Durch wirtschaftlichen und sozialen Wandel zieht es immer mehr Menschen in die Städte und Ballungszentren unserer Zivilisation. Hierdurch erfolgt eine Veränderung in zweierlei Hinsicht. Zum einen beeinflusst die Verstädterung die Raumstrukturen in Siedlungsgebieten. Zeitgleich wandeln sich auch Haushaltsgrößen und das Konsumverhalten der Anwohner. Dies wird als Urbanisierung bezeichnet. Erfahren Sie mehr bei UHRIG zu diesem Phänomen und den dadurch auftretenden Problemen.

Was genau beinhaltet Urbanisierung und welche Folgen hat sie?

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff „Urbanisierung“ meist mit dem Terminus „Verstädterung“ gleichgesetzt. Hierbei ist von einer Verdichtung sowie Ausdehnung von Siedlungsgebieten die Rede: Immer mehr Menschen ziehen von weniger dicht besiedelten Gebieten in die großen Städte und Ballungsräume, wodurch diese immer weiter wachsen. Allerdings ist die Verstädterung als solche nur ein Teil der Urbanisierung, denn ersterer Begriff beinhaltet lediglich die räumlichen und demografischen Auswirkungen, nicht jedoch sozioökonomische und -psychologische Faktoren. So bedeutet Urbanisierung nicht nur, dass Menschen vermehrt in Städten und Ballungsräumen wohnen, sondern sich ebenfalls Haushaltsstrukturen, Konsumverhalten sowie berufliche und private Wertvorstellungen und Ansprüche ändern. Auch dies wirkt sich auf die Entwicklung der baulichen Infrastrukturen und deren Leistungsbedarf aus.

Je stärker sich die Urbanisierung vollzieht, umso schneller müssen Städte und Infrastrukturen anwachsen, woraus sich verschiedene, meist ökologische Herausforderungen ergeben. Neben der Zerstörung der umliegenden Natur durch deren Nutzung als Bauland ist dabei die verstärkte Flächenversiegelung zu nennen. Auf bebauter Fläche – sei es durch Gebäude, Verkehrswege oder andere Anlagen – können Böden nicht mehr natürlich mit der Umwelt reagieren. Es kommt zu einer massiven Verschlechterung der Bodenqualität sowie einer Unterbindung der der natürlichen Verdunstung durch Evaporation und der natürlichen Versickerung von Niederschlägen. Folglich müssen Kanalisationen ausgebaut, Versickerungs- und Entwässerungssysteme etabliert und bedarfsgerechte Speicher- und Rückhaltebauwerke konstruiert werden, damit es zu keinen Überschwemmungen oder Rückstauen kommt. Erfolgt die Verstädterung nicht durch eine Ausweitung des Siedlungsgebiets, sondern durch eine Nachverdichtung bereits erschlossenen Baulands, werden zwar die umliegenden Ökosysteme geschont, durch die Schließung von Baulücken und die Bebauung noch bestehender innerstädtischer Frei- und Grünflächen intensivieren sich jedoch die Probleme der Abwasserbeseitigung sowie des Stadtklimas (Temperaturanstiege, Luftverschmutzung). Zudem werden auch andere Infrastrukturen wie etwa die Energie- und Verkehrsnetze stärker belastet. So kommt es in stark urbanisierten Gebieten zu einem weitaus höheren Ressourcenverbrauch und Ausstoß von Emissionen. Ebenso ergeben sich Hygiene- und Gesundheitsrisiken sowie soziale Herausforderungen durch den Wandel der Familienstruktur, dem Absinken der Geburtenrate und der wirtschaftlich und gesellschaftlich stärkeren Spaltung.

 

Wie lässt sich den Problemen der Urbanisierung entgegenwirken?

Damit Urbanisierung nicht zu einem Katastrophen fördernden Prozess, sondern zu einer Chance der ökologischen, ökonomischen und sozialen Entwicklung wird, muss die Stadtplanung viele verschiedene Aspekte berücksichtigen. Zuvorderst steht dabei der Ausbau der benötigten Infrastruktur im Hinblick auf die Strom-, Wärme- und Wasserversorgung, den Verkehr sowie die Abfall- und Abwasserbeseitigung. Verkehrs- und Leitungsnetze müssen so geplant und gebaut werden, dass sie den Bedürfnissen der städtischen, immer stärker anwachsenden Bevölkerung gerecht werden. Zeitgleich ist auch ein Wandel weg von einer zentralisierten und störanfälligen Versorgung hin zu dezentralen, regenerativen und nachhaltigen Technologien im Energie- und Verkehrssektor erforderlich. Der Flächenversiegelung muss mit Entwässerungssystemen und dem Erhalt von Grünflächen entgegengewirkt werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verbesserung des Stadtklimas, vorrangig bezüglich der Luftqualität und des Temperaturmanagements. Stark urbanisierte Gebiete zeichnen sich in der Regel durch eine höhere Schadstoffbelastung sowie Hitzewellen durch die Wärmespeicherung von versiegelten Flächen – insbesondere Asphalt – aus. Ebenso behindert die dichte Bebauung den Eintrag frischer Luft bzw. den Luftaustausch. Mit einer Reduktion der umweltschädlichen Energieträger (z. B. durch die Etablierung von Alternativen zu fossilen Brennstoffe in Energieerzeugung und Verkehr) und der damit einhergehenden Verringerung von Emissionen lassen sich diese Probleme zwar bereits eindämmen, dennoch bestehen auch hier weitere und oftmals notwendige Optimierungspotentiale. Durch eine gute Stadtplanung können etwa „Luftkanäle“ in Innenstädten konzipiert werden, bei denen die Bebauung Wind und Luftaustausch weniger einschränken. Ebenso ist auch hier der Erhalt von Grünflächen ein wichtiger Faktor. Alternativ oder ergänzend lassen sich ebenfalls Dächer und Fassaden begrünen. Dies sorgt durch die Verdunstungskälte der Vegetation für Abkühlung, gleichzeitig speichern die Pflanzen auch einen Teil des Niederschlags, der dann die Kanalisation nicht mehr belastet. Gepaart mit den Konzepten zur regenerativen Energieerzeugung sowie Ressourcenspeicherung (Strom, Wärme, Wasser) spricht man auch von einer klimaresilienten Stadt. Von Stadtplanern und Stadtentwicklern noch weiter ausgebaut wird das Konzept bei der „Schwammstadt“. Hier soll möglichst viel Niederschlag zurückgehalten werden, um durch Versickerungsprozesse den natürlichen Wasserkreislauf zu stützen und so die Grundwasserreserven zu schonen. Deswegen fangen Rigolen und Zisternen Regenwasser auf. Ein Teil des Frischwassers, insbesondere das Brauchwasser, lässt sich so ersetzen. Auch achten die Stadtplaner darauf, Flächen gezielt zu entsiegeln. Bei Parkplätzen kommen beispielsweise Rasengittersteine zum Einsatz. Plätze und Wege werden nicht asphaltiert, sondern gepflastert. Viele kleine Maßnahmen können in ihrer Summe schließlich auch großes bewirken.

Urbane Resilienz muss sich jedoch ebenfalls auf die Bevölkerung selbst konzentrieren. Neben der Versorgung und Schaffung eines angemessenen Stadtklimas sind ebenfalls die Wohn-, Arbeits- und Bildungsstrukturen bei der fortschreitenden Urbanisierung besser und vor allem dynamischer zu planen. Die moderne Stadt benötigt dabei ein hohes Maß an Flexibilität und die Fähigkeit zur schnellen Adaption, um sich problemlos an die Krisen, für die sie anfälliger ist, anzupassen und sie zu bewältigen.

 

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