Was genau passiert bei der Renaturierung?
Um die Schäden, die Baumaßnahmen in der Natur hinterlassen haben, wieder auszugleichen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Wurden zum Beispiel Flüsse begradigt, um sie etwa als Schifffahrtswege zu nutzen oder Bauland zu gewinnen, so hat dies Auswirkungen auf die Strömungsgeschwindigkeit. Hier kann der natürliche Zustand wiederhergestellt werden, indem schlaufenförmige, kurvenreichere Abschnitte rekonstruiert werden, sogenannte Mäander. Ist dies nicht im Interesse der Nutzbarkeit des Flusses, ist es ebenfalls möglich, den Flusslauf insgesamt zu verbreitern, um die Fließgeschwindigkeit wieder zu reduzieren.
Auch die naturnahe Ufergestaltung spielt bei der Renaturierung eine wichtige Rolle. Anstatt die Ufer von Flüssen künstlich zu befestigen, sollte dies besser durch die Pflanzung stabiler, heimischer Hölzer geschehen. Zudem fordern Biologen, dass sich flache Überschwemmungsufer und Steilufer abwechseln, damit eine diverse, lebendige Landschaft entsteht und der Artenreichtum erhalten bleibt.
Auch die Feuchtgebiete um Fließgewässer herum, etwa Auen und Moore, werden durch den Eingriff in das Ökosystem „Fluss“ starken Veränderungen ausgesetzt. Erfolgt eine Eindeichung des Wasserlaufs, so verlieren die Überschwemmungsgebiete ihre Anbindung an das Wasser und trocknen aus. Das hat massive Auswirkungen auf Flora und Fauna. Eine Renaturierung kann hier über die Errichtung von Seitendämmen oder das „Einstechen“ der Deiche an bestimmten Stellen erfolgen, um die Wasserzufuhr bzw. eine Wiedervernässung zu ermöglichen.
Neben den baulichen Maßnahmen zur Renaturierung können auch andere Methoden genutzt werden, um eine standorttypische Vegetation und einen authentischen Lebensraum für Tiere zu schaffen. Hierzu zählt etwa die Aufbesserung der beeinträchtigten Bodenqualität. Hier hilft manchmal gezielte Düngung und Kalkung. Auch die Wiederaufforstung oder Wiederansiedlung bestimmter Pflanzen- und Tierarten stellt eine Form der Renaturierung dar.
Wieso ist Renaturierung notwendig?
Die Renaturierung von durch den Menschen beeinflussten Ökosysteme ist wichtig, um natürliche Lebensräume (größtenteils) zu erhalten und ein Artensterben zu verhindern. Schließlich stehen Biome in stetiger Wechselwirkung miteinander. Eine zu starke Beeinträchtigung von Flüssen und Feuchtgebieten hat ebenfalls Auswirkungen auf die gesamte Tier- und Pflanzenwelt, nicht nur am jeweiligen Einzelstandort. Das Sterben oder die Abwanderung einiger Arten nimmt anderen Lebewesen Futterquellen, Brut- und Nistplätze und wirkt sich demnach auf die gesamte Natur aus. Folglich ist es notwendig, unsere Eingriffe während Bau- bzw. Umbaumaßnahmen in ihr so gering wie möglich zu halten.
Doch auch der Mensch selbst profitiert von der Renaturierung. So dienen viele Maßnahmen, die zur Wiederherstellung naturnaher Bedingungen an Flüssen durchgeführt werden, zeitgleich dem Hochwasserschutz. Das Mäandern oder die Verbreiterung von Flussläufen zur Reduktion der Strömungsgeschwindigkeit sorgt dafür, dass das Wasser natürlicher ablaufen kann und schützt so die unter dem baulich veränderten Flusslauf liegenden Landschaften und Siedlungen vor Überflutung. Selbiges gilt auch für den Deichrückbau: Ist es dem abgeführten Wasser möglich, auf Freiflächen auszuweichen, schafft bzw. erhält dies nicht nur Lebensräume, sondern verhindert ebenfalls, dass es sich im unteren Flusslauf staut und dort über die Ufer tritt, wo es nicht erwünscht ist.
Um die empfindliche Natur bei Bauvorhaben nur minimal zu beschädigen, ist eine professionelle und minimalinvasive Vorgehensweise enorm wichtig. Müssen Sie in nächster Zeit Tiefbauprojekte bewältigen, dann vertrauen Sie darum auf UHRIG. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Tiefbau und Kanalbau sowie unserer Expertise bei der Nutzung umweltschonender Techniken unterstützen wir Sie dabei, alle anfallenden Arbeiten nicht nur fachgerecht, sondern ebenfalls umweltfreundlich und damit nachhaltig durchzuführen. Sie erreichen uns telefonisch, per Mail oder über unser Online-Kontaktformular.