Linearwirtschaft vs. Kreislaufwirtschaft: Wieso ist ein Umdenken erforderlich?
Das „konventionelle“ Wirtschaftsmodell ist linear aufgebaut. Hierbei werden Rohstoffe zur Herstellung von Produkten verwendet, diese im Anschluss genutzt und bei Leistungsverfall oder Defekten entsorgt. Die Linearwirtschaft bedient sich dabei Ressourcen in großen Mengen, die leicht zugänglich sind, sowie einfach bereitzustellender Energie. Ebenso werden (teils) bewusst Produkte oder Dienstleistungen geschaffen, die nach einer gewissen Zeit aufgrund verschiedener Faktoren obsolet werden, damit der Kunde zur Neuanschaffung, einem neuen Abonnement oder Ähnlichem verleitet wird. Zudem entsteht eine Menge nicht mehr nutzbarer Abfall.
Da dies jedoch eine Vielzahl an Problemen bedingt – unter anderem für die Umwelt, die Rohstoffbestände sowie für den Verbraucher selbst – sind viele industrielle Branchen bestrebt, eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Dies tun Produzenten, Bauunternehmen, Dienstleister und andere Firmen aus mehreren Gründen. Zum einen sind hier finanzielle Faktoren zu nennen, zum anderen Imageaspekte. Und in vielen Fällen werden auch von Regierungen und Parlamenten diverse Gesetze beschlossen und Maßnahmen gefördert, die die Wertschöpfung von Ressourcen und Energie verbessern, um Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu forcieren.
Was genau ist Kreislaufwirtschaft und wie funktioniert sie?
Im Grunde genommen geht es bei der Kreislaufwirtschaft darum, Produkten einen maximal langen Lebenszyklus zu ermöglichen und Abfälle auf ein Minimum zu reduzieren. Dies kann über verschiedene Maßnahmen erfolgen. Zum einen spielt schon das Teilen und Weiterreichen von Produkten eine wichtige Rolle. So verringert die gemeinsame Anschaffung und Nutzung von bestimmten Gütern die Neuproduktion, was Ressourcen einspart – ein gutes Beispiel hierfür sind etwa Teilautos, wie sie die Sharing Economy propagiert. Oder aber Produkte, die selbst nicht mehr benötigt werden, jedoch noch funktionsfähig sind, werden nicht entsorgt, sondern an andere weitergegeben. Dies ist beispielsweise bei Windkraftanlagen der Fall, die in Deutschland per Gesetz nur eine bestimmte Anzahl an Jahren betrieben werden dürfen und im Anschluss – wenn noch tauglich – an andere Länder weiterverkauft werden, deren Regulierungen weniger streng sind. Auch die Wiederaufbereitung und Reparatur von Produkten ist im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Anstatt ein kaputtes Produkt zu entsorgen und ein neues zu kaufen, ist es weitaus günstiger und umweltfreundlicher, Defekte beheben zu lassen und Gerätschaften im Anschluss noch weiter zu nutzen, bis die Instandsetzung nicht mehr möglich ist.
Hauptbestandteil der Kreislaufwirtschaft ist die regenerative Abfallverwertung. Hier spielt insbesondere der 3D-Druck eine wichtige Rolle, da sich über diesen Kunststoffabfälle hervorragend verwerten lassen. Doch auch das Metall- und Altölrecycling, die Umfunktionierung von Gummiprodukten (insbesondere bei Reifen), die Wiederaufbereitung von Papierabfällen sowie die Nutzung von Bioabfall als Brennstoff oder zur Gewinnung von Biogas tragen maßgeblich zur Etablierung nachhaltiger Materialkreisläufe bei.
Auch im Energiesektor ist die Kreislaufwirtschaft ein Kernelement bei der Transformation und damit bei der Umsetzung der Energiewende. Da fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Erdgas nach ihrer Nutzung verbraucht sind und nicht recycelt werden können, müssen sie zwangsweise zum Erreichen eines nachhaltigen Modells durch regenerative Energien wie Solar-, Wind- und Wasserkraft ersetzt werden. Übergangsweise ist es zudem im Interesse, die endlichen Rohstoffe bestmöglich zu verwerten und die Energieausbeute insgesamt zu erhöhen. Dies geschieht zum Beispiel durch die Entwicklung von Kraft- und Heizanlagen mit immer höherem Wirkungsgrad, der Kraft-Wärme-Kopplung sowie dem Energierecycling aus vermeintlichen Abfallprodukten wie industrieller Abwärme oder dem Abwasser. In letzteren ist noch viel thermische Energie vorhanden, die über Wärmetauscher und Wärmepumpen anteilig und wirtschaftlich zurückgewonnen und erneut genutzt werden kann.
Welche Vorteile bietet die Kreislaufwirtschaft und welche Kritik besteht?
Auf lange Sicht wird die Menschheit gezwungen sein, eine vollständige Kreislaufwirtschaft zu etablieren (logischerweise abzüglich irreversibler Energie- und Ressourcenverluste gemäß den Gesetzen der Thermodynamik). Schließlich sind viele Rohstoffe unseres alltäglichen Lebens nur endlich verfügbar, etwa fossile Energieträger und seltene Metalle und Mineralien. Maximale Nachhaltigkeit kann über eine höchstmögliche Wiederverwertung geschehen oder aber über die Etablierung von regenerativen Alternativen (Solarkraft, Umweltwärme, Bioplastik, etc.). Zudem bieten die Entwicklungen zu einer verstärkten Kreislaufwirtschaft viele Vorteile, von der sowohl Unternehmen als auch Verbraucher und nicht zuletzt die Umwelt profitieren. Nachhaltigere Prozesse verringern logischerweise den Schadstoffausstoß und andere Arten der Umweltverschmutzung und reduzieren die Zerstörung der Natur durch die Förderung von neuen Rohstoffen. Des Weiteren wird durch ein effektives Recycling von Materialien sowie Energie die Versorgungssicherheit mit diesen in diversen Bereichen erhöht. Abfallvermeidung, nachhaltige Produkte und ein hoher Anteil an Wiederverwertung verschaffen Unternehmen zudem einen Wettbewerbsvorteil, neben Einsparungen von Produktions- und Betriebskosten auch eine bessere Kundenakquise durch die Verbesserung des Firmenimages. Und nicht zuletzt fördern die Bestrebungen zur Etablierung einer Kreislaufwirtschaft auch die Innovation, führen zum Wachstum von Firmen und schaffen neue Arbeitsplätze in alten und zu modernisierenden sowie neu entstehenden Beschäftigungsfeldern.
Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte bei der Kreislaufwirtschaft zu nennen. Vorrangig sind dabei natürlich die anfänglich nötigen Investitionen zu nennen, die für die Wiederverwertung von Ressourcen erforderlich sind. In einigen Fällen ist der Erhalt von bestimmter Technik so lange wie möglich ebenfalls nachteilig und stattdessen die Neuproduktion und -anschaffung energieeffizienterer Technologien wirtschaftlich und ökologisch oft sinnvoller. Zudem vernachlässigen viele Betrachtungen die sozialen Aspekte des Konzepts. Aus diesen Gründen werden Bemühungen zur Schaffung einer Kreislaufwirtschaft nicht selten als eine von mehreren Strategien angesehen, die zur höchstmöglichen Nachhaltigkeit verfolgt werden müssen.
Kreislaufwirtschaft im Energiesektor – UHRIG hilft mit!
Als umweltbewusstes Unternehmen bemüht sich UHRIG darum, eine bessere Kreislaufwirtschaft und höhere Nachhaltigkeit bei der Energiebereitstellung zu fördern. Dies tun wir durch die (Weiter)Entwicklung wirtschaftlicher und zuverlässiger Systeme zur Abwasserwärmerückgewinnung. Mithilfe von Abwasserwärmetauschern und -pumpen ist es möglich, thermische Energie aus der Kanalisation zu gewinnen und sie im Anschluss wieder einer sinnvollen Verwendung zuzuführen, anstatt sie einfach ungenutzt zu den Klärwerken abzuführen. Auf diese Weise lässt sich die Neuerzeugung von Wärme (und damit thermischer Energie) an anderer Stelle verringern, was zu enormen Einsparungen gerade bei der Wärmeerzeugung durch fossile Brennstoffe führt. Schätzungen zufolge ist mit der Rückgewinnung von Energie aus Abwasser eine Deckung von 14 Prozent des gesamtdeutschen Wärmebedarfs möglich, wenn denn die Technologie an allen wirtschaftlich sinnvollen Standorten installiert wäre. Die Wärmepumpen benötigen für den Betrieb lediglich elektrischen Strom, der auch regenerativ bereitgestellt werden kann, sodass ein komplett klimaneutraler Betrieb der Technologie möglich ist.
Die patentierten Therm-Liner-Module von UHRIG zeichnen sich dabei durch ihre leichte Installation, eine hohe Effizienz und nicht zuletzt durch Langlebigkeit und geringen Wartungsaufwand aus. Möchten auch Sie Quartiere oder industrielle Betriebe über die Abwasserwärmerückgewinnung mit Abwasserenergie versorgen, dann nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf. Sie erreichen uns telefonisch oder per Mail.