Nahezu alle wasser- bzw. abwasserführenden Anlagen in Haushalt und Gewerbe werden bei ihrem Anschluss an die Kanalisation mit einem Siphon versehen. Der Verschluss ist gasundurchlässig und stellt somit sicher, dass keine unangenehmen Gerüche aus dem Abwasserkanal in die Wohn-, Sanitär- oder Arbeitsräume dringen. Ferner kommen Siphons auch in der Klima- und Lüftungstechnik sowie in Gärbehältern zum Einsatz. UHRIG stellt Ihnen den Geruchsverschluss genauer vor.

Wie funktioniert ein Siphon und welche Arten gibt es?

Das Wort „Siphon“ kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „Heber“. Es leitet sich ursprünglich vom lateinischen Begriff „sīpho“ ab, der sich mit „Wasserröhre“ übersetzen lässt. Im Englischen wird das Bauteil als „trap“ (= Falle) bezeichnet. In allen Fällen steht bei der Bezeichnung die Funktionsweise im Vordergrund.

Ein Siphons arbeitet als Geruchsverschluss so simpel wie effektiv. Es handelt sich je nach Bauart um ein Röhren- oder Tassensystem, bei dem das „einspeisende“ Rohr durch eine gelagerte Flüssigkeit – in der Regel Wasser – gasdicht versiegelt ist. Hierdurch wird das Austreten von unangenehmen Gerüchen aus dem Abwasserkanal verhindert, während andere Flüssigkeiten den Siphon dennoch passieren können. Der Ablauf stellt somit quasi selbst die Dichtung dar und wird bei jedem Wasch- oder Spülvorgang erneuert, so dass er im Normalfall nicht zur Geruchsquelle werden kann.

Röhrensiphons stellen die klassischste Variante dar und kommen etwa bei Toiletten, Waschbecken und Ausgüssen vor. Sie bestehen aus einem S- oder U-förmig gebogenen Rohr, in dessen „Bauch“ oder Senke die Flüssigkeit verharrt. Tassensiphons – hin und wieder auch Flaschensiphons genannt – finden sich hingegen meist in ebenerdigen Duschen oder in Waschbecken mit geringer Bautiefe. Sie weisen eine wassergefüllte Mulde auf, in die das einspeisende Rohr eintaucht. Die Unterkante des weiterführenden Abflusses ist dabei so hoch gelagert, dass die in der Tasse verbleibende Flüssigkeit den Anschluss vom Haus immer vollständig umhüllt. Eine weitere erwähnenswerte Bauart des Siphons ist der Absaugsiphon. Dieser arbeitet nach dem Saugheberprinzip und mit Unterdruck. Er findet sich meist bei wasserlosen Urinalen.

 

Montage und Wartung eines Siphons

Siphons werden beim Einbau von sanitären Anlagen wie Dusche oder Toilette von den Installateuren geplant und beim Anschluss an die Kanalisation integriert. Der Einbau und Austausch von Siphons an Waschbecken und Küchenspülen kann hingegen auch problemlos von Laien durchgeführt werden. Denken Sie bei der Demontage an ein untergestelltes Gefäß, das das Restwasser auffängt. Nun montieren Sie den neuen Siphon als Verbindung zwischen Becken und Abfluss. Platzieren Sie hierbei gerade die Gummidichtungen sorgfältig, damit der Verschluss später nicht leckt. Um die Dichtigkeit zu testen, füllen Sie das Becken zuerst mit einigen Litern Wasser und lassen dieses im Anschluss vollständig abfließen. Tritt Wasser am Siphon aus, überprüfen Sie noch einmal die einzelnen Montageschritte.

Damit ein Siphon einwandfrei funktioniert, sollten Sie ihn zudem regelmäßig warten und reinigen. Gerade, wenn Sie eine wasserführende Anlage länger nicht benutzt haben, kann das Wasser moderig werden und selbst unangenehme Gerüche mit sich bringen. Spülen Sie den Verschluss in diesem Fall einfach längere Zeit gut durch. Läuft das Wasser nicht mehr (gut) ab, haben sich vermutlich Fremdstoffe wie Haare oder Seifenreste festgesetzt. In diesem Fall können Sie auf spezielle Rohrreiniger zurückgreifen oder – falls dies nicht funktioniert – den Siphon von Hand reinigen. Lösen Sie hierfür zunächst alle Muttern, ziehen Sie Kniestück und Ablaufrohre heraus und zerlegen Sie den Geruchsverschluss dann in seine Komponenten. Entfernen Sie grobe Verschmutzungen und wischen Sie die Rohre anschließend mit einer Flaschenbürste gut durch. Im Anschluss können Sie den Siphon wieder montieren. Achten Sie hierbei auf die Dichtungen und unterziehen Sie den Verschluss nach der Montage wie oben beschrieben einem Dichtigkeitstest.

 

Entlüftung der Kanalisation

Während die Siphons von Spüle, Toilette und Waschbecken in der Regel vom Sanitär-Installateur eingebaut werden, achtet UHRIG bei der Planung und dem Bau von Kanalisationen darauf, dass diese richtig funktionieren und es nicht zur Geruchsbelästigung für die Anwohner kommt. Dafür ist einerseits das richtige Gefälle notwendig, damit sich das Abwasser nicht staut und keine übel riechenden Ablagerungen in den Rohren entstehen können. Andererseits müssen auch Kanalisationen richtig entlüftet werden. Hierfür kommen komplexere Systeme als Siphons zum Einsatz, denn das Zusammenspiel von Haupt- und Nebenlüftungen, Umlüftungen und Belüftungsventilen ist wichtig. Unsere Ingenieure geben daher acht, dass über ausreichend Schächte stets Frischluft in die Kanalisationen strömen kann. Genau dafür haben beispielsweise Gullydeckel auch Löcher. Die Dachentlüftungen der Hausanschlüsse helfen dann mit, Gase aus der Kanalisation abzusaugen. Müssen bei der Kanalisation Höhendifferenzen überwunden und das Abwasser per Pumpwerk auf ein höheres Niveau angehoben werden, so planen wir hier sorgfältig die Abwasserhebeanlage mit allen erforderlichen Komponenten. Dazu zählt dann auch die richtige Be- und Entlüftung.

Haben Sie Probleme mit Ihrem Abwassersystem oder stehen bei Ihnen demnächst größere Projekte an, die die Kanalisation betreffen, dann wenden Sie sich an UHRIG. Als Experte im Tief- und Kanalbau mit mehr als 55 Jahren Erfahrung unterstützen wir Sie gern bei allen Aufgaben rund um die Planung und Umsetzung Ihrer Bauvorhaben. Dies betrifft etwa den Bau von Abwasserkanälen und -leitungen, die Wartung und Sanierung von diesen oder aber die Integration moderner Abwassertechnologien wie etwa Module zur Abwasserwärmerückgewinnung. Nehmen Sie einfach telefonisch oder per Mail Kontakt zu uns auf!

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