Eine Sielhaut ist ein fettiger bis seifiger Biofilm, der sich an den Innenwänden von Abwasserleitungen festsetzt. Sie besteht überwiegend aus lebenden oder toten organischen Bestandteilen wie Bakterien oder Pilzen, zum Teil auch aus anorganischen Partikeln. Die Sielhaut kann dabei zur Analyse von Schadstoffbelastungen und der Lokalisation von Schadstoffquellen dienen. Auf Dauer schadet sie jedoch der Integrität der Kanalisation. UHRIG stellt Ihnen den Biofilm genauer vor.

Die Sielhaut als Analysewerkzeug für die Schadstoffbelastung

Die Sielhaut steht mit dem sie umspülenden Abwasser in einem ständigen physikalischen, chemischen und biologischen Austausch. Die Mikroorganismen sind dabei in der Lage, Schadstoffe aufzunehmen und anzureichern. Somit kann eine Sielhautanalyse einen Aufschluss zur Konzentration bestimmter Stoffe – zum Beispiel Schwermetalle – im Abwasser geben. Diese steigt etwa an, je näher sich die Verunreinigungsquelle befindet.

Bei einer Sielhautuntersuchung werden Proben der Sielhaut an verschiedenen Stellen des Abwassersystems entnommen und auf bestimmte Schadstoffe hin untersucht. Die Entnahme erfolgt dabei entweder durch eine Teleskopstange oder durch den Einstieg in die Abwasserkanäle. Die Laboranalyse ermittelt anschließend die Schadstoffbelastung der Proben. Stellt sich dabei heraus, dass eine besonders hohe Verunreinigung von beispielsweise Schwermetallen vorliegt, so lässt sich der Verursacher dieser durch Vergleiche und die Überprüfung der ansteigenden Konzentration recht genau lokalisieren. Auf diese Weise ist es etwa möglich, illegale Abwassereinleitungen von Firmen aufzudecken und zu unterbinden.

Aus der Schadstoffkonzentration in der Sielhaut lassen sich jedoch keine quantitativen Rückschlüsse auf die Verunreinigung des Abwassers selbst ziehen. Dies hat den Grund, dass das Wachstum des Biofilms nicht genau nachvollzogen werden kann, da es von verschiedenen physikalischen, chemischen und biologischen Faktoren abhängig ist. Hierzu zählen beispielsweise die Temperatur, der pH-Wert und die organische und anorganische Zusammensetzung des Abwassers sowie die Spezies und Konzentration der an der Bildung beteiligten Mikroorganismen.

 

Wie wird Sielhaut aus der Kanalisation entfernt?

Zwar stellt die Sielhaut ein nützliches Werkzeug dar, um Schadstoffeinleitungen in die Kanalisation zu lokalisieren, dennoch handelt es sich bei ihr selbst um eine Verunreinigung der Abwasserkanäle. Sie kann daher bei zu starkem Auswuchs ein Abflusshindernis darstellen, das etwa die Ausspülung von Feststoffen verhindert. Häuft sich dies, so können Verstopfungen und infolge dessen Rückstau oder Überschwemmungen entstehen. Zudem können die arbeitenden und absterbenden Mikroorganismen ebenfalls eine Geruchsbelästigung bedingen.

Aus diesem Grund muss eine Kanalreinigung die Sielhaut regelmäßig beseitigen. Sie erfolgt für gewöhnlich per Hochdruckreinigung und wird in den meisten Abwasserkanälen rein maschinell durchgeführt. Ausnahme bilden hierbei lediglich leicht begehbare Großkanäle mit mehr als zwei Metern Durchmesser. Hier erfolgt die Reinigung meist manuell unter dem Einsatz verschiedener Techniken.

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