Kabelnetze sowie die Leitungssysteme in der Wasser- und Abwassertechnik oder verschiedenen Industrien sind selten „aus einem Guss“. Sie bestehen in der Regel aus mehreren Komponenten, die selbstverständlich miteinander verbunden werden müssen. Hierfür kommen in der Installationstechnik häufig Muffen zum Einsatz, denn diese sind simpel konstruiert und dennoch vielseitig installierbar. Sie bieten zudem eine sehr geringe Materialspannung sowie eine gute Isolation. UHRIG stellt Ihnen das Bauteil und seine Ausführungen genauer vor.

Was ist eine Muffe und wie funktioniert sie?

Der Begriff „Muffe“ leitet sich vermutlich vom Muff ab, einem ähnlich konzipierten, in der Regel von Damen getragenen Kleidungsstück, das aus einer Hülle aus Pelz oder Stoff besteht und zum Warmhalten der Hände dient. Beide Hände werden dafür jeweils links und rechts in den Muff gesteckt, ähnlich, wie es auch in Muffen mit Rohren oder Kabeln geschieht.

Je nach Art der Muffe und in Bezug auf das zu transportierende Medium (Flüssigkeiten, Gase, Elektrizität, Signale) funktioniert sie unterschiedlich und dient neben dem Zusammenschließen von technischen Komponenten noch anderen Zwecken. Die wohl simpelste Ausführung in der Rohrtechnik ist die Steck- oder Pressmuffe: Sie wird einfach über die zu verbindenden Rohre gestülpt und zusammengepresst. Die Pressverbindung stellt ein dauerhaftes Gefüge her. Eventuell wird die Pressmuffe über Schellen noch zusätzlich fixiert. Mehr Dichtigkeit bieten dagegen Klebe- oder Gewindemuffen. Sie werden entweder miteinander verklebt oder miteinander verschraubt. Es ist auch möglich, Muffen an Metallrohren zu löten. Das Verfahren bietet eine noch geringere Materialspannung und mehr Stabilität. Bei schlechter Verarbeitungsqualität der Lötstelle kann es jedoch zu Korrosionsprozessen kommen.

Muffen in der Rohrtechnik lassen sich zudem auch dazu einsetzen, die Nennweite von Wasser- und Abwasserrohren zu verändern. Bei einer Aufweitung spricht man hier von einem Rohrexpander, bei einer Verringerung von einer Reduziermuffe. Mit Abzweigmuffen (in der Regel in Y-, seltener auch in T-Form) lassen sich zudem einzelne Leitungen splitten oder zusammenfassen – je nach Fließrichtung des Mediums. Selbstverständlich lassen sich mit Muffen ebenfalls simple Richtungsänderungen von ansonsten starren Rohren realisieren.

In der Elektrotechnik dienen Muffen neben ihrer Verbindungsfunktion noch einem weiteren Zweck: Sie sind Isolierelemente, die einzelne Adern in Kabeln störungsfrei paaren. Sie sind meist aus Thermoplast, Gel oder Gießharz gefertigt und umschließen lediglich die elektrischen Verbindungspunkte. Auch hier lassen sich mit Muffen ebenfalls Abzweigstellen im Kabelnetz realisieren. Je nach Verwendungszweck (Verbindung, Splittung, Erdung) und Spannungsebene müssen sie den verschiedensten Anforderungen genügen.

 

Die Muffe: Kleines Bauteil, große Herausforderungen

Verglichen mit der gesamten Länge von Leitungs- und Kabelnetzen stellen Muffen nur einen verschwindend geringen Bestandteil dar. Dabei sind sie ein enorm wichtiges Bauteil, das zudem starken Kräften ausgesetzt ist. Hierzu zählen etwa Druck, Temperaturunterschiede, Erdbewegungen und vieles mehr. Als Schwachstelle sind sie schließlich anfällig für Beschädigungen, die etwa in Wasserversorgungs- oder Abwasserentsorgungssystemen zu großen Problemen führen können. So können etwa Grundwasser und Fremdstoffe in die Trinkwasserleitungen eindringen. Oder aber austretendes verunreinigtes Abwasser kontaminiert den Boden um die Bruchstelle herum und kann ebenfalls das Grundwasser oder nahegelegene Fließgewässer verschmutzen.

Aus diesem Grund kommt der Konzeption und Herstellung sowie der Wahl der richtigen Muffe eine hohe Bedeutung zu, damit die Bauteile den Herausforderungen gerecht werden. Auch der korrekte Einbau ist notwendig, um Schadensanfälligkeiten des gesamten Systems zu vermeiden oder zu minimieren. Selbstverständlich müssen Trink- und Abwasserrohre und die in ihnen verbauten Muffen regelmäßig überprüft und gewartet werden, um sich anbahnende oder schon bestehende Schäden zu erkennen. Sind Defekte bereits eingetreten, ist eine Renovierung bzw. Reparatur im Rahmen des Kanalservices unerlässlich.

Planen Sie demnächst den Bau, die Erweiterung oder eine umfangreiche Wartung eines Abwassersystems, steht UHRIG Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite. Als international anerkannte Experten in Sachen Kanalbau und Abwassertechnik mit über 55 Jahren Erfahrung helfen wir Ihnen dabei, komplexe Probleme zu lösen und begleiten Sie auf Wunsch von der Planung bis hin zur Durchführung der nötigen Arbeiten.

Gerade für die Vereinfachung der Kanalsanierung hat UHRIG das patentierte Quick-Lock-System entwickelt. Bei größeren Schäden lassen sich die einzelnen Module einfach verbinden. Als Verbindung dient eine stabile Gummi-Muffe aus hochbeständigen EPDM-Kunststoff. So werden Risse in Kanalrohren grabenlos abgedichtet. Die Quick-Lock-Manschetten aus Edelstahl stellen die Statik der Kanalisation wieder her. Haben Sie weitere Fragen zu Quick-Lock, dann rufen Sie uns einfach an oder schreiben Sie uns!