Was ist die Ökobilanz und was beinhaltet sie?
Mit der Umwelt- oder Ökobilanz lassen sich die ökologischen Auswirkungen unseres Konsumverhaltens präzise darstellen. Das Konzept listet dabei alle umweltrelevanten Faktoren auf, die bei der Produktion von Gütern oder der Umsetzung von Dienstleistungen entstehen. Die Bestandsaufnahme beinhaltet dabei etwa Aspekte wie die genutzten Materialien, die aufgewendete Energie, die ausgestoßenen Schadstoffemissionen und die anfallenden Zwischen- und Abfallprodukte sowie deren Einfluss auf die Umwelt. Bei Gütern fließt dabei in der Regel der gesamte Produktlebenszyklus von der Schaffung bis zur Entsorgung der Ware mit in die Betrachtung ein. Daher wird die Erstellung der Ökobilanz auch Lebenszyklusanalyse genannt.
Die Umweltbilanz umfasst dabei verschiedene Bilanzebenen. Diese lassen sich wie folgt unterteilen:
- Betriebsbilanz: Die Gegenüberstellung der von Unternehmen aufgewendeten Ressourcen in Form von Roh-, Hilfs- und Betriebsmaterialien sowie Energie, Wasser und Luft zu den erstellten Produkten und Leistungen, Abfallstoffen, Abwasser, Abgasen und Ähnlichem – daher auch Input-/Output-Bilanz genannt.
- Prozessbilanz: Umweltrelevante Auswirkung der (Fertigungs-)Verfahren zur Schaffung von Produkten oder Bereitstellung von Dienstleistungen.
- Produktbilanz: Produktbezogene Auswirkungen im Unternehmen und darüber hinaus über den gesamten Lebenszyklus der gefertigten Ware.
- Substanzbilanz: Ökologische Einflüsse auf die Substanzgrößen der an Produkten und Leistungen beteiligten Unternehmen, etwa Boden, Wasserflächen, etc.
Zur Bewertung der Ökobilanz eines Produkts und einer Dienstleistung existieren verschiedene Verfahren. Eines der bekanntesten ist die Treibhausgasbilanzierung, auch CO2-Fußabdruck oder CO2-Bilanz genannt. Bezüglich des genutzten Wassers spricht man von virtuellem Wasser – also Wasser, das während des gesamten Produktionszyklus verbraucht wurde, etwa zur Bewässerung, der Materialverarbeitung, der Erstellung von Färbemitteln und Ähnlichem. ABC-Analysen beinhalten Stoff- und Energieflüsse, über kritische Volumina werden die Belastung von Luft und Wasser, die anfallenden Abfälle und der Energieverbrauch ermittelt. Eine MIPS-Analyse umfasst die Material-Intensität pro Service-Einheit. Für die Erstellung einer umfassenden Ökobilanz greifen meist mehrere Bewertungsmethoden ineinander bzw. werden separat oder parallel angewandt.
Was sind Ziel und Zweck der Ökobilanz?
Die Erstellung und Auswertung der Ökobilanz erfolgt meist in vier Schritten. Im ersten werden dabei der Untersuchungsrahmen – also die Systemgrenzen – sowie die Anforderungen an die Datenqualität festgelegt. So kann ein Produkt oder eine Dienstleistung etwa in ihrer Gesamtheit oder aber nur firmenintern und anhand unterschiedlicher Kriterien betrachtet werden. Im zweiten Schritt erfolgt die Datensammlung aller benötigten eingehenden sowie ausgehenden Ressourcen (Material, Energieflüsse, Emissionen, Abfallstoffe, etc.), die in der Bilanz erfasst werden. Schließlich folgt die Wirkungsabschätzung: Hierbei werden die erhobenen Daten genutzt, um die potentiellen Auswirkungen von Fertigung oder sonstiger Leistung auf die Umwelt, die Rohstoffverfügbarkeit, die menschliche Gesundheit und weiteren Faktoren zu errechnen. Dafür werden unterschiedliche Charakterisierungsmodelle genutzt und meist Software zu Hilfe genommen. Im letzten Schritt kommt es zu einer Auswertung und Interpretation der Ergebnisse entsprechend der Zielsetzung, aufgrund derer die Ökobilanz erstellt wurde.
Das Konzept der Umweltbilanz oder Lebenszyklusanalyse kann aufgrund verschiedener Ziele herangezogen werden. Zum einen gewinnen Unternehmen oder Lieferketten dadurch wertvolle Informationen und können diese Daten in ihre weitere Planung integrieren, um so etwa auf Rohstoffknappheiten und ähnliche Faktoren zu reagieren. Des Weiteren zeigt die Ökobilanz an verschiedenen Stellen Optimierungspotentiale auf, wodurch sich der Rohstoff- und Energieverbrauch und somit auch die Betriebskosten senken lassen. Selbstverständlich dient die Schaffung von nachhaltigen Produkten und die Reduzierung von Schadstoffemissionen allgemein der Umwelt, aber auch dem Firmen-Image, was zu einer Absatzsteigerung und anderen wünschenswerten Entwicklungen führen kann. Im Sinne des Nachhaltigkeitsdreiecks können sich also aus dem Wissen um die Ökobilanz von Produkten und Verfahren ökologische, ökonomische und auch soziale Vorteile ergeben.
Eine bessere Ökobilanz mit Energie aus Abwasser: UHRIG macht‘s möglich
Gerade im Energiesektor – und insbesondere bei der Wärmebereitstellung – bestehen viele Optimierungspotentiale hinsichtlich der Ökobilanz. Anstatt fossile Brennstoffe zu nutzen, ist es weitaus ratsamer und nicht selten auch günstiger, auf regenerative Alternativen umzuschwenken, um Heiz- und Prozesswärme bereitzustellen. Dabei kommt einer innovativen Energiequelle eine immer größere Bedeutung zu: dem Abwasser. In unseren Kanalisationen schlummert nämlich ein wahrer Energieschatz: die Abwasserwärme. Mithilfe von Wärmetauschern und -pumpen lässt sich ein Teil der thermischen Energie aus dem überall anfallenden Abwasser zurückgewinnen, aufbereiten und somit die Primärenergie, die vorab zur Erhitzung des Wassers genutzt wurde, deutlich besser verwerten. Andersherum lässt sich die Technologie in Haushalten oder der Industrie auch zur Kühlung nutzen. Dies ersetzt zum einen sehr energieaufwendige Klimaanlagen und führt ebenfalls dazu, dass die abgeführte Wärme an anderer Stelle wieder entnommen werden kann, was die Effizienz des gesamten Systems steigert – die Kanalisation wird zum Wärmespeicher. All dies ist der Ökobilanz von Produkten, Dienstleistungen aber auch von Gebäuden mehr als zuträglich.
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