Rieselfelder gehören zu den frühesten Anlagen zur Abwasserreinigung. Auf ihnen kann vorgereinigtes Abwasser im Boden versickern, wobei die noch enthaltenen Verunreinigungen aus dem Wasser herausgefiltert und anschließend von Mikroorganismen abgebaut werden. Bei UHRIG erfahren Sie mehr darüber, wie Rieselfelder zu einer nachhaltigen Abwasserentsorgung beitragen.

Eine frühe Form der Abwasserreinigung

Der Einsatz von Rieselfeldern zur Abwasserreinigung reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert, als infolge wachsender Städte die Bedeutung einer geordneten Abwasserentsorgung immer offensichtlicher wurde. Rieselfelder waren teils landwirtschaftlich genutzte Flächen, teils Grünflächen, auf denen Abwasser im Boden versickern konnte. Verunreinigungen, zum Beispiel mit Fäkalien, Fetten oder Essensresten, wurden dabei von den Erdschichten zurückgehalten und von Bakterien und anderen Mikroorganismen abgebaut. Das so gereinigte Abwasser konnte anschließend ins Grundwasser vordringen. Auf diese Weise trugen Rieselfelder zur Entlastung der Gewässer bei, in die das Abwasser zuvor ungefiltert eingeleitet worden war, und ermöglichten somit auch eine sichere Versorgung mit sauberem Trinkwasser.

Rieselfelder existieren bis heute, jedoch werden inzwischen höhere Anforderungen an sie gestellt. So ist heute eine mechanische Vorreinigung des Abwassers in einem Absetzbecken notwendig, um bereits einen Großteil der Schmutz- und Schadstoffe zu entfernen, ehe das Abwasser auf einem Rieselfeld ausgebracht werden darf. Die Ausbringung des Abwassers erfolgt in der Regel großflächig, zum Beispiel auf einem Acker. Dort entziehen Pflanzen dem Wasser wertvolle Stickstoffe und Phosphate, die sie zum Wachsen benötigen und die sonst als Dünger ausgebracht werden müssten. Zugleich wird somit der Stickstoff- und Phosphateintrag in natürliche Gewässer verringert, was einer Nährstoffüberversorgung vorbeugt und damit die Eutrophierung der Gewässer verhindert.

Heute werden Rieselfelder hauptsächlich als letzte Stufe der Abwasserreinigung in Kleinkläranlagen genutzt. Aber auch dort, wo kein geeignetes Gewässer als Vorfluter verfügbar ist, in welchen das gereinigte Abwasser eingeleitet werden kann, kommen noch immer Rieselfelder zum Einsatz.

 

Das große Potential der Abwassernutzung

Auch abseits ihrer Funktion als Anlagen zur Abwasserreinigung sind Rieselfelder von Bedeutung: Besonders die Flächen früherer Rieselfelder bieten heute zahlreichen Arten von Wat- und Wasservögeln, aber auch Amphibien eine Heimat, welche diese Tiere an anderer Stelle verloren haben, etwa durch die Trockenlegung von Sümpfen und Mooren. Nennenswert sind zum Beispiel die Rieselfelder bei Münster, die seit den 1970er Jahren zu den bedeutenden europäischen Natur- und Vogelschutzgebieten zählen.

Rieselfelder sind aber nur ein Beispiel für das große Potential, das in der Nutzung des Abwassers steckt. Tatsächlich kann dieses Abfallprodukt aus menschlichen Siedlungen auf verschiedene Weisen gewinnbringend genutzt werden – zum Beispiel als Quelle für umweltfreundliche und CO2-neutrale Wärmeenergie. Dafür wird dem Abwasser einfach direkt in der Kanalisation ein Teil seiner Wärme mithilfe von Abwasserwärmetauschern entzogen und anschließend mit Wärmepumpen auf das benötigte Temperaturniveau angehoben und in ein Heizungssystem oder ein Wärmenetz eingespeist. Kommt dabei zum Betrieb der Wärmepumpen außerdem Ökostrom zum Einsatz, dann ist die so bereitgestellte Wärme vollständig klimaneutral.

Möchten auch Sie durch die Nutzung der Abwasserwärme einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten und zugleich günstige Wärme produzieren? Dann kontaktieren Sie uns! Wir von UHRIG sind als Experten auf dem Gebiet der Abwasserwärmenutzung international anerkannt und würden uns freuen, auch Ihr Projekt für Sie zu realisieren.