Bevor Abwasser wieder in den natürlichen Wasserkreislauf eingebracht werden kann, muss eine gründliche Reinigung in Kläranlagen erfolgen. Ansonsten würde es die Oberflächengewässer oder das Grundwasser zu stark verschmutzen. Zur Entfernung von Sand und anderen Schwebstoffen wird vor der Vorklärung ein sogenannter Sandfang bzw. Schotterfang eingesetzt. UHRIG erklärt Ihnen, wie die Technik funktioniert und warum sie für Kläranlagen wichtig ist.

Was genau macht ein Sandfang?

Bei einem Sandfang handelt es sich um ein Absetzbecken, das der mechanischen Reinigung des Abwassers dient. Dieses ist für gewöhnlich hinter dem Rechen bzw. Sieb und vor der Vorklärung angeordnet. Im Becken zirkuliert das Abwasser mit einer verringerten Fließgeschwindigkeit, was dazu führt, dass schwerere Stoffe wie Sand, Glassplitter oder andere feine Feststoffe nicht mehr von der Strömung getragen werden. Stattdessen sinken sie zu Boden, während das nun von ihnen befreite Abwasser zur Weiteraufbereitung geleitet wird. Die Fließgeschwindigkeit im Absetzbecken darf maximal 0,3 Meter die Sekunde betragen, damit die Strömung die Sedimente nicht mehr transportiert.

Abwasserexperten unterscheiden dabei zwischen unbelüfteten und belüfteten Sandfängen. Unbelüftete Ausführungen dienen lediglich der Entfernung der Sedimente durch die langsame Strömung. Bei einem belüfteten Sandfang bringen eingebaute Düsen zusätzlich Prozessluft in das Absetzbecken ein. Durch diese wird eine walzenartige Strömung erzeugt, die zum Auftreiben von Fetten, Ölen und anderen Schwimmstoffen dient.

Sandfänge sind entweder trichterförmig aufgebaut oder verfügen über gesonderte Absatzrinnen. In diesen sammeln sich die herabsinkenden Partikel und lassen sich anschließend mit Sandpumpen, Räumerbrücken oder Kettenräumern aus dem Absetzbecken entfernen. Aufgetriebene Fette in einem belüfteten Sandfang werden mithilfe eines oszillierenden Oberflächenräumers abgesaugt.

 

Warum ist ein Sandfang wichtig?

Die vorangehende mechanische Reinigung des Abwassers erleichtert nicht nur die weiteren Arbeitsschritte im Klärwerk. Die Entfernung von Sand und anderen feinen Feststoffen, die nicht in der ersten Siebung herausgefiltert werden konnten, ist zudem wichtig für Funktionsfähigkeit und Sicherheit der gesamten Anlage. Selbst kleine Partikel können zu Störungen oder sogar zu Schäden führen, indem sie den Verschleiß diverser Aggregate bedingen oder aber Kanäle und andere Leitungen verstopfen. Die Abscheidung von Fetten und Ölen in belüfteten Sandfängen ist wichtig, um die anschließende biologische Reinigung des Abwassers nicht zu beeinflussen. Fette können sich an Mikroorganismen festsetzen und so die für die Klärung notwendigen Stoffwechselprozesse be- oder verhindern.

Ein Sandfang schützt jedoch nicht nur die Kläranlage vor Verschleiß und anderen Probleme. Durch ihn können auch bestimmte Rohstoffe wieder recycelt werden. So wird der durch Pumpen oder Räumer aus dem Becken entnommene Sand gewaschen, von organischen Stoffen befreit und anschließend entwässert. Dann lässt er sich zum Beispiel im Straßenbau wiederverwenden. Die abgeschiedenen Öle und Fette gelangen in die Faultürme der Kläranlage, wo sie dazu dienen können, Biogas zur energetischen Verwertung zu erzeugen.

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