Wasser, das in natürlichen Quellen besteht oder aus diesen entnommen wird, bezeichnen Wasserexperten als Rohwasser. Es handelt sich dabei also um Wasser, welches noch keine Aufbereitung für die spätere Nutzung – etwa die Trinkwassergewinnung – erfahren hat. Folglich enthält es natürliche Mineralien, jedoch auch verschiedene Verschmutzungen, Bakterien und andere Krankheitserreger. Erfahren Sie bei UHRIG mehr zum Rohwasser, seiner Definition und seiner Bedeutung.

Was zählt alles als Rohwasser?

Unter dem Begriff Rohwasser werden prinzipiell alle Wässer zusammengefasst, die unbehandelt in natürlichen Quellen vorkommen und/oder aus diesen (meist) zur Trinkwasserbereitstellung entnommen werden. Hierzu zählen beispielsweise Quell- und Niederschlagswasser, das Grundwasser sowie das in Oberflächengewässern (Flüsse, Seen) vorhandene Wasser. Auch Uferfiltrate oder in Stauseen und Talsperren gesammelte Wässer fallen in die Definition. Unbehandelte Abwässer hingegen, die in der Kanalisation oder den städtischen Klärwerken anfallen, zählen nicht zum Rohwasser.

Die Qualität von Rohwasser kann je nach Herkunft stark schwanken. So gibt es Quellen für Rohwasser, welche (nahezu) Trinkwasserqualität aufweisen. Andere Rohwässer können hingegen stark verunreinigt sein und mit verschiedenen Krankheitserreger kontaminiert sein. Faktoren, die sich hierauf auswirken, sind zum Beispiel die geologischen Beschaffenheiten des Entnahmeorts, die umliegende Flora und Fauna, landwirtschaftliche und industrielle Nutzung des Umlands sowie klimatische Bedingungen. Je nach beabsichtigtem Verwendungszweck ist deswegen eine mehr oder weniger umfangreiche Aufbereitung des Rohwassers erforderlich. Hierfür kommen, wie auch bei der Klärung von Abwasser, verschiedene mechanische und chemische Prozesse zum Einsatz.

Einige Stimmen argumentieren, dass Rohwasser im Gegensatz zu behandeltem Wasser weitaus mehr wichtige Mineralien und andere Elemente enthält, die bei der chemischen Aufbereitung zerstört werden. Ebenso können sich Chemikalien im Trinkwasser ablagern. Diese Kritik ist zwar anteilig wahr, allerdings stellt der Konsum von Rohwasser in der Regel ein weitaus ernsthafteres Gesundheitsrisiko dar, da sich Bakterien und andere Erreger ungehindert in ihm ausbreiten und auch andere Verunreinigungen in ihm enthalten sein können. Rohwasser kann zwar getrunken werden, gilt jedoch in den meisten Fällen nicht als trinkbar. Aufbereitetes Trinkwasser hingegen muss gerade in Industrienationen hohen Hygienestandards genügen, bevor es an die Verbraucher geleitet werden darf, und wird darüber hinaus kontinuierlich überwacht.

 

Wie wird Rohwasser aufbereitet?

In einigen Fällen lässt sich Rohwasser direkt verwenden, etwa zur Bewässerung in der Landwirtschaft, zur Kühlung in industriellen Prozessen (z. B. in Kraftwerken) oder als Löschwasser im Brandfall. Roh- und Brauchwasser sind dann also identisch. Allerdings wird der Begriff „Rohwasser“ meist nur verwendet, wenn die Wasserentnahme unmittelbar zur Trinkwasserbereitstellung dient. Wie bereits erwähnt kann das Rohwasser dabei je nach Qualität ohne Aufbereitung als Trinkwasser weitergeleitet werden, in vielen Fällen ist jedoch vorab eine mehr oder weniger umfassende Behandlung vonnöten.

Die Aufbereitung von Rohwasser zu Trinkwasser in Wasserwerken erfolgt ähnlich wie die Behandlung von Schmutzwasser in Kläranlagen. Sie unterliegt allerdings noch strengeren Richtlinien. Zum Einsatz kommen dabei mehrere mechanische und chemische Verfahren, die sich je nach Verschmutzungsgrad unterscheiden. So gibt es etwa naturnahe Prozesse wie die Belüftung, Sedimentation, Filtration und Entsäuerung. Künstliche Desinfektionsmaßnahmen wie etwa physikalisch durch UV-Bestrahlung oder chemisch durch Chlorung oder Ozonung kommen immer dann zum Einsatz, wenn eine mikrobiologische Verunreinigung des Rohwassers vorliegt. Sämtliche Prozesse vom Roh- zum Trinkwasser werden dabei engmaschig überwacht. Erst, wenn das fertige „Produkt“ den Regelungen der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) entspricht, darf es das Wasserwerk an den Verbraucher weiterleiten.

Neben der Aufbereitung des Rohwassers spielt sein Schutz ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Trinkwassergewinnung. So gelten strenge Gesetze hinsichtlich des Gewässerschutzes und auch bezüglich der Klärung von Abwasser, welches nach seiner Reinigung schließlich wieder in natürliche Gewässer ausgeleitet wird. Für Trinkwasserschutzgebiete bestehen daher besondere Gebote und Verbote hinsichtlich der landwirtschaftlichen Nutzung, der Bebauung oder der Verkehrsführung. Diese sind im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) geregelt. Letztlich gefährdet jede zusätzliche Verschmutzung von Grundwasser oder Oberflächengewässern unsere Trinkwassergewinnung, weswegen Umweltschutz, Abwasserentsorgung und -behandlung sowie die Trinkwasseraufbereitung eng ineinander greifen müssen, um eine ungefährliche Wasserversorgung zu gewährleisten.

 

Rohwasser schützen mit UHRIG

Als Experte in Sachen Tiefbau, insbesondere im Kanalbau und Leitungsbau, mit über 55 Jahren Erfahrung wissen wir von UHRIG, wie wichtig ein guter Gewässerschutz zum Erhalt unserer Umwelt sowie zur Sicherstellung unserer Wasserversorgung ist. Benötigen Sie also Unterstützung bei der Planung, dem Bau oder der Sanierung von Abwassernetzen oder Bauwerken zur Wasserspeicherung (z. B. zur Entlastung der Kanalisation bei Starkregenereignissen), stehen wir Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite. Nehmen Sie einfach telefonisch oder per Mail Kontakt zu uns auf.

Ihr Ansprechpartner

Christoph von Bothmer
Geschäftsführung
+49 7704 / 806 0