Um Kanalisationen richtig zu planen und auszulegen, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, insbesondere die Kapazitäten und Abflüsse bei starken Niederschlägen. Die Berechnung der Belastung kann hier auf zwei verschiedene Arten erfolgen: über Naturregen oder Modellregen. In ersterem Fall müssen Ingenieure auf erhobene Daten von Wetterereignissen zurückgreifen. Bei der Analyse über Modellregen wird der Niederschlag lediglich simuliert. Erfahren Sie mehr bei UHRIG.

Wie lässt sich mit Modellregen Naturregen simulieren?

Die Darstellung von Naturregen mittels Modellregen ist in vielen Fällen notwendig, um eine Überflutungsanalyse zu erstellen. Nicht immer sind aussagekräftige Daten zu den Niederschlägen in bestimmten Regionen verfügbar, was die Planung von Kapazitäten und Regenentlastungsbauwerken in Kanalisationen enorm erschwert. Hinzu kommt, dass sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten Starkregenereignisse aufgrund des Klimawandels häufen und somit selbst verhältnismäßig aktuelle Erhebungen über Regenfälle nicht immer als zutreffend erachtet werden können. In diesen Fällen ist es notwendig, Regenereignisse zu simulieren, um somit genaueren Aufschluss über die benötigte Auslegung einer Kanalisation bzw. ihrer Erweiterung zu erhalten.

Für die Simulation einer möglichen Niederschlagsbelastung sind verschiedene Angaben nötig, etwa die Niederschlagshöhe, -dauer und -verteilung. In der Regel werden hierbei bestehende meteorologische Daten hinzugezogen und bei Bedarf angepasst. Bei der Verteilung können unterschiedliche Modelle angenommen werden: Am einfachsten ist hier eine gleichmäßige Verteilung, der so genannte Blockregen. Ein anderes, häufig genutztes Konzept ist der Euler-Modellregen, der noch einmal in verschiedene Typen unterschieden werden kann.

 

Welchen Sinn und welche Schwächen haben Modellregen-Berechnung?

Erfolgt die Simulation von Naturregen über Modellregen, können die so erhobenen Informationen Aufschluss darüber geben, welche Niederschlagsintensität x und Dauer y welchen Wasserstand in der Kanalisation bzw. in bestimmten Abwasserkanälen zur Folge haben. Zeigt die Darstellung im Anschluss, dass eine übermäßige Belastung möglich oder aber sogar wahrscheinlich ist, müssen bestimmte Schritte in die Wege geleitet werden, um eventuelle Überflutungen zu verhindern. Dies kann durch das Anlegen zusätzlicher Sammel- und Stauraumkanäle, die Errichtung anderer Regenentlastungen wie Rückhaltebecken oder Überläufe oder aber die Modernisierung der Klärwerke erfolgen.

Das Modellregen-Konzept stellt eine leichte, günstige und schnelle Möglichkeit dar, die Belastungen in einer Kanalisation ohne eine längere Sammlung von tatsächlichen Regendaten festzustellen. Allerdings sind die Ergebnisse nur bedingt aussagekräftig. In einfachen Kanalnetzen lässt sich mit der Simulation immer noch eine gute Näherung erzielen. Je komplexer die Kanalisation jedoch beschaffen ist – insbesondere, wenn Speichermöglichkeiten vorliegen – umso fehlerhafter werden die ermittelten Daten. Aussagen, wie oft es tatsächlich zu Überstauen und Schäden durch Wasseraustritt aus den Abwasserkanälen kommt, liefern immer noch die besten Informationen. Dies lässt sich mit dem Modellregen-Konzept jedoch nicht herausfinden. Bessere Alternativen stellen hier aufwendigere Langzeitsimulationen bzw. Seriensimulationen dar.

Benötigen Sie Hilfe beim Bau, der Anpassung oder der Sanierung einer Kanalisation, wenden Sie sich einfach an UHRIG. Mit 55 Jahren Erfahrung im Tiefbau und insbesondere dem Kanalbau stehen wir Ihnen bei all Ihren Projekten gern mit Rat und Tat zur Seite.

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