Mischwasser entsteht immer dann, wenn Schmutzwasser und Niederschlagswasser gemeinsam in der Kanalisation abgeleitet werden. Moderne Kanalsysteme versuchen Mischwasser durch Trennsysteme zu vermeiden, weil es das Kanalnetz und die Kläranlagen häufig unnötig belastet. UHRIG erklärt, warum Mischwasser zum Problem werden kann und wie sich seine Entstehung verhindern lässt.

Wie setzt sich Mischwasser zusammen?

Abwasser ist nicht gleich Abwasser. Je nach Entstehungsort und Grad der Verschmutzung wird vielmehr zwischen verschiedenen Arten von Abwasser unterschieden. Besonders wichtig ist die Einteilung in Schmutzwasser, das vom Menschen in privaten Haushalten, im Gewerbe oder auch bei industriellen Prozessen produziert wird, und Niederschlagswasser, das auf natürliche Weise, z. B. bei Regen, anfällt. Während Niederschlagswasser in den meisten Fällen kaum oder gar nicht verunreinigt ist und problemlos im Boden versickern kann, muss Schmutzwasser zwingend in Kläranlagen gereinigt werden. Erst, wenn alle bedenklichen organischen und anorganischen Beimischungen entfernt sind, darf die Einleitung in ein natürliches Oberflächengewässer erfolgen, um wieder ein Teil des Wasserkreislaufs zu werden.

Bis vor einigen Jahrzehnten wurde dennoch nicht nur das Schmutzwasser, sondern auch sämtliches Regenwasser, das auf versiegelte Flächen wie z. B. Straßen anfiel, über einen einzigen Mischwasserkanal zum Klärwerk geleitet und dort behandelt. Solche Kanalsysteme bezeichnen Abwasserexperten entsprechend als „Mischsysteme“. Für die dort entstandene Mischung von Schmutz- und Niederschlagswasser existiert die Bezeichnung „Mischwasser“.

 

Vor- und Nachteile der Entsorgung von Mischwasser

Mischsysteme zeichnen sich durch einen einfachen Aufbau aus. Im Vergleich zu Trennsystemen, in denen Schmutz- und Regenwasser getrennt abgeleitet werden, sind sie auch finanziell günstig. Die Behandlung des gesamten Mischwassers in der Kläranlage birgt jedoch Nachteile. Allen voran besteht immer die Gefahr, dass bei starken Niederschlägen die Kanalisation oder das Klärwerk überlaufen und noch nicht gereinigtes Mischwasser unkontrolliert in die Umwelt austritt. Das kann selbst dann noch geschehen, wenn ein Mischsystem mit Regenentlastungsbauwerken ausgestattet ist, denn auch diese können bei extremen Starkregenereignissen überlaufen.

Aber selbst dann, wenn es nicht zur Überflutung kommt, ist Mischwasser problematisch. Denn weil das Niederschlagswasser oft ein Vielfaches der Schmutzwassermenge ausmacht, ist Mischwasser zum Teil stark verdünnt. Die Arbeit der Kläranlagen wird dadurch deutlich erschwert.

Aus diesen Gründen setzen Kommunen heute beim Bau von modernen Abwassersystemen vermehrt auf Trennsysteme, in denen anstelle von Mischwasser nur noch das Schmutzwasser und Niederschlagswasser von stark verunreinigten Flächen in die Kläranlage gelangen. Wenig verschmutztes Regenwasser wird stattdessen über Regenwasserkanäle abgeleitet und kann ganz einfach im Boden versickern, womit auch die Neubildung von Grundwasser sichergestellt ist.

Sie haben vor, eine neue Kanalisation zu errichten oder eine bestehende zu sanieren? Dann treten Sie mit uns in Kontakt! Als international anerkannter Experte im Bereich der Abwasser- und Regenwassersysteme steht Ihnen UHRIG gern bei Ihrem Projekt zur Seite.

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