Wärmeversorgung auf fossiler Grundlage birgt viele Gefahren
Die Wärmeversorgung sorgt dafür, dass Wärme (oder ein Energieträger zur Produktion von Wärme) von ihrem Entstehungsort zum Verbraucher gelangt. Klassischerweise bedeutet dies, dass Wärme z. B. in einem Heizkraftwerk produziert, über ein Fernwärmenetz zum Verbraucher transportiert und von diesem aus dem Fernwärmenetz bezogen wird. Bisher kommen dabei in erster Linie fossile Energieträger zum Einsatz. Insbesondere wird in Gas-Heizkraftwerken Erdgas verstromt und die dabei anfallende Abwärme über Fernwärmenetze zur Wärmeversorgung angeschlossener Verbraucher genutzt. Außerdem gehört auch das Gasnetz, über das Erdgas zum Betrieb von Gasheizungen an Verbraucher gelangt, zur Wärmeversorgung.
Daraus, dass die Wärmeversorgung bisher vor allem auf fossilen Energieträgern beruht, ergeben sich zahlreiche Nachteile: So sind fossile Energieträger besonders klimaschädlich, denn bei ihrer Verbrennung setzen sie das Treibhausgas CO2 frei und forcieren so den menschengemachten Klimawandel. Darüber hinaus ist auch der Abbau dieser Energieträger mit Schäden an der Umwelt verbunden. Zudem verfügt Deutschland über keine großen, eigenen Erdgasvorkommen, sondern muss das Gas aus dem Ausland, vielfach aus politisch instabilen Weltregionen, importieren. Das schafft Abhängigkeiten in der Wärmeversorgung. Zu guter Letzt sind Erdgas und andere fossile Rohstoffe auch nicht erneuerbar. Sie werden früher oder später zur Neige gehen, was ihren Austausch durch nachhaltigere Energiequellen zwingend notwendig macht.
Wärmeversorgung nachhaltig gestalten
In Zukunft werden daher bei der Wärmeversorgung neue und innovative Lösungen eine viel größere Rolle spielen. Wichtig sind dabei vor allem die Nahwärmenetze, die Wärme von einem zentralen Erzeuger an eine Vielzahl von Abnehmern in der näheren Umgebung transportieren. Werden diese Nahwärmenetze mit Wärme aus nachhaltiger Produktion, bspw. erneuerbarer Wärme aus einem Biomasse-Blockheizkraftwerk (BHKW), betrieben, dann ermöglicht dies eine besonders nachhaltige und klimafreundliche Wärmeversorgung.
Eine andere Möglichkeit der nachhaltigen Wärmeversorgung ist der Einsatz von Wärmepumpen. Sie sind quasi eine Schlüsseltechnologie bei der Transformation des Energiesektors und damit wichtig für die Energiewende und Wärmewende.
Eine Wärmepumpe greift auf eine Wärmequelle in ihrer Umgebung zu, bspw. auf die Erdwärme oder die Grundwasserwärme, und entzieht dieser einen Teil ihrer Wärmeenergie. Anschließend bereitet die Wärmepumpe die aufgenommene Wärme auf und leitet sie in das Wärmenetz ein, welches die Wärme an die angeschlossenen Verbraucher verteilt.
Um auf diese Weise einen möglichst großen Teil des gesamten Wärmebedarfs zu decken, ist es notwendig, auch auf ungewöhnliche oder bislang übersehene Energiequellen zuzugreifen. Eine solche Energiequelle mit besonders großem Potential ist die Abwasserwärme, die sozusagen als „Abfallprodukt“ menschlichen Lebens anfällt. Mithilfe von Abwasserwärmetauschern und Abwasserwärmepumpen wird diese wertvolle Energiequelle erschlossen und nutzbar gemacht. Durch die leichte Erreichbarkeit der Abwasserrohre in der Kanalisation und ihre räumliche Nähe zu den Verbrauchern, lassen sich dabei Kosten sparen und Transportverluste minimieren. Pilotprojekte wie z. B. das der Stadt Waiblingen in Baden-Württemberg, die bereits seit 1986 Abwasserwärme für die Wärmeversorgung zahlreicher öffentlicher Gebäude nutzt, können die Leistungsfähigkeit dieser Energiequelle bezeugen. Tatsächlich legen Studien nahe, dass bei einem konsequenten Ausbau der Energie aus Abwasser diese in Deutschland rund 14 Prozent des Gesamtwärmebedarfs decken könnte.
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