Bei der Optimierung eines Heizsystems ist die Heizkurve (auch Heizkennlinie genannt) ein zentrales Element. Durch die Einstellung dieser ermittelt das System über die Außentemperatur, welche Vorlauftemperatur benötigt wird, um die Heizkörper und somit auch die zu beheizenden Räume mit Wärme zu versorgen. Mit einer effizienten Justierung lassen sich Brennstoffe oder andere Wärmequellen besser und sparsamer nutzen. UHRIG klärt auf.

Die verschiedenen Parameter der Heizkurve

Je nach Wärmequelle, Wunschtemperatur und Gebäudebeschaffenheit (etwa Dämmung oder sonstige Wärmeverluste) muss die Heizkurve entsprechend eingestellt werden. Hierfür lassen sich mehrere Parameter festlegen und justieren. Die Heizgrenze bzw. Heizgrenztemperatur beschreibt dabei die Außentemperatur, bei der das Heizsystem anspringt. Ansonsten fällt die Raumtemperatur aufgrund der sich ergebenden Wärmeverluste ab. In schlecht gedämmten oder wenig belebten Räumen sollte sie mindestens bei etwa 15 Grad Celsius liegen. Gut gedämmte und energetisch sanierte Neubauten, Passiv- und Niedrigenergiehäuser sowie sehr belebte Räume (etwa Großraumbüros) kommen hingegen mit einer niedrigeren Heizgrenze von etwa 10 bis 12 Grad Celsius aus.

Unter Nachtabsenkung versteht sich eine Funktion, über die sich planmäßige Abfälle der Heizgrenze regeln lassen, etwa nachts, wie der Name schon sagt. In diesen Phasen arbeitet das Heizsystem dann mit niedrigeren Vorlauftemperaturen, wodurch es sparsamer läuft. Bei der Planung der Nachtabsenkung ist jedoch zu beachten, dass die Heizung erst wieder eine gewisse Zeit benötigt, um auf Normalbetrieb umzusteigen bzw. auf diese Weise heruntergekühlte Räume wieder aufzuheizen.

Die wichtigsten Parameter der Heizkurve sind das Heizniveau und ihre Neigung. Das Heizniveau steuert dabei die Leistung des Heizsystems generell und hebt oder senkt die Vorlauftemperatur gleichmäßig. Heizen sich Räume nicht korrekt auf, so sollte das Niveau der Heizkennlinie nach oben verschoben werden. Sollten die Heizkörper jedoch zu viel Wärme abgeben, sollten Sie es nach unten korrigieren, da das System ansonsten zu viel Energie verbraucht. Über die Neigung steuern Sie die Vorlauftemperatur des Heizsystems in Abhängigkeit zur Außentemperatur. Diese hat einen besonders hohen Einfluss bei schlecht gedämmten und wenig „bevölkerten“ Gebäuden bzw. Räumen. In diesem Fall ist eine steile Heizkurve notwendig, um den Wärmeverlusten nach außen entgegenzuwirken. Die Raumtemperatur gut gedämmter Häuser wird hingegen weniger von der Außentemperatur beeinflusst. Folglich bleibt die Wärme in ihnen länger bzw. besser erhalten und die Vorlauftemperatur kann auch bei niedrigen Temperaturen außerhalb etwas geringer angesetzt – also eine flachere Kurve gewählt – werden.

 

Mit der passenden Heizkurve Kosten und Brennstoff oder Strom sparen

Ein optimierter Betrieb des Heizsystems sorgt nicht nur jederzeit für angenehme Temperaturen. Durch die passenden Einstellungen der Heizkurve sparen die Betreiber auch noch viel an Brennstoff bzw. Strom ein und somit auch Kosten. Neben den wirtschaftlichen Faktoren spielen die Energiesparpotenziale auch aus umwelttechnischen Gründen eine wichtige Rolle. Die meisten Heizsysteme in Deutschland nutzen Erdgas als Brennstoff, dessen Verfeuerung viel Kohlenstoffdioxid freisetzt, was den Klimawandel beschleunigt und Ökosysteme gefährdet. Alternative und regenerative Wärmeerzeugung ist ökologisch deutlich besser, denn mithilfe von Holzheizungen, Solarthermie oder Umweltwärme nutzenden Wärmepumpen wird im Betrieb kein zusätzliches CO2 freigesetzt. Die Verbrennung von Holz emittiert dabei nur so viel Kohlenstoffdioxid, wie das Holz während des Wachstums gebunden hat. Wärmepumpen benötigen lediglich Strom für den Betrieb, der sich im Falle von Ökostrom ebenfalls klimaneutral gewinnen lässt. Solarthermieanlagen beziehen ihre Energie direkt über die Sonneneinstrahlung.

Neben den klassischen Wärmeerzeugern von heute wie Gas, Holzpellets, Solarthermie oder Umweltwärme können Sie auch andere, innovative und umweltfreundliche Heizsysteme (ergänzend) nutzen, um den Wärmebedarf Ihres Hauses bzw. eines Gewerbe- oder Industriegebäudes zu decken. Dies ist zum Beispiel durch die Wärmerückgewinnung aus Abwasser möglich. Mittels an Abwasserleitungen angebrachten Wärmetauschern in Verbindung mit einer Wärmepumpe kann das System dem Abwasser einen Teil seiner thermischen Energie entziehen, diese Wärme durch Kompression aufbereiten und anschließend an die Heizanlage abgeben. Wie bei jeder anderen Wärmepumpe auch ist für den Betrieb lediglich Strom vonnöten. Ein weiterer Vorteil: Abwasser hat eine ganzjährig stabile „Heizkurve“. Im Vergleich zu Umweltwärmequellen wie Luft, Erdreich oder Grundwasser unterliegt es geringeren Temperaturschwankungen über die Jahreszeiten und ist immer etwa zwischen 10 (Winter) und 20 (Sommer) Grad Celsius warm. Dadurch stellt es eine stabile und zuverlässige Wärmequelle dar.

Möchten auch Sie moderne Systeme zur Wärmeerzeugung in Ihrem Haus, Wohnkomplex oder Betrieb etablieren, dann kontaktieren Sie UHRIG. Mit über 55 Jahren Erfahrung im Kanalbau und spezialisiert auf innovative Abwassertechnik unterstützen wir Sie gern bei Ihren Projekten. So haben wir den patentierten Therm-Liner für die Abwasserwärmerückgewinnung entwickelt. Er lässt sich sogar problemlos in bereits bestehenden Abwasserkanälen nachrüsten und hilft, die günstige Wärmequelle „Abwasser“ zu erschließen. Das Konzept punktet mit weiteren Vorteilen, denn Abwasser entsteht überall dort, wo Wärme tatsächlich auch gebraucht wird. Diese räumliche Nähe beugt Wärmeverlusten beim Transport vor. Gern informieren wir Sie persönlich zu den Potenzialen von Energie aus Abwasser. Sie erreichen uns per Anruf, Mail oder über unsere Webseite.