbeiten muss er meist noch anderen Anforderungen genügen. So ist es zum Beispiel eventuell erforderlich, dass der Grabenverbau auch wasserdicht ist, um ein Eindringen von Grund- oder Schichtenwasser in den Baugraben zu verhindern. Dies ist insbesondere notwendig, wenn sich eine andere Art der Wasserhaltung nicht anbietet.

Zudem sollten Grabenverbaue nur eine geringe Auswirkung auf den umliegenden Baugrund haben. Kommt es zu einer starken Veränderung des Bodens zu Seiten des Aushubs – etwa eine stärkere Verdichtung – so kann dies weitere Bauschritte verkomplizieren.

Selbstverständlich muss nach der Installation eines Grabenverbaus noch ausreichend Arbeitsraum im Baugraben gegeben sein. Dies können die Querstreben oder Spreizen jedoch behindern, wenn sie sich beispielsweise nur ungünstig platzieren lassen oder fest moniert sind. Streben, die eine variable Durchgangshöhe ohne Verlust der Druckaufnahme ermöglichen, wirken diesem Problem entgegen.

Zur Errichtung eines Grabenverbaus gehören logischerweise noch weitere Elemente wie sichere Zu- und Übergänge mit Seitenschutz. Auch eine Absturzsicherung ist ab einer Tiefe von über zwei Metern erforderlich.

 

Als Experte für Tiefbauarbeiten aller Art steht Ihnen UHRIG gern bei Ihren Bauprojekten zur Seite. Dabei übernehmen wir Erdarbeiten, Baugrundverbesserungen, die Errichtung von Baugruben und Gründungen und vieles mehr. Auch bei spezifischen Bauvorhaben im Leitungs-, Kanal- und Straßenbau unterstützen wir Sie auf Wunsch bei der Planung und Umsetzung. Kontaktieren Sie uns einfach telefonisch oder per Mail.

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